Wächter der Macht 05 - Opfer
Steifenkamera senden, um ihre Daten zu löschen. Dann war die Kamera bloß noch ein Fetzen Abfall, den das Reinigungspersonal auffegen würde - falls es hier überhaupt welches gab. Dem Anschein nach kam es jedenfalls sehr selten in diese Ecke.
Ben und Lekauf konnten die Unterhaltung in ihren Ohrstücken mithören. Beide verfolgten sie das Gespräch, damit sie wussten, wann sie verschwinden mussten, um darauf zu warten, dass Gejjen herauskam, und ihm zu folgen.
Es war eine faszinierende Unterredung. Ben kannte inzwischen die Codewörter und verstand die Andeutungen, die Wesen an der Macht benutzten, um unschöne Dinge zu sagen, eine fremde Sprache, die es ihnen erlaubte, später zu leugnen, dass sie irgendetwas Schlechtes im Sinn gehabt hatten. Jacen war gut darin. Ben hoffte, dass er das nie sein würde, weil es rasch zur Angewohnheit werden konnte, doch Jacen schien dieses Spiel mit großem Gefallen um seiner selbst willen zu spielen.
Er erkannte Omas' Stimme. Gejjen klang weicher als in den HNE-Berichten.
Es war ausgesprochen eigenartig, einem Mann zu lauschen, den man umbringen würde. Ben hörte soeben die letzten Worte, die Dur Gejjen je sagen würde.
»Also - können wir uns als Gentlewesen darauf einigen, die Feindseligkeiten einzustellen, während wir einen Kompromiss erarbeiten?«
»Bevor oder nachdem ich das hier dem Senat vorgetragen habe?«, fragte Omas.
»Ich habe nicht vor, meinen Stab hierin mit einzubeziehen - noch nicht. Vielleicht sollten auch Sie darauf verzichten, Ihren darüber in Kenntnis zu setzen«, entgegnete Gejjen. »Wir werden uns zurückhalten, wenn Sie diesem überarbeiteten Wortlaut bezüglich der Verpflichtung zur Bereitstellung planetarer Verteidigungsposten für die GA zustimmen.«
»Sie können vielleicht die corellianischen Streitkräfte dazu bringen, aber können Sie auch dafür sorgen, dass sich die Bothaner wieder ruhig verhalten?«
»Sind Sie sicher, dass Niathal tun wird, was Sie ihr sagen?«
»Sie ist Berufsoffizierin. Sie wird es tun.«
»Und die Bothaner sind Pragmatiker. Sie werden sich also anschließen.«
»Als Zeichen Ihres guten Willens werden Sie Truppen zur Verfügung stellen, die uns dabei helfen, an Orten wie dem Sepan-System wieder für Ordnung zu sorgen.«
»Natürlich. Und Sie brauchen uns, denn wenn wir wieder in den Schoß der GA zurückkehren, werden die anderen Mitglieder aufhören abzuwandern.«
»Ich würde Sie um nichts bitten, das dazu führen könnte, dass Sie Ihr Gesicht verlieren. Ich weiß, wie ... stolz die Corellianer sind. Sprechen wir also einfach von überbrückbaren Differenzen.«
»Das ist sehr großzügig, Staatschef Omas. Allerdings werden diese Differenzen bloß dann überbrückt, wenn das militärische Gewicht nicht länger auf Admiralin Niathal und Colonel Solo ruht, so wie es nun der Fall ist.«
»Sie wollen, dass ich sie rauswerfe.«
»Ich denke, jetzt, da sie sich daran gewöhnt haben, ihren Willen durchzusetzen, müssen Sie möglicherweise mehr tun. als sie rauszuwerfen.«
»Ich fürchte, ich weiß, was Sie meinen, aber ich ziehe diese Möglichkeit nicht in Betracht.«
»Niathal - ehrgeizig. Gefährlich. Solo - ehrgeizig, gefährlich und noch dazu ein Jedi. Wir können das Problem dauerhaft für Sie lösen.«
»Wenn Sie es tun, möchte ich nichts darüber wissen.«
»Wenn wir es tun, möchte ich, dass Ihre Sicherheitsdienste in eine andere Richtung schauen. Solo hat Handlanger, die ebenso ehrgeizig sind wie er und vorübergehend taub und blind wären, wenn für sie eine Beförderung dabei herausspringt, nehme ich an.«
»Dann scheinen Sie Captain Girdun ja bereits zu kennen ...«
Und sie lachten. Die beiden lachten tatsächlich. Ben hörte ein schwaches Geräusch, als würde sich Shevu räuspern. Als Ben den Kopf wandte, sah Lekauf ihn an, ausnahmsweise nicht der stets gut gelaunte junge Mann, der so viel jünger aussah, als er war. Er wirkte alt und wütend.
»So viel sind wir denen also wert«, sagte er leise. »Ich wette, unseren Geheimdienstburschen da drinnen gefällt die Idee, dass ihr Mann wieder das Sagen hat.«
Mit einem Mal wurden Bens Eingeweide schwer und kalt. Das Ganze war ein schmutziges Spiel. Während er sich darauf vorbereitete, Gejjen zu eliminieren, schloss Gejjen einen Pakt, um Jacen und Niathal umbringen zu lassen, und Omas ließ es geschehen.
Man konnte jeden kaufen, wenn der Preis hoch genug war. Offensichtlich stellte Omas den Frieden über das Leben Einzelner. Auf lange Sicht
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