Wächter der Macht 01 - Intrigen
Ferien. Hast du eine Nachricht für deine Eltern? Sag irgendwas.«
»Das ist eine gute Idee.« Der Droide winkte unbeholfen. »Hallo, Mom. Hey, Dad. Ich arbeite viel, aber mir geht es gut. Ich hoffe, ich kann euch bald wiedersehen.« Der Droide hielt inne. »Wie war das?«
»Ziemlich gut.« Bens Gefühl des Bedauerns wuchs. Die Worte des Droiden, so banal wie die jedes durchschnittlichen Jugendlichen, der von seinen Eltern getrennt war, machten ihm schwer zu schaffen.
Er stoppte die Aufzeichnung und streckte die Holokamera aus. »Jetzt sieh dir an, was wir gerade aufgenommen haben.«
Die Holokamera glitt aus seinen Fingern und in die Hand des Droiden. Erneut hob der Droide das Gerät zu seiner Mundluke und nahm es in sich auf.
Ben wartete. Draußen im Gang ertönten weitere Stimmen, und man hörte das Klirren von Ausrüstung, die abgestellt wurde. Die einzigen anderen Geräusche waren das Summen die ganze elektronische Ausstattung des Raums und Bens eigenes Atmen.
»Das ist eine Lüge«, sagte der Droide schließlich.
»Du hast es auf der Holokam selbst gesehen. Du hast gesagt, das Gerät hat keine von der Norm abweichende Programmierung.«
»Ich habe irgendetwas übersehen.«
»Nein, das hast du nicht. Du weißt, dass du das nicht hast. Diese Holokamera ist unkomplizierter als ein Mausdroid. Nichts da drin könnte dir verborgen bleiben.«
Der Droide drehte seinen Oberkörper so. als würde er Ben erneut ansehen. Der Junge hätte schwören können, dass der Droide in sich zusammensackte.
Ben traten Tränen in die Augen. Er wischte sie weg. »Es tut mir so leid«, sagte er. »Aber es ist die Wahrheit. Du bist, ein Droide, der so programmiert wurde, dass er denkt, er sei Anakin Solo. Aber wenn du wirklich Anakin wärst, würdest du mir jetzt helfen, die Station zu zerstören, weil die Leute, die dich geschaffen haben, sie als Waffe benutzen und damit ganze Sterne zerstören könnten.«
»Wie wolltest du mich zerstören?«
»Ich bin nicht hergekommen, um dich zu zerstören. Ich bin hergekommen, um die Station zu zerstören. Ich habe die
Möglichkeit, diesen Kontrollraum dazu zu bringen, einen bestimmten Impuls durch die Station zu schicken und sie so zu vernichten.«
»Und alle an Bord zu töten.«
»Nein, zuerst wird ein Notfallevakuierungscode geschickt, und dann dauert es noch zehn Minuten.«
»Zehn Minuten?« Der Droide klang beleidigt. »Glaubst du wirklich, dass jeder auf einer Station dieser Größe innerhalb von zehn Minuten zu den Rettungskapseln gelangen kann?«
Schuldbewusst zuckte Ben die Schultern. »Ich habe mir den Plan nicht ausgedacht.«
»Gib mir die Daten.«
Ben griff in seinen Beutel und packte die von einer Art Nadel gekrönte Datenkarte. Nach einem Moment des Zögerns ergriff er ebenfalls die anderen Datenkarten, die, die von anderen Kontrollräumen der Station aus die Selbstzerstörungs- oder Abschaltsequenzen eingeleitet hätten. Er hielt sie hoch, und die Magnetkräfte des Droiden rissen sie ihm aus der Hand. Einen Moment später wanderten sie in die Mundluke des Droiden.
»Analysiere«, sagte der Droide in seinem todunglücklichen Ton. Dann: »Oh, ich weiß, wo diese Schnittstelle ist. Aber ich habe sie bislang für einen Süßigkeitenspender gehalten.«
»Das ist. verkehrt«, sagte Ben.
»Ich muss die Daten im Hinblick darauf, worum es sich dabei tatsächlich handelt, neu interpretieren. Diese Befehle. Nein, ich werde nicht unnötig Leben nehmen.«
»Unnötig? Denk daran, was passieren wird, wenn du es nicht tust!«
»Es stimmt. Jemand wird sterben. Die oder ich. Ich oder die.«
»Abgesehen davon, dass du nicht sterben würdest«, sagte Ben. »Du bist ein Droide. Du bist nicht wirklich lebendig.«
Der Droide beugte sich zu ihm vor, und mit einem Mal wirkte seine Haltung bedrohlich. »Wenn ich das tue, werde ich nicht mehr sein. Alles, was ich bin, wird einfach aufhören und nie wieder zurückkommen. Sag mir, dass das kein Sterben ist. Na los, sag mir das noch mal.«
Ben wich beschämt vor dem Droiden zurück. »Es tut mir leid.«
Der Droide nahm seine vorige Positur wieder ein. »Analysiere Programm«, sagte er mit abgelenkter, beinahe droidenmäßiger Stimme. »Sicherheitsüberbrückung. Passwörter. Hey. da ist einiges brillantes Zeug dabei.«
»Unsere besten Spione haben daran gearbeitet«, sagte Ben abwesend. Das Klappern und die Stimmen aus dem Korridor wurden lauter. Erhörte ein quietschendes Geräusch, und die Tür hob sich genug, dass ein
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