Wächter der Macht 03 - Sturmfront
Gorog-Neunisterin gewesen, ein Mitglied des Killik-Nests, das versucht hatte, seine Tochter zu ermorden, kurz nach deren Geburt – und sie war hier, an Bord desselben Schiffs wie Allana. Bevor er sich dessen bewusst war, hatte Jacen sein Lichtschwert eingeschaltet und sie mit der Macht gepackt.
Alema ließ zu, dass er sie näher heranzog, und ihre Augen glänzten vor Vergnügen. »Ihr würdet es tun«, kicherte sie. »Ihr würdet uns ohne Bedenken töten!«
Aufgeschreckt von der Wahrheit in ihren Worten, ließ Jacen sie los.
»Ohne zu zögern «, korrigierte er. Wie viele Male hatte Lumiya ihm gesagt, dass er kein Diener seiner Emotionen sein durfte? Wenn er die Ordnung wiederherstellen wollte, mussten seine Emotionen ihm dienen. »Aber ich habe darüber nachgedacht. Ich habe sehr oft darüber nachgedacht.«
»Das ist gut zu wissen, Jacen.« Alemas Lippen verzogen sich zu einem sonderbaren Hohngrinsen. Es war wohl als kokettes Lächeln gedacht, das ihr verhärmtes Gesicht jedoch nicht mehr zustande brachte. »Wir haben auch über Euch nachgedacht.«
»Und das jagt mir nach wie vor einen Schauer über den Rücken«, spottete Jacen. »Also, da ich bezweifle, dass du hergekommen bist, damit ich dir deinen Todeswunsch erfülle, warum erzählst du mir nicht von Lumiya?«
Alema hob eine schmale Augenbraue. »Ihr leugnet nicht, dass sie Eure Meisterin ist?«
Jacen zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht, dass das sonderlich viel Sinn haben würde.« Er warf einen Blick auf den Holoschirm, wo die Symbole seiner Einheiten gerade in den Schild von Galneys Schiffen krachten, dann fügte er hinzu: »Und wie du siehst, bin ich momentan ziemlich beschäftigt.«
Alemas Blick glitt vom Holoschirm zu seinem Lichtschwert, und sie wich einen Schritt zurück. »Dann fahrt damit fort und tötet auch uns. Denn wir sind die Einzigen, die um Lumiyas Vermächtnis wissen – abgesehen von Euch und Tenel Ka, natürlich.«
Wieder schwoll der Hass in Jacen an – oder vielleicht war es diesmal auch Beunruhigung. Er war stets besorgt gewesen darüber, dass die Gorog um das Geheimnis seiner Tochter wussten, seit man versucht hatte, sie zu ermorden. Jetzt hatte Alema seine ärgsten Ängste bestätigt, und alles in ihm drängte danach, das Leben in ihrem verkrüppelten Körper erlöschen zu lassen.
Doch es musste eine Falle sein – die Twi’lek hätte ihn niemals in Versuchung geführt, wenn er dieses Geheimnis einfach dadurch hätte schützen können, indem er sie tötete.
»Ich habe noch nie Gefallen an Drohungen gefunden«, warnte Jacen. »Und heutzutage toleriere ich sie auch nicht mehr.«
»Dann ist es ja gut, dass wir Euch nicht drohen«, erwiderte Alema gelassen. »Wir haben einen Vorschlag gemacht. Gorog hat versucht, Eure Tochter zu töten. Wir sind alles, was von Gorog geblieben ist. Ihr solltet uns töten.«
»Und so dafür sorgen, dass überall im Konsortium Tratschvideos auftauchen, die behaupten, dass ich Allanas Vater bin?«
»Haben wir gesagt, dass so etwas passieren würde?«, fragte Alema unschuldig. »Wir sind höheren Zwecken verpflichtet, Jacen. Wir dienen dem Gleichgewicht.«
Jacen war nicht so dumm, ihr zu glauben. Alema Rar hätte sich niemals bis auf ein Lichtjahr in seine Nähe gewagt, ohne irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben, und die wahrscheinlichste Möglichkeit hierfür war ebenjene Drohung, sie unverblümt zu äußern sie so geschickt vermieden hatte. Sollte es Alema nicht gelingen, die Anakin lebend zu verlassen, zweifelte er nicht daran, dass das Geheimnis um die Vaterschaft seiner Tochter sehr bald an die Öffentlichkeit gelangen würde.
Jacen dachte daran, die Twi’lek trotzdem zu töten, weil es womöglich besser war, dass das Geheimnis um Allanas Vater zu einem Zeitpunkt herauskam, da das Konsortium ohnehin in heftiger Unordnung war. Doch es war nicht an ihm, diese Entscheidung zu treffen – zumindest nicht, solange Tenel Ka noch am Leben war.
Er warf einen Blick auf den Holoschirm und sah, dass die Antwort auf die Frage, ob die Königinmutter überleben würde, nach wie vor in der Schwebe hing. Obwohl die Flotille, die er ausgesandt hatte, um sie zu retten, auf zehn Schiffe reduziert worden war, waren drei Schlachtdrachen tief in den Verteidigungsschirm vorgestoßen und standen dicht davor, ihn zu durchbrechen. Vorausgesetzt, sie nahmen nicht mehr viel Schaden, denn ihre Markierungen blinkten bereits hektisch.
Jacen deaktivierte sein Lichtschwert und wandte sich
Weitere Kostenlose Bücher