Wächter der Macht 01 - Intrigen
höchsten Punkt seines Flugs im Zentrum einer weiteren grauen Wolke verschwunden. Luke hatte das abrupte Ende seines Lebens gespürt.
Sie traten in den freien Himmel ein, wo die corellianischen Angriffsjäger zu Hause waren. »Achtung«, sagte Luke, ein Auge auf seine Sensortafel gerichtet. »S-Flügler in Angriffsposition. Aus Formation lösen und nach eigenem Ermessen angreifen. Weiter Kurs auf den ursprünglichen Treffpunkt halten.«
»Sie nähern sich uns von oben, direkt hinter uns«, sagte Mara.
Und dann waren sie da - zwei Schwärme von Angriffsjägern stießen brüllend auf sie herab. Luke tauchte ab. gab seinem X-Flügler mehr Schub, um mehr Zeit zu haben, bevor der vorderste Angriffsjäger ihn erreichte, und erhöhte die Stärke seiner Heckschilde um das Doppelte: Mara hielt sich dicht hinter seinem Flügel verborgen.
Die Angriffsjäger kamen heran, grünes Laserfeuer prasselte gegen Lukes Heckschilde. R2 stieß einen Laut der Sorge aus -Sorge um Luke und Sorge um sich selbst.
Als die drei Angriffsjäger, die sich von achtern näherten, dichter herankamen und das Sperrfeuer ihrer Laser mit der Wucht der kürzeren Entfernung seine Heckschilde traf, schaltete Luke seine Schubdüsen aus. Durch ihre Verbindung zueinander konnte er spüren, dass Mara seine Absicht verstand und es ihm gleichtat.
Unerfahrene Kampfjägerpiloten wären über ihn hinweggeschossen und hätten für eine oder zwei Sekunden leichte Ziele dargestellt. Diese Corellianer waren nicht unerfahren. In dem Moment, in dem Lukes X-Flügler in ihren Bugsichtfenstern zu schnell zu wachsen begann, drehten sie ab, zwei nach oben, einer nach Steuerbord.
Aber Luke war selbst alles andere als unerfahren. Instinkt und eine Eingebung, ein flüchtiger Blick in die Zukunft mittels der Macht, ließen ihn seinen Steuerknüppel nach hinten reißen und seinen Repulsor in dem Moment zünden, als er sein Bremsmanöver abschloss. Er zog nach oben, während seine Verfolger zurückblieben. Das Einzige, was er sehen konnte, waren blauer Himmel und zwei corellianische Kampfjäger, von denen einer wie wild in seinem Zielcomputer tanzte. Er feuerte. Rote Laserstrahlen schössen davon und trafen die Backbordseite des Kampfjägers. Dann zog er wieder nach rechts und feuerte, bevor der Computer auch nur bestätigte, dass er sein Ziel im Visier hatte.
Lukes erster Schuss pustete sein Ziel sauber vom Himmel. Sein zweiter rasierte den Steuerbordflügel des Kampfjägers ab. Der »verkrüppelte« Jäger trudelte und stürzte ab.
Diese corellianischen Angriffsjäger waren nicht mit Schilden ausgestattet. Selbst, als er mit seinen Augen und Machtsinnen nach seiner Frau schaute, konnte Luke darüber nur den Kopf schütteln.
Sie hatte nach Steuerbord abgedreht und den Kampfjäger pulverisiert, der sich in diese Richtung davongemacht hatte, fetzt kam sie wieder zu ihm zurück.
Luke überprüfte die Sensortafel. Neun X-Flügler und achtzehn Angriffsjäger waren in das Kampfgeschehen verwickelt. Sekunden später waren noch neun X-Flügler und elf Angriffsjäger übrig. Er seufzte. Er sah sich Corellianern gegenüber, die ebenso tapfer - vielleicht sogar ebenso geschickt - wie seine Freunde Han, Wedge und Corran waren, und er war gezwungen, sie vom Himmel zu blasen. Manchmal bereute er die Eide und Traditionen bitterlich, die den Orden der Jedi an die Galaktische Allianz banden.
Er drehte seinen X-Flügler wieder in Richtung der Schlacht. Mara bezog unterhalb seiner Backbordseite Position und passte sich seinem Tempo und Kurs an.
ÜBER CORELLIA
Lysas Sensortafel leuchtete auf wie eine Festivalparade. Sie warf einen raschen Blick auf die Anzeigen. Irgendwer hatte sie im Visier. Sie zwang sich, diesen Umstand zu ignorieren. Ihr Bein ruckte noch hektischer auf und ab.
»Staffelführer, hier Acht.« Die Stimme von Acht klang beklommen. »Sie haben mich erfasst. Erbitte Erlaubnis, aus der Formation auszubrechen und zu feuern.«
»Negativ, Acht.« Der VibroSchwert-Anführer klang gereizt.
»Die versuchen bloß, dich ins Bockshorn zu jagen, Acht«, sagte Lysa. »Eine Reaktion zu provozieren.«
»Sieben hat recht, Acht. Halten Sie sich an sie. Tun Sie. was
sie tut.«
Lysa horchte auf. Das war eine der wenigen gänzlich unsarkastischen, unzweideutigen positiven Bemerkungen, die der Staffelführer in den paar Monaten, die sie dem Geschwader angehörte, über sie gesagt hatte - und er sagte es zu einem Piloten, der schon ein Jahr länger Dienst in der Staffel tat als
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