Wächter der Macht 01 - Intrigen
Also können sie sehen, dachte er. Optische Sensoren in ihren Heimen. Sie mussten auch über Geräuschdämpfer verfügen.
Nun, er hatte noch ein paar Tricks im Ärmel, und die halten nichts mit spezieller Ausrüstung zu tun.
Er wusste mehr über Schmerz, als seinen Widersachern klar war. Auf der Höhe des Yuuzhan-Vong-Krieges war er über Monate hinweg ein Gefangener gewesen, Opfer ihrer Foltern und Bräuche von selbst zugefügter Höllenqual. Er hatte gelernt, ihrer Umarmung des Schmerzes und ihren anderen Ritualen standzuhalten, die Lebewesen, die nicht an solche Härten gewöhnt waren, gebrochen hätten.
Gewiss, das plötzliche Zufügen von Schmerz konnte ihn überraschen. Aber es konnte ihn nicht unter Kontrolle halten.
Er ließ den Schmerz durch sich hindurchströmen, als wäre es die Macht. Er verinnerlichte ihn. hieß ihn wie einen alten Freund willkommen - wenn auch wie einen alten Freund, von dem er nicht unbedingt so oft besucht werden wollte.
Er stand da und bewegte sich vorwärts. Seine ersten paar Schritte waren schwerfällig und langsam, seine letzten sicher, und sobald er die völlige Kontrolle über seinen Körper und den Schmerz hatte, der ihn durchtoste, bediente er sich in althergebrachter Jedi-Manier eines Temposchubs. um den Blastersalven zu entgehen, die ihm auf den Fersen folgten.
Schmerzgepeinigt, ohne langsamer zu werden, näherte er sich der Wand und sprang mit einem hohen Satz darauf, um auf einer der nach unten führenden Rampen zu landen. Er befand sich zwar nach wie vor in der Rauchwolke aus den Kanistern, jedoch abgeschirmt vor Blasterfeuer von oben. Sekunden später erreichte er die Laufstegebene, wo Thrackan Sal-Solo gestanden hatte.
Er konnte immer noch nichts sehen, doch mittels der Macht konnte er Lebewesen vor sich ausmachen. Sie hielten sich nicht an ihren Befehl; einige zogen sich zurück, andere rückten vor. die meisten von ihnen zielten.
Die Blastersalven kamen und erhellten den Kanisterrauch in merkwürdig schönen Linien, als sie auf ihn zublitzten. Er schickte sie in die Richtung zurück, aus der sie kamen, und schaltete die Soldaten, die sie abgefeuert hatten, gnadenlos aus.
Dann änderte er seine Taktik. In der Formation der Lebenden vor ihm taten sich merkwürdige Lücken auf. In diesen Lücken mussten sich die Droidengeneratoren befinden, die die Schallwellen produzierten. Er begann, Blasterfeuer in diese Richtung umzulenken, und einen Moment später wurde die Lautstärke des Schmerz verursachenden Kreischens um die Hälfte reduziert. Drei Blasterbolzen ließen das Geräusch und die Pein vollends abbrechen, und er konnte ein mechanisches Husten hören, als der Antrieb des zweiten Schallgeneratordroiden dumpf in seinem Gehäuse detonierte.
»Feuer einstellen.« Das war die Stimme von Thrackan, die vom hinteren Ende der aus sechs übrig gebliebenen CorSic-Agenten bestehenden Einheit drang. Sie gehorchten. »Beeindruckend, Jacen. Aber ich möchte, dass du die Lage begreifst. Wir verfügen über mehr als genug Truppen, Droiden und spezielle Überraschungen, um mit dir fertig zu werden. Sie sind hier oder im Eilschritt auf dem Weg hierher. Du wirst es niemals schaffen, irgendwohin zu gelangen, wo du dieser Station ernsthaften Schaden zufügen könntest.«
»Vielleicht habt Ihr recht. Cousin.« Aber du hast kein Wort über Ben verloren. Du hast keine Ahnung, dass er hier ist. oder? »Dennoch muss ich es versuchen.«
Der Rauch lichtete sich. Jacen konnte die drei CorSic-Agenten ausmachen, die ihm am nächsten waren; einer kniete, zwei standen. Entschlossen hielten sie ihre erhobenen Blastergewehre auf ihn gerichtet.
»Ich hatte nichts anderes von dir erwartet. Feuer wieder aufnehmen!«
Die Soldaten eröffneten das Feuer. Jacen rückte vor und schleuderte die Blasterbolzen dorthin zurück, woher sie kamen - allerdings über die Schultern der Schützen hinweg, in die
Richtung, aus der Sal-Solos Stimme kam.
CORONET, CORELLIA
Mit einem Mal hörten die Explosionen auf, und der Himmel an Backbord, an Steuerbord und voraus war frei von grauem Rauch.
Luke überprüfte seine Systemdiagnoseanzeigen. An der Oberseite des Steuerbordtriebwerks hatte sein X-Flügler ein wenig Schrapnellschaden erlitten, doch die Maschine lief immer noch mit sechzig Prozent Leistung.
Nur noch neun X-Flügler befanden sich in seinem Geschwader. Der Raumjäger des Rodianers, Toile Senn, war von drei Treffern in Stücke gerissen worden. Toile war per Schleudersitz ausgestiegen - und am
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