Wächter der Macht 03 - Sturmfront
wichtigen Verabredung mit Jacen.
Sie erreichten die Sicherheitsabsperrung und wurden von einem Polizeibot aufgehalten, der bei Luke einen raschen Netzhautscan durchführte und dann beiseitetrat.
»Die Ermittler Raatu und Tozr erwarten Sie.« Der Polizeibot wies zuerst auf den Rodianer, dann auf den Bith. »Bitte denken Sie daran, dass das Gesetz von Ihnen verlangt, sämtliche Fragen entweder wahrheitsgemäß oder überhaupt nicht zu beantworten. Die Weigerung zu antworten kann als Begründung für eine Untersuchungshaft herangezogen werden.«
»Seit wann?«, wollte Mara wissen.
Vom Visier des Polizeibots schoss ein Scanstrahl in Maras Augen, dann fragte der Roboter: »Mara Jade Skywalker?«
»Beantworte einfach die Frage, Blechkopf!«, forderte sie.
»Betrachte das als Bejahung«, sagte Luke schnell. »Wann ist Schweigen zu einem verdächtigen Akt geworden?«
Der Polizeibot hielt sein Visier auf Mara gerichtet. »Die Verordnung wider verdächtigen Schweigens wurde dem Galaktischen Loyalitätsgesetz heute Morgen um null dreiundzwanzig hinzugefügt.«
»Mitten in der Nacht?«, fragte Mara. »Wie haben sie da genügend Leute zusammengekriegt, um überhaupt beschlussfähig zu sein?«
»Im Zuge der Rechtsdurchsetzungsmaßnahmenverfügung des Galaktischen Loyalitätsgesetzes ist nicht länger ein Stimmenminimum erforderlich, um Antiterrorbestimmungen in Kraft zu setzen.«
»Und wann ist das verabschiedet worden?«, fragte Mara sarkastisch.
»Gestern um achtzehn siebenundzwanzig«, antwortete der Polizeibot. »Mit fünf Stimmen, unter Beachtung der reduzierten Mindeststimmanforderungen durch den Boykott der bothanischen Delegation.«
»Danke für die Information«, sagte Luke. Er nahm Mara am Arm und setzte sich in Richtung der Ermittler in Bewegung. »Es ist immer gut, mit den Gesetzen vertraut zu sein.«
»Besonders, wenn sie sie ständig ändern«, fügte Mara im Flüsterton hinzu.
»Die jüngsten Gesetzes-Updates sind bei jedem Rechtspflegedroiden verfügbar«, sagte der Polizeibot hinter ihnen. »Sämtliche entsprechenden Anfragen werden in Ihrer Akte vermerkt.«
»Wundervoll«, grollte Mara.
Luke war über ihr Verhalten ein wenig überrascht. Normalerweise befürwortete Mara ein hartes Vorgehen gegen Terrorismus. Doch als ehemalige Hand des Imperators wusste sie auch, wie leicht es war, die Art von Informationen zu missbrauchen, die die Regierung unter Berufung auf das Galaktische Loyalitätsgesetz sammelte. Jedes Jahr hielt sie ein spezielles Seminar an der Akademie ab, bei dem sie jungen Jedi beibrachte, wie man die gewaltigen Datenbanken der Galaxis dazu benutzte, seine Beute aufzuspüren.
Als die Skywalkers näher kamen, hörten die beiden Ermittler zu reden auf. Der Bith streckte ihnen eine feingliedrige Hand entgegen, um erst Luke und dann Mara zu begrüßen.
»Meister Skywalker und Meisterin Skywalker – danke, dass Sie gekommen sind. Ich bin Chal Tozr.« Er winkte in Richtung seines grün geschuppten Kameraden. »Das ist mein Partner, Gwad Raatu.«
Statt ihnen die Hand zu reichen, rümpfte Raatu argwöhnisch den schuppigen Rüssel. »Kennen Sie eine gewisse Tresina Lobi?«
»Natürlich kennen sie sie«, sagte Tozr. »Sie ist eine Jedi-Meisterin.«
»Das ist korrekt«, sagte Luke. Er konnte Raatus Anspannung durch die Macht hindurch spüren. Der Jagdinstinkt des Rodianers war geweckt, und er war begierig darauf, die Spur seiner Beute aufzunehmen. »Tatsächlich ist sie sogar Mitglied des Jedi-Rats.«
»Nicht mehr.« Während er ihre Gesichter ziemlich offenkundig weiterhin musterte, wies Raatu mit einer Hand in Richtung der Hecke auf der nahe gelegenen Seite des Gehsteigs. »Ein Gärtnerdroide hat sie gefunden.«
»Gwad! Zeig ein wenig Respekt.« Die Ränder von Tozrs Wangenfalten färbten sich vor Verlegenheit blau. »Tut mir leid. Mein Partner glaubt, jeder wäre ein Verdächtiger.«
»Jeder ist ein Verdächtiger.« Raatus dunkle Augen blieben auf Luke und Mara gerichtet. »Wo waren Sie früh am gestrigen Abend?«
Tozr stieß vor Verzweiflung pfeifend seinen Atem aus. »Gwad!« Er wandte den Skywalkers seinen gewaltigen Kopf zu. »Sie müssen darauf nicht antworten.«
»Nein, das ist schon in Ordnung.« In Lukes Magen bildete sich ein Knoten der Verärgerung, aber es war nicht Raatu, auf den er wütend war. Der Nachttechniker der Jedi-Kommzentrale hatte eine Nachricht bezüglich der abgebrochenen Übertragung von Meisterin Lobi hinterlassen, deshalb wusste er, was Lobi zugestoßen
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