Wächter der Macht 03 - Sturmfront
aufrichtige.«
»Das heißt nicht, dass Ihr ihr Eure Geheimnisse anvertrauen solltet.« Mara trat wieder neben Tenel Ka. »Jeder, der sich so nachdrücklich für die Angelegenheiten einer anderen Person interessiert, behält solche Informationen selten für sich.«
»Und genau darauf baue ich. Jetzt, wo sich die Anakin Solo im Orbit von Hapes befindet, brauche ich jemanden an meiner Seite, der den Gerüchtemachern zuträgt, dass ich nicht mit ihrem Jedi-Kommandanten geschlafen habe.« Tenel Ka warf einen Blick in Jacens Richtung und lächelte erneut. »Abgesehen davon ist ihre Schwester, die Ducha Galney, eine meiner loyalsten Adeligen. Es ist meinen Zwecken dienlich, den Eindruck einer besonderen Beziehung zu Lady Galney zu erwecken.«
Luke schnaubte. »Euer Leben ist ein Irrgarten, Eure Majestät. Ich weiß nicht, wie Ihr Euch darin zurechtfindet.«
»Weil ich gut darauf vorbereitet wurde, Meister Skywalker«, sagte Tenel Ka feierlich. »Und ich danke Euch jeden Tag aufs Neue dafür.«
Luke errötete wahrhaftig, aber er blieb gefasst genug, um zu erwidern: »Und Ihr habt mich stets mit großem Stolz erfüllt, Tenel Ka.«
»Auch wenn wir enttäuscht darüber sind, dass wir Allana bislang noch nicht kennengelernt haben«, fügte Mara ernst hinzu. »Ich vertraue darauf, dass sich das ändert, bevor wir heute abreisen.«
Jacen ging sichtlich alarmiert um die Sessel herum. »Das wird nicht …«
»Vielleicht«, sagte Tenel Ka. »Aber, wie Jacen gerade sagen wollte, hat der Attentatsversuch Allana sehr mitgenommen – besonders, da eine Jedi daran beteiligt war. Vielleicht ist es am besten, wenn wir es auf ein andermal verschieben.«
Luke und Mara wechselten einen verwirrten Blick. Vielleicht hatte der Angriff Allana tatsächlich traumatisiert. Oder war an den Gerüchten über ihre Missbildung etwas dran? So oder so blieb ihnen keine andere Wahl, als Tenel Kas Entscheidung zu akzeptieren.
»Es tut mir leid, das zu hören«, sagte Luke. »Ich habe mich schon darauf gefreut, sie kennenzulernen.«
»Allerdings klärt die Botschaft womöglich einige Dinge über Leias Beteiligung an dem Anschlag.« Maras Stimme barg einen Hauch von Gereiztheit, als wäre sie der Ansicht, dass Tenel Ka es besser hätte wissen müssen, als zu denken, dass die Solos wirklich versucht hätten, sie zu töten. Sie nutzte die Macht, um R2-D2 in den Rednerbereich abzusenken, dann sagte sie: »Spiel Hans Nachricht ab.«
R2-D2 bestätigte die Anweisung mit einem Piepsen, dann rollte er zur Holokomm-Einheit und stöpselte seinen Schnittstellenarm in eine Datenbuchse. Über dem Projektionsfeld erschien ein rosiger Schemen, der sich rasch zu einem Abbild von Hans Gesicht klärte. Seine Haut war blass und wächsern vor Betroffenheit, und sein Mund war zu einer Grimasse des Schmerzes verzerrt.
Luke spürte sofort einen Stich der Besorgnis – Mara hatte ihn nicht davor gewarnt, dass Han verwundet war –, aber als er einen flüchtigen Blick zu seinem Neffen hinüberwarf, waren Jacens Augen hart und schmal.
»Hör zu, Kumpel.« Hans Stimme war dumpf und rasselnd, als wollte er vermeiden, dass jemand zufällig mithörte. »Ich habe nicht viel Zeit – wir haben jemanden an Bord, der hiervon nichts erfahren darf – aber ich möchte, dass du dieses Holo an Tenel Ka weiterleitest … Und nur an Tenel Ka. Jemand, der ihr nahesteht, ist ein Verräter, und es könnte uns allen schlecht ergehen, wenn diese Nachricht den falschen Leuten in die Hände fällt.«
Das Bild veränderte sich zum Profil einer schönen Hapanerfrau mit langen, brünetten Locken und hohen Wangenknochen. Sie schien sich über etwas zu beugen – Luke glaubte, dass es sich womöglich um eine Bank oder einen Tisch handelte, bis er sah, wie sie eine Tube Baktasalbe aus einer Schublade auf der Medistation des Falken nahm.
Hans Stimme fuhr fort: »Dies ist eine Frau namens Morwan, aber das ist womöglich bloß ein Deckname. Bei der Schlacht von Qoribu war sie Feldchirurgin an Bord der Kendall . Wir sind ziemlich sicher, dass sie in den Diensten der AlGray-Familie von den Relephon-Monden steht, und sie ist die Vermittlerin zwischen dem Legats-Gremium – so bezeichnen sich die Adeligen, die hinter dem Putsch stecken – und der Attentäterin, die mit uns geflohen ist.«
Das Gesicht der Frau wurde zu einer Komplettansicht, und daraufhin sah sie sogar noch eindrucksvoller aus, mit vollen Lippen und sanften, leicht schräg stehenden Augen.
Han sprach weiter. »Wir haben gehört, wie
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