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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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möglichen Spezies zu Fuß umher, vertraten sich die Beine - von einem Paar bis hin zu vieren. Das einzige Zugeständnis an die Sicherheit der Landezone war ein Werk roter und blauer Linien, die über den Permabeton verliefen und mit Warnungen wie ÜBERSCHREITEN DIESER LINIE FÜR FUSS GÄNGER VERBOTEN und ACHTUNG VOR BODENVERKEHR versehen waren.
    Doch jeder übertrat die Linien, wie es ihm beliebte, und zerbeulte Speeder mit Personal in der Montur der Charbi-Raumhafenver-waltung hupten dann jedes Mal verärgert.
    Ben gelangte zu dem Schluss, dass dies tatsächlich der letzte Ort war, von dem irgendjemand vermuten würde, dass zwei Staatsoberhäupter dort ein streng geheimes Treffen abhielten.
    »Bereithalten«, sagte Lekauf leise und drückte seine Fingerspitze gegen sein Ohr. »Es ist der Captain ... Ja, Sir ... Verstanden.« Er schaute auf. »Noch ungefähr zwölf Minuten, bis Omas eintrifft. Shevu ist in der Landefolge direkt hinter ihm.«
    Ben wurde schlagartig munter. Die Karpaki steckte zusammengeklappt in seiner Jacke, gerade noch im Rahmen dessen, was er verstecken konnte, und die Vibroklinge war in seiner Gesäßtasche verstaut.
    Es wäre besser gewesen, Gejjen zu erwischen, wenn er von Bord ging oder während er einige Sekunden lang ungeschützt auf dem Landefeld stand, ohne umherwandernde Zuschauer. Doch Jacen wollte, dass das Treffen aufgezeichnet wurde. Hierzu mussten sie Gejjen - oder Omas - zu dem Raum folgen, den sie für eine Stunde angemietet hatten, und dann eine Streifenkamera durch den Spalt unter den Türen hindurchschieben. Die Blaupausen des Gebäudes zeigten jede Menge Stellen, an denen man das papierdünne Gerät einsetzen konnte. Alle Zimmertüren befanden sich in Nischen, in die man sich hinkauern konnte, als würde man ein Stück Abfall aufheben, um die Streifenkamera durch die Lücke zu schieben.
    »Ich hätte eine Wanze in Omas' Mantel oder seiner Aktentasche oder so verstecken sollen«, murmelte Lekauf. »Dann könnten wir hier sitzen, Gejjens Schiff bestimmen und ihn auf der Rampe erledigen, wenn er aussteigt.«
    Ben fummelte mit der Vibroklinge herum und fragte sich, wie seine Mutter einen Auftrag wie diesen angepackt hätte. »Man kann Leute nicht verwanzen, ohne dass sie früher oder später dahinterkommen.«
    »Ja, bei unserem Glück hätte er seine Jacke gewechselt. Früher gab es mal dieses Zeug namens Aufspürstaub, weißt du. Das war genau wie normaler Staub. Wenn die Zielperson ihn eingeatmet hat, konnte man anschließend noch jahrzehntelang Signale davon auffangen.«
    »Da fragt man sich doch, was dieser ganze Kram kostet«, sagte Ben. »Ich meine, wir sind spottbillig, aber wir müssen dieses Schiff aufgeben.«
    »Das ist eine alte Kiste. Erspart dem Verteidigungsministerium die Kosten für die Verschrottung.«
    Und das Schiff hier zurückzulassen würde dem abgekarteten Spiel mehr Glaubwürdigkeit verleihen, dass corellianische Dissidenten ihren eigenen Premierminister ermordet hatten, weil er der GA gegenüber klein beigegeben hatte. Das war jedenfalls der Plan.
    Ben wechselte im beengten Inneren der Fähre die Sitze, um an der Steuerbordseite hinauszusehen. Dem Flugplan zufolge sollte Gejjens Schiff inzwischen gelandet sein: ein Pilot, drei Passagiere, höchstens fünf Stunden Aufenthalt. Das ging aus der öffentlichen Informations-datenbank hervor, die ihm sein - finden Fall der Gefangennahme von sämtlichen Identifikationsmöglichkeiten bereinigtes - Datenpad zeigte.
    Ben vermied es, auf die Uhr an der Schottwand zu sehen. Er wartete nur auf Lekauf's Anweisungen.
    »Also, was ist das für ein Gefühl, jetzt ein Offizier zu sein?«, fragte Ben.
    »Seltsam. Aber mein Großvater wäre unglaublich stolz auf mich. Ich wünschte, er wäre noch am Leben, um das mitzuerleben.«
    Lekauf sprach nie über seine Eltern. Es ging immer nur um seinen Großvater. Ben fiel auf, dass nahezu jeder, mit dem er aufgewachsen war oder mit dem er zusammenarbeitete, keine Familie hatte oder wichtige Familienmitglieder fehlten oder völlige Funkstille zwischen ihnen herrschte. Das war nicht normal. Er dachte daran, dass Töten für seine ganze Familie eine Art Routine war, und wusste, dass die meisten Wesen der Galaxis ihr gesamtes Leben hinter sich brachten, ohne jemals jemanden umzubringen, weder mit Vorsatz noch versehentlich.
    Es war sonderbar, dass Familien wie die seine die wirklich wichtigen Entscheidungen für Welten voller normaler, gewöhnlicher, friedliebender Leute treffen

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