Wächter der Macht 03 - Sturmfront
Botschaft.« Er ging näher an den Leichnam heran, doch ein Spurensicherungsdroide versperrte ihm rasch den Weg. »Sie spielt mit mir.«
»Sie spielt mit Ihnen?«, wiederholte Raatu. »Wen meinen Sie damit?«
»Einen Augenblick.« Mara berührte Luke durch die Macht, um sicherzustellen, dass er ihre Vermutung spürte – und ihre wachsende Verwirrung. » Inwiefern ist das eine Botschaft, Luke? Von Lumiya?«
»Ich fürchte, ja«, sagte Luke. »Ich glaube, sie will uns damit sagen, dass sie sich Ben schnappen kann, wann immer sie will.«
»Was hat das hier mit Ben zu tun?«, wollte Mara wissen. »Du solltest mir lieber nicht erzählen, dass du unseren Sohn als Köder benutzt hast.«
»Nicht unbedingt als Köder«, sagte Luke. Er hatte Mara nichts davon gesagt, dass er Tresina Lobi ersucht hatte, Ben zu folgen, größtenteils aufgrund ihrer Meinungsverschiedenheit darüber, ob Jacen gut für ihn war oder nicht. »Aber ich habe Tresina gebeten, ein Auge auf ihn haben, weil ich dachte, dass Lumiya womöglich versuchen könnte, mir durch ihn zu schaden. Wie es aussieht, hatte ich recht.«
»Und das ist der Grund dafür, warum du mir gesagt hast, ich soll mein Shoto mitnehmen?«, fragte Mara in Bezug auf das halblange Lichtschwert, das sie als Verteidigung gegen Lumiyas Lichtpeitsche gebaut hatte. »Weil du wusstest, dass Lumiya etwas mit Tresinas Tod zu tun hat?«
Luke zuckte mit den Schultern. »Wie es aussieht, hatte ich recht.«
»Recht zu haben ist keine Entschuldigung«, sagte Mara. »Du hättest es mir sagen sollen.«
Luke seufzte. »Ich sagte , es wäre eine gute Idee, ihn im Auge zu behalten. Du hast mir vorgeworfen, ich würde nach einer Ausrede suchen, um Jacen hinterherzuspionieren.« Er hielt inne, um sich zu sammeln, und spürte das gewaltige Interesse, das Raatu ihrer Unterhaltung entgegenbrachte. Er gab Mara einen Schubs in der Macht, um sie an ihr »Publikum« zu erinnern, dann sagte er: »Abgesehen davon ist es nicht das, worüber du wirklich wütend bist.«
Mara bedachte ihn mit einem Blick, der besagte, dass dieses Gespräch noch nicht beendet war, doch sie verstand den Wink. »Nein, ich schätze, das ist es nicht.«
»Ich nehme an, diese Lumiya ist unsere Hauptverdächtige?«, fragte Tozr. »Wer ist sie?«
»Eine von Lukes ältesten Freundinnen«, sagte Mara scharf.
Raatus Antenne schnellte nach oben. »Ah – das erklärt einiges.« Er hob seine Hand und diktierte eine Notiz in das an seinen Kragen geklemmte Datenmikrofon, dann deutete er auf Lobis Leichnam. »Und Meisterin Lobi ist die neue Freundin?«
Anstatt zu antworten, hob Mara nur die Brauen und sah Luke an.
»Keineswegs!«, antwortete Luke. »Mara ist … ähm, Mara ist meine Frau. Ich habe keine Freundin.«
Raatu zuckte mit den Schultern. »Was weiß ich schon über euch Jedi?«, fragte er. »Bei den meisten Menschen geht’s normalerweise um Sex oder Liebe.«
Tozr nickte weise. »In achtundsiebzig Prozent aller Fälle. Weit abgeschlagen an zweiter Stelle kommt Spice.«
»Nicht dieses Mal«, beharrte Luke. »Dieses Mal geht es um Rache.«
»Rache wofür?«, fragte Tozr. »Und wie steckt Ihr Sohn da mit drin?«
»Lumiya war eine Sith-Schülerin. Sie will Rache, weil ich sie abgeschossen und dabei geholfen habe, den Imperator zu stürzen. Ben ist bloß ein Mittel zum Zweck.«
»Na sicher, Meister Skywalker«, sagte Raatu. »Was auch immer Sie sagen – aber fürs Erste ziehen wir alle möglichen Motive in Betracht.«
»Irgendeine Idee, wer die Komplizin sein könnte?«, fragte Tozr.
Mit einem Mal erklang Maras Stimme hinter Luke, scharf und wütend. Er drehte sich um, um festzustellen, dass sie sich von der Gruppe entfernt hatte und beinahe in ihren Kommlink brüllte.
»Ich bin einiges mehr als Bens Mutter, Korporal Lekauf«, sagte sie gerade. »Ich bin Meisterin Mara Jade Skywalker vom Orden der Jedi.«
Die Erwiderung des Korporals war für Luke weniger gut hörbar.
»Wenn Sie wissen, wer ich bin, dann wissen Sie auch, dass Sie mir besser sagen sollten, warum das Kommlink meines Sohnes blockiert wird – oder Sie verbringen die nächsten sechs Wochen in einem Bakta-Tank, um zu versuchen, all die Körperteile nachwachsen zu lassen, die ich Ihnen abzuschneiden bedenke.« Mara blickte über den Platz zum gigantischen silbernen Zylinder des Galaktischen Justizzentrums hinüber. »Ich kann in drei Minuten bei ihnen sein.«
Es folgte eine kurze Pause.
» Natürlich ist dieses Kommlink verschlüsselt«, sagte Mara.
Wieder
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