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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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mussten.
    Ben versuchte sich zu sammeln, näherte sich ein wenig dem Zustand, in dem er aus der Macht verschwand. Genau in dem Moment, als ihn ein Gefühl des Dahintreibens überkam, zog er sich wieder zurück.
    »Stöpsel dich ein«, flüsterte Lekauf. »Es geht los.«
    Ben aktivierte sein Kommlink und den Ohrhörer und schaltete die Umweltkontrollen aus, um die Reisefähre zu verlassen.
    Als Lekauf die Luke öffnete, trafen die Luft und der Lärm Ben ■wie eine massive Wand. Ks roch nach Fabriken und Schwefel.
    Sie schlenderten die Rampe hinunter, gaben sich alle Mühe, unauffällig zu wirken, und bahnten sich ihren Weg auf die Schaltergebäude zu, als wollten sie Zeit totschlagen und keine Politiker.
    Lekauf kratzte sich am Ohr. rückte sein Ohrstück zurecht. »Hab Sie. Sir. Position?«
    Ben empfing Shevus Stimme klar und deutlich. »Wenn er nicht abbiegt, wird er dreißig Meter links von euch vorbeikommen. Er geht zu Gebäude G. Ihr übernehmt ihn, und ich folge euch nach drinnen.«
    »Bislang kein Sichtkontakt zur Zielperson.«
    »Er muss schon drin sein.«
    Oh, das hier ist echt. Das hier passiert wirklich.
    Dieser Gedanke warf Ben irgendwie zurück in die Zeit, als er begonnen hatte, verrückte Risiken auf sich zu nehmen. Doch diese Mission barg eine Extraportion Risiko: Omas kannte ihn vom Sehen und hatte auch Shevu schon getroffen. Sie konnten es sich nicht erlauben, entdeckt zu werden. Ben sackte in sich zusammen und schlenderte dahin, wie vierzehn Jahre alte Jungen das häufig taten, und drehte sich von Zeit zu Zeit um, um mit Lekauf über bedeutungslose Bagatellen zu plaudern - Baka-Rock, Speeders, alles Mögliche -, während er über den Permabeton einen vorsichtigen Blick in Omas' Richtung warf.
    Und da war er: Flankiert von zwei Männern in Arbeitskleidung, er selbst eine sorgsam auf ungepflegt getrimmte Gestalt. Sein selbstsicheres Auftreten verriet ihn jedoch als Mann, der es gewohnt war. dass man ihm gehorchte.
    »Geht in Ordnung«, flüsterte Lekauf, ohne zu den drei Männern hinüberzusehen.
    Einer der GA-Geheimdienstagenten ging vor Omas durch die Türen von Gebäude G. Die anderen folgten dicht genug, um ihm auf die Hacken treten zu können. Sie tauchten beinahe in der Menge im Innern des Schaltergebäudes unter, doch Ben behielt sie im Blick, auch wenn er Lekauf für ein paar Sekunden aus den Augen verlor. Einer von ihnen schien beim Gehen die Zahlen an verschiedenen Türen und Ausgängen zu überprüfen und blieb schließlich vor einer stehen, die mit 53-L markiert war. Er schob einen Creditchip in den Schlitz neben der Tür, und sie teilte sich. Ben erhaschte einen flüchtigen Blick in einen kleinen, hell erleuchteten Raum, der fast zur Gänze von einem weißen, von Stühlen umringten Duraplasttisch beherrscht wurde. Es befand sich bereits jemand drinnen.
    Die Türhälften schlossen sich wieder. Ein steter, zweigleisiger Fluss aus Passagieren, Hafenarbeitern, Flugbesatzungen und der allgemeinen Bevölkerung eines Raumhafens befand sich zwischen Ben und den Türen.
    »Du schaffst das«, sagte Lekauf. »Wie viele sind drin? Ich kann die Streifenkamera nicht unter der Tür platzieren, falls noch irgendjemand anderes daherkommt und sie wieder öffnet.«
    Ben schloss die Augen und konzentrierte sich. »Sechs«, sagte er.
    Das machte Sinn - zwei Leibwächter pro Mann und zwei Staatsmänner, die einander nicht trauten. »Ja, sechs. Es sind jetzt alle drinnen.«
    »Kannst du auch Lotteriezahlen vorhersagen?« Lekauf bahnte sich beiläufig seinen Weg durch die Scharen von Leuten und kniete nieder, angeblich um seinen Stiefel zuzuschnüren. Ben sah, wie er etwas hervorholte, das wie ein kleiner Papierstreifen aussah, ehe er das Ding mit rascher Vorsicht durch den haarfeinen Spalt schob.
    Streifenkameras waren ziemlich klein, von der Größe eines Garderobenzettels. Sie bestanden tatsächlich aus Papier und waren genauso leicht zu entsorgen, sobald sie ihre Übertragung abgeschlossen hatten.
    »Entzückend«, erklang Shevus Stimme in Bens Ohr. »Ich kann geradewegs in Gejjens Nase sehen. Lauter, klarer Ton. Gute Arbeit, Jori.«
    Ben schaute sich um und entdeckte Shevu, der auf der anderen Seite der Raumhafenhalle an einem Getränkeautomaten lehnte. Er zeichnete die Übertragung der Streifenkamera auf und übermittelte sie an das GGA-Hauptquartier. Sobald er die Bestätigung erhielt, dass man dort alles empfangen und gespeichert hatte, würde er sein Datenpad formatieren und den Code an die

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