Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
Hinblick darauf entworfen, gewöhnliches Volk vom Innern ihres Gebäudes fernzuhalten, nicht, um Agenten mit Beziehungen daran zu hindern hineinzugelangen.
    Er warf einen Blick über die Schlüter, Seine Frau Iella stand im Türrahmen zu ihrem Schlafzimmer. Sie trug einen schlichten weißen Morgenrock, und ihr Haar - normalerweise eine wellige graubraune Kaskade - war ein zerzaustes Durcheinander, inklusive eines beinahe senkrecht in die Höhe ragenden Büschels. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund, als sie gähnte; in der anderen hielt sie eine große Blasterpistole. Als sie zu Ende gegähnt hatte, warf sie ihm einen fragenden Blick zu, eine Augenbraue hochgezogen.
    Er zuckte erneut mit den Schultern, dann wandte er sich wieder zur Tür um und aktivierte die Außenlautsprecher. »Was gibt's?«
    Die Besucherin, eine durchaus muskulöse blonde Frau, die aussah, als wäre sie mindestens so groß wie Wedge - nicht dass das sonderlich ungewöhnlich gewesen wäre, da Wedge ein bisschen kleiner war als der durchschnittliche Menschenmann -, sagte: »General Wedge Antilles?«
    »Der ist umgezogen«, behauptete Wedge. »Ich glaube, er ist drüben im Z-Block. Allerdings hat er seine vollkommen verdreckten Teppiche hier gelassen.«
    Das war natürlich ein Test. Wenn die Besucher Verwirrung zeigten oder den Rückzug antraten, dann waren es bloß Bewunderer oder die Kinder von Kollegen, Leute, die auch während des Tages und über die üblichen Kanäle Kontakt zu ihm aufnehmen konnten. Taten sie das nicht.
    Sie taten es nicht. Der Besucher, ein breitschultriger, dunkelhaariger Mann, der aussah, als hätte er seine militärische Einheit als Ringchampion repräsentiert, lächelte bloß. Die Frau fuhr fort: »Es tut mir leid, dass wir so spät noch stören. General, aber wir müssen wirklich mit Ihnen reden.«
    Wedge schaltete die Wohnzimmerbeleuchtung ein und blickte erneut über die Schulter zurück. Die Tür stand offen, aber Iella befand sich nicht mehr in seinem Blickfeld. Sie würde sich in der Dunkelheit verborgen halten, in etwas weit weniger Augenfälliges als den weißen Morgenrock gehüllt, den Blaster in der Hand - nur für den Fall.
    Wedge legte einen weiteren Schalter an der Sicherheitskontrolltafel um. Daraufhin war die Tür. die in den Nebenflur führte, verriegelt; das würde verhindern, dass Wedges und Iellas jüngste Tochter Myri ins Wohnzimmer gewandert kam, wenn sie aufwachte. Myri, ein intelligentes und eigensinniges Mädchen, hatte die neugierige Natur ihrer Mutter geerbt; es war durchaus möglich, dass sie versuchen würde, eine spätnächtliche Unterhaltung zu belauschen, wenn sie wusste, dass gerade eine ablief.
    Schließlich drückte Wedge den Schalter zum Öffnen der Vordertür. die nach unten und außer Sicht glitt, um den beiden Besucher den Weg freizugeben.
    Die beiden nahmen Haltung an. eine normale Habacht-Höflichkeitsgeste gegenüber einem pensionierten General, aber sie konnten nicht verhindern, dass ein zweifelnder Ausdruck in ihre Gesichter trat. Er war sich darüber im Klaren, dass sie einen dürren, grau werdenden Mann mit knorrigen Knien vor sich hatten, einen Mann, der ein Unterhemd mit sentimentalem Wert trug, das älter war als sie beide. Es war ein Anblick, der sich mit seinem Ruf nicht so ohne Weiteres unter einen Hut bringen ließ.
    Wedge hielt sämtlichen Verdruss aus seiner Stimme fern.
    »Kommen Sie rein.«
    »Vielen Dank«, sagte die Frau, und die beiden traten ein. Sobald sie über die Schwelle waren, betätigte Wedge den Türschalter, und die Tür schleifte über den Hemdstoff des Mannes, als sie wieder nach oben an ihren Platz glitt.
    »Ich muss mich dafür entschuldigen. Sie geweckt zu haben«, sagte die Frau. »Ich bin Captain Barthis von der Geheimdienstsektion. Das ist mein Partner, Leutnant Titch.«
    »Identifikation?«, sagte Wedge.
    Beide griffen in die Innentaschen ihrer Mäntel. Wedge zwang sich, sich nicht zu verkrampfen. Doch als ihre Hände wieder zum Vorschein kamen, hielten sie Identi-Cards. Wedge streckte eine Hand aus - nicht, um die Ausweise entgegenzunehmen, die die beiden den Vorschriften zufolge auf gar keinen Fall hergegeben hätten, sondern damit von der Sicherheitstafel aus ein grünes Scannlicht auf seine Handfläche fiel.
    Captain Barthis schwenkte ihre Karte über seine Hand, und Leutnant Titch folgte ihrem Beispiel. Wedges computergesteuerte Sicherheitsausrüstung würde die Informationen auf ihren Karten verarbeiten und sie mit den Datensätzen von

Weitere Kostenlose Bücher