Wächter der Macht 01 - Intrigen
zu sterben, Solo!« Die Stimme gehörte Thrackan, aber sie kam von hinten. Reflexartig drehte sich Jacen um und riss sein Lichtschwert hoch, um sich zu verteidigen.
Hinter ihm ertönte der Widerhall eines Blasters. Der Schuss traf den Griff seines Lichtschwerts und prellte ihm Waffe aus den Händen.
Er wirbelte erneut herum. Thrackan - einen Blaster in der Hand - erhob sich vollends und schoss auf Jacens Brust.
Jacen fing den Schuss ab - mit bloßer Hand ließ er die Energie der Sähe verfliegen, bevor sie seine Haut berührten. Er lächelte und öffnete seine Hand, um Thrackan seine unverletzte Handfläche zu zeigen.
Thrackan feuerte erneut. Jacens Hand zuckte nach links, fing den zweiten Schuss ab.
Dann krümmte er einen Finger seiner Linken. Der Blaster flog aus Thrackans Griff in seine Hand. Jacen warf einen Blick dorthin, wo sein Lichtschwert lag. und vollführte eine Geste in diese Richtung. Das Schwert flog die vier Meter, die zwischen ihnen waren, und landete in seiner Rechten. Er schaltete es wieder ein und setzte die Spitze vorn an Thrackans Hals.
»Erstaunlich«, sagte Thrackan. Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er aufrichtig beeindruckt war. »Ich habe Gerüchte gehört, dass Darth Vader dazu in der Lage war. Können das alle Jedi?«
»Nein. Wie habt Ihr das gemacht? Eine Aufzeichnung?«
»Ja, ein kleines Stimmaufnahmegerät. Es wurde aktiviert, als ich sagte: Ich schätze, du gewinnst.«
»Zeit zu sterben, Solo!« ertönte der Ruf hinter Jacen.
Jacen schnaubte, trotz der Dringlichkeit seiner Mission amüsiert. »Ich verstehe.«
»Abgesehen davon verlierst du in Wahrheit. In einer Minute werden sämtliche Streitkräfte hier sein, die ich hergerufen habe. Sie werden dich weiter jagen, dich weiter auslaugen, bis einer von ihnen dich zu Fall bringt. Und dein Plan, diese Station zu zerstören, wird scheitern. In dieser Hinsicht ist er bereits gescheitert.«
Ein fernes Heulen erfüllte die Luft, ein Geräusch wie eine Totenklage, das aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen schien. Das Heulen hallte wider und überlagerte sich, als würde ein stadtgroßer Droide unvermittelt um seine gemeuchelte Nachkommenschaft trauern.
Thrackan erbleichte.
Jacen grinste. »Das ist der Evakuierungsalarm. Das bedeutet, wir haben zehn Minuten Zeit, um von dieser Station zu verschwinden, bevor sie sich selbst zerstört. Was wiederum bedeutet, dass mein Schüler, der das Glück hat. nicht mit Euch blutsverwandt zu sein, die Zerstörung der Station erfolgreich in die Wege geleitet hat.« Er beugte sich weiter vor; seine Lichtschwertklinge brachte Thrackan dazu, sich nach hinten zu lehnen. »Ich kann seinen Erfolg noch immer teilen, zumindest ein kleines bisschen. Ich könnte Euch töten, den Schandfleck, der Ihr seid, aus der Galaxis tilgen.«
Thrackan schüttelte den Kopf. »Jedi töten keine Gefangenen, die sich ergeben haben.«
»Ihr habt Euch nicht ergeben.«
»Ich ergebe mich.« Thrackan hob die Hände.
Einen jüngeren Jacen hätten die beiläufigen, sogar verächtlichen Beeinflussungsversuche des älteren Mannes beleidigt. Dieser Jacen jedoch beherrschte das Manipulationsspiel seines Gegenübers nicht minder perfekt. »Vielleicht tun Jedi das nicht - aber ich vielleicht schon. Seit ich ein Kind war, habt Ihr nichts anderes getan, als Corellia Schaden zuzufügen. Und der Neuen Republik. Und meiner Familie. Wäre das Universum ohne Euch nicht ein besserer Ort?«
»Sehr witzig«, sagte Thrackan. Allerdings konnte Jacen in den Emotionen des Mannes eine winzige Spur zunehmender Betrübnis spüren.
Betrübnis und. Nein, er spürte etwas anderes, von irgendwo anders. Schmerz. Tod. Aus der Zukunft.
Aus einer Zukunft, einer von einer Reihe möglicher Zukünfte. Jacen spähte hinein, ließ die Ereignisse dieser potentiellen Zeitlinie über sich hinwegbranden, ohne seinen Cousin dabei aus den Augen zu lassen.
Ereignisse blitzten zu schnell an ihm vorüber, um ihre gesamte Bedeutung erfassen zu können. Raumjäger feuerten Laser und Raketen ab, ließen Tod auf die Unschuldigen herniederregnen. Warum nicht auf die Schuldigen? Er konnte keine Schuldigen sehen. Pilot gegen Pilot. Soldat gegen Soldat, niemand war schuldig. Keine Seite war böser oder dunkler.
Von Corellia ausgehend, breitete sieb der Krieg ans wie die
Kreise auf einem Teich, dessen Oberfläche von einem Stein getroffen wird, und dieser Stein war ein Bild von Jacen und Thrackan. Jacen sah dort Wolken sich ausbreitenden Gases, wohin die Tapferen
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