Wächter der Macht 01 - Intrigen
breite, mehrspurige Straße vor ihr wimmelte nur so vor Bodenspeeder-Verkehr -und die Corellianer waren solch irrwitzige Speederpiloten, dass jedermann nahe der Straße, der auch nur halbwegs klaren Verstandes war, genau auf ihr spurenwechselndes Positionsgerangel und ihre anderen Mätzchen achtete. Im Gegensatz dazu wirkte das große, mit einem Tor versehene Gebäude dahinter träge. Einige Bereiche des Grundstücks wurden von Bäumen und kletternden Reben in dunkle Schatten getaucht. Sogar die Wachen an den Bürgersteigtoren und den Haupttüren regten sich nicht.
Die beiden anderen Mitglieder ihres Teams, die Bothanerin Kolir Hu'lya und der Falleen Thann Mithric, traten vor. um sich zu ihnen zu gesellen. Kolir, das jüngste Mitglied des Teams, hatte erst vor wenigen Wochen ihre Prüfungen bestanden und den Status eines Jedi-Ritters erhalten. Sie trug ein kurzes weißes Kleid, das sich hübsch von ihrem lohbraunen Fell abhob und dafür sorgen würde, dass ihr an diesem warmen Tag nicht übermäßig heiß wurde. Thann, in die Robe eines Reisenden gewandet, sah von ihnen vieren am Jedi-mäßigsten aus, war in dieser vom Erscheinungsbild her kosmopolitischen Stadt aber trotzdem vollkommen unauffällig. Er hatte seine Kapuze über seinen langen schwarzen Haarknoten hochgezogen und sorgte dafür, dass seine Hautfarbe einen leichten Orangeton beibehielt, sodass er sich rein optisch kaum von einem Menschen unterschied.
»Ich sehe hier keinerlei Probleme«, sagte Kolir.
Nicht dass die Einschätzung von jemandem, der vor wenigen Tagen noch ein Schüler gewesen war, eine große Rolle spielte, sinnierte Jaina. Sie hörte Zekk kichern. Kolir sah ihn neugierig an, aber Jaina sagte: »Gib durch, dass wir auf Position sind.«
Kolir nickte. Sie wühlte in ihrer weißen Tragetasche herum, dieselbe Tasche, in der sich auch ihr Lichtschwert und eine Reihe anderer vernichtender Waffen befanden, und holte einen Kommlink hervor. Sie lächelte, als würde sie ihren Freund anrufen, und sprach hinein: »Hier Team Purella. wir sind jetzt vor Ort.«
DER WELTRAUM, NAHE DES CORELLIA-SYSTEMS
Luke, der etwas trug, das wie die gewöhnliche lohbraune Jedi-Montur aussah, in Wahrheit jedoch sämtliche Ausrüstung und Funktionen eines Pilotenanzugs hatte, saß auf einer Rollstiege, die dazu gedacht war, einem Piloten oder Mechaniker Zugang zu den oberen Bereichen des X-Flüglers zu verschaffen. Dafür war die Stiege nicht mehr vonnöten. Die Mechaniker waren fürs Erste mit seinem Xj6-X-Flügler fertig, und Luke würde keinerlei Hilfe brauchen, um ins Cockpit zu gelangen, das für einen Jedi lediglich einen schnellen Sprung entfernt war.
Der Hangar, in dem sein Geschwader X-Flügler wartete, brodelte nur so vor Geschäftigkeit. Die weitläufige Halle mit dem abgewetzten und angekohlten Permabetonboden und der makellosen, strahlend weißen Decke wies die Größe einer Sportarena auf. mit genügend Platz für Lukes Geschwader, eine Schwadron Eta-5-Abfangjäger. zwei Bataillone mit Schutzschilden ausgerüsteter TIE-Jäger von den Imperialen Restwelten und ein halbes Geschwader B-Flügler als
Unterstützung. Mechaniker betankten einige Raumjäger, nahmen an anderen in letzter Minute noch Reparaturen vor. Piloten trafen ein, um die Schiffe zu überprüfen, die sie fliegen würden. Kommandanten gingen von Pilot zu Pilot, von Maschine zu Maschine, gaben Befehle und Ratschläge gleichermaßen.
Luke sah dafür keine Notwendigkeit. Seine Piloten waren allesamt Jedi. alle ruhig im Angesicht des Sturms, der ihnen bevorstand, im Angesicht ihres möglichen Todes.
Einen X-Flügler weiter führte die so wie er gekleidete Mara letzte Handgriffe mit ihrem Hydroscanner durch, beendete das Justieren ihrer Laserkanoneneinstellungen und schlug eine Wartungsluke an der S-förmigen Unterseite ihres Schiffs zu. Sie ließ den Hydroscanner in eine Werkzeugkiste fallen und kam herüber, um sich zu ihrem Mann zu gesellen. »Irgendwelche Neuigkeiten von Ben?«
Luke schüttelte den Kopf.
»Du bist sehr schweigsam.« Mara beugte sich vor. um ihm über die Stirn zu streichen. »Ist alles in Ordnung?«
»Ich habe vorhin meditiert«, sagte er. »Und ich hatte eine Vision von Ben. der mit dem Mann sprach, der nicht existiert.«
»Keinen Traum«, sagte Mara. »Eine Vision.« Er nickte.
»Weißt du. von wann?«
»Von der Zukunft. Ben war ein bisschen älter, ein bisschen größer.«
»Zumindest«, sagte sie, »spricht das dafür, dass er die Aufgabe, der er sich heute
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