Wächter der Macht 01 - Intrigen
benehmen, so Jedi-untypisch, wie es nur möglich war. Für eine Mission wie diese war er ein Gewinn. »Er wird mich begleiten.«
Luke nickte und schien Jacens Entscheidung gelassen aufzunehmen.
»Wenn es hart auf hart kommt, wird die Sache hässlich«, führ Jacen fort. »Die Corellianer - das wird sie in Wut versetzen.«
»Ja. Aber der andere Teil der Operation, der teilweise als Ablenkungsmanöver für eure Mission dient, ist eine Machtdemonstration. Unversehens wird eine ganze GA-Flotte im corellianischen Raum auftauchen. Der Militärgeheimdienst glaubt, dass die Corellianer dadurch und durch den Verlust von Centerpoint erkennen werden, dass sie diese Wir-machen-was-wir-wollen-Haltung nicht länger aufrechterhalten können.«
Jacen schüttelte den Kopf. »Wessen brillante Idee ist das?«
»Ich weiß es nicht. Mir wurde sie von Cal Omas und von Admiralin Niathal präsentiert, einer von Pellaeons Beraterinnen.«
»Sie ist eine Mon Calamari, keine Corellianerin.«
»Nun. sie hat erklärt, dass die Experten für psychologische Kriegsführung das Verhalten der corellianischen Bevölkerung studiert haben und überzeugt sind, dass diese Operation die gewünschte Wirkung zeigen wird -.vorausgesetzt, die Deaktivierung der Centerpoint-Station ist erfolgreich.«
Jacen schnaubte. »Um was wollen wir wetten, dass deren Einschätzungen auf alten Daten basieren? Auf Daten von vor dem Vong-Krieg? Vielleicht sogar auf welchen aus der Ära der Diktatur. Ich glaube nicht, dass sie in ihre Überlegungen mit einbezogen haben, wie es Corellianer verändert hat, den Krieg überlebt zu haben: Es hat ihren Stolz noch verstärkt.«
»Ich bin sicher, ihnen standen die neuesten Informationen zur Verfügung. Aber ich habe ohnehin auf diesen Teil der Operation keinerlei Einfluss. Die Sache nimmt ihren Lauf, ganz gleich, wie der Jedi-Orden dazu steht.« Lukes Gesichtsausdruck wirkte noch immer gelassen, aber Jacen entdeckte ein Aufflackern von Bedauern. »Lass uns zurückgehen.«
»Ich denke, ich werde noch ein bisschen hier spazieren. Meine Gedanken ordnen. Mir überlegen, was ich meinem Vater sagen werde, wenn die Zeit dafür kommt.«
»Plan nicht zu sehr.« Luke klopfte Jacen auf die Schulter und wandte sich wieder dem Haus von Hau und Leia zu. »Die Zukunft muss man leben, nicht im Voraus festlegen.«
Als er die Tür erreichte, überkam Luke ein unmerkliches Kribbeln, als wäre direkt hinter ihm jemand aus dem Nichts aufgetaucht und würde ihn mit einer Feder streicheln. Er drehte sich um.
Unmittelbar hinter ihm war niemand. Doch auf der anderen Straßenseite, vielleicht dreißig Meter entfernt, stand jemand ungefähr auf gleicher Höhe auf einem Fußgängerübergang und beobachtete ihn.
Sein Beobachter stand ein paar Meter von der nächsten Lichtquelle entfernt in einen Reiseumhang gehüllt, der den Obergewändern nicht unähnlich war, die Luke und die anderen Jedi trugen. Die Kapuze war übergestreift, und die Kleider verschleierten die Statur ihres Trägers. Luke konnte lediglich erkennen, dass der Unbekannte von durchschnittlicher Größe oder größer war und schlank aussah.
Doch irgendetwas an seiner Haltung erinnerte Luke an das Bild aus seinem Traum, und er fragte sich, ob die Gesichtszüge des Beobachters Ähnlichkeit mit denen des seit langem toten Anakin Skywalker hatten, mit Augen, die sich durch Zorn und Sith-Techniken in flüssiges Gelb verwandelt hatten.
Während Luke hinsah, drehte sich der Beobachter um. ging die paar Schritte zur Tür des nächstgelegenen Gebäudes und trat ein, um in der Dunkelheit zu verschwinden.
Luke schüttelte den Kopf. Natürlich konnte er dort hinübergehen. Aber das würde Zeit kosten, und er würde nichts finden. Entweder hatte der Beobachter nichts mit Lukes Traum zu tun, oder es war jemand, der vorsätzlich Kontakt mit ihm aufnahm, entweder als Warnung oder als eine Art Begrüßung. So oder so würden keinerlei Beweise zurückbleiben.
Luke betrat das Haus der Solos.
Nachdem alle Gäste gegangen waren, von denen die meisten in ihre Quartiere im Jedi-Tempel zurückkehrten, und es in den Gemächern der Solos dunkel war, lagen Han und Leia einander in ihrem Schlafzimmer in den Armen.
Die Kammer befand sich an der Außenwand des Gebäudes, direkt unter dem Fußgängerweg draußen, und wartete mit einem breiten Transparistahlfenster auf. das ihnen Ausblick auf die Verkehrsspuren draußen gewährte - oder, wenn Hau und Leia dicht genug an der Scheibe waren und sich tief genug
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