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Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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ganzen Wachen fort, die dort warteten.
    Der Luftspeeder flog verkehrt herum, das Dach nach unten, und befand sich fünfzig Meter über der Straße, als Zekk seinen Kreis mit dem Lichtschwert zu Ende brachte. Die provisorische Luke, die er geschnitten hatte, fiel an ihm vorbei. Er beugte sich nach oben - die unbequeme Position und der Winkel zogen an seinen Muskeln wie bei einer den Bauch trainierenden Fitnessübung - und steckte den Kopf in das Passagierabteil, um sein vermeintliches Opfer zu besänftigen. »Frau Ministerin«, sagte er, die Stimme munter und ein bisschen erhoben, um das Heulen des Windes zu übertönen. »Ich entschuldig«
    Er sah sich nicht der Fünf-Welten-Premierministerin gegenüber. Die einzigen Individuen im Passagierabteil waren Droiden. Vorn auf dem Pilotensitz hockte eine skelettartige Gestalt in einer schlecht sitzenden CorSic-Uniform. Und in dem geräumigen, mit purpurnem Velours ausgefütterten Hauptbereich saß ein abgenutzter alter Protokolldroide, der ein sperriges Ballgewand und einen dazu passenden breitkrempigen Hut aus blauem Samt trug. Lediglich das Gesicht und die Arme waren sichtbar, deren silbriger Lack hier und da abgeschrammt war und das rostige Braun darunter freigab.
    Der Droide hielt einen rechteckigen Gegenstand in Händen, das aussah wie ein tragbares Computerterminal in zugeklapptem Zustand, bloß doppelt so dick. Auf dem »Deckel« befand sich ein blinkendes rotes Licht. In freundlichem, wenngleich übertrieben diensteifrigem Tonfall sagte der Droide: »Ich wurde angewiesen, diese Nachricht für alle unerwarteten Besucher abzuspielen.« Dann drückte er auf den Knopf.
    Zekk richtete sich auf. riss seinen Kopf und seine Schulter aus dem Loch und sprang los - geradewegs nach unten.
    Er hatte den umgedrehten Luftspeeder kaum zwei Meter hinter sich gelassen, als er explodierte.
    Kolir und Thann, die ihre jeweiligen CorSic-Fahrzeuge auf der Straße schlitternd und rutschend zum Stehen gebracht hatten, hörten das Bumm und schauten nach oben.
    Der rötliche Blitz der Explosion genügte, um Thann einen Moment lang zu blenden; er riss seinen freien Arm über seine Augen und konzentrierte sich darauf, das Gleichgewicht zu wahren.
    Kolir achtete nicht auf die Explosion selbst. Sie sah, wie Bruchstücke des zerfetzten Luftspeeders aus der Detonationswolke flogen, und wie Zekk - erschlafft, in Flammen - unten links abstürzte.
    Sie hob die Hand, eine instinktive Geste, die ihr Selbst verlängerte, und spürte, wie die Macht aus ihr herausquoll, spürte, wie sie sich mit dem einzigartigen Spektrum an Gefühlen und Erinnerungen und Gewebe vermischten, die Zekk waren.
    Es ging nicht um die Frage, ob sie imstande war, allein mit der Macht eine Masse von nicht weniger als hundert Kilo zu bewegen. Unter den richtigen Umständen konnte Kolir auf telekinetischem Wege Tonnen heben. Doch die richtigen Umstände bedeuteten, einen Moment zu haben, um sich selbst zu sammeln, um die Macht in ihr zu bündeln, um sämtliche Ablenkungen auszublenden.
    Sie tat, was sie konnte. Sie konzentrierte sich vollkommen auf die Aufgabe, die es zu bewältigen galt, und konzentrierte sich nicht länger auf das Macht-basierte Haftenbleiben, das ihre Füße sicher auf dem schlingernden, schlitternden Luftspeeder hielt, auf das aktivierte Lichtschwert in ihrer Hand oder auf den hupenden, piepsenden, kreischenden Speeder-Verkehr, der auf sie zudröhnte und erst in der letzten Sekunde zur Seite abdrehte.
    Sie fand Zekk und verlangsamte seinen Sturz. Ein Speederbus sauste zwischen ihr und ihrer bewusstlosen Last hindurch, doch sie war nicht auf Sichtkontakt angewiesen: auch in den kurzen Momenten, in denen sie ihn nicht sehen konnte, konnte sie seinen Fall weiterhin bremsen.
    Jetzt befand er sich fünfzehn Meter über dem Bürgersteig außerhalb der Residenz der Premierministerin. Sein Rücken brannte noch immer, und Rauch stieg von seinen Schultern auf.
    Dann krachte Kolirs Luftspeeder gegen das Heck von einem der Speeder, die Jaina zum Absturz gebracht hatte. Kolir wurde nach vorn katapultiert und donnerte gegen die Rückseite des Passagierabteils dieses Vehikels, um in einem steilen Winkel abzuprallen und dann auf dem Pflaster aufzuschlagen. Sie rollte noch ein Dutzend Meter weiter, bevor sie blutig und bewusstlos liegen blieb.
    Jainas Blick klärte sich gerade rechtzeitig vom Nachbild der Explosion, um zu sehen, wie Zekk nicht weit von ihr in der Luft hing - und dann stürzte er plötzlich wieder in die Tiefe.

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