Wächter der Macht 05 - Opfer
ging in einem zehn Quadratmeter großen Bereich auf und ab und spürte dunkle Energien pulsieren wie Schockwellen. Jaina trat zurück und sah ihr zu.
»Sie ist von hier abgehoben«, verkündete Mara.
»Hat sie uns hierhergeführt, um uns von irgendwo anders auf Coruscant fernzuhalten?«
»Sie hat bloß eine eingeschränkte Auswahl von Zielen, Jaina. Ben oder Jacen - oder vielleicht auch Han und Leia, wenn sie sich mit Alema verbündet hat. Deine Eltern befinden sich nicht auf Coruscant, und wenn sie hinter Jacen her ist, hätte sie ihre Chance gehabt, ihn sich vorzunehmen, als sie ins GGA-Hauptquartier eingedrungen ist, um sich Bens Stiefel zu schnappen.« Mara kniete nieder, um den Permabeton zu berühren. Sie rechnete damit, irgendeine Art Stoß zu verspüren, einen Eindruck von Lumiya, die sie verhöhnte, doch da war etwas beunruhigend Ungefährliches an der Spur, die die Sith zurückgelassen hatte. Ja, genau wie sie es fertiggebracht hat, Luke davon zu überzeugen, dass sie ihm nichts Böses will. Lumiya schien ein seltenes Talent für Macht-Schauspielerei entdeckt zu haben. »Wenn sie hinter Luke her ist, hat sie mittlerweile zwei Gelegenheiten verpasst.«
»Also ist es Ben.«
»Ben ist... fort. Er ist nicht auf Coruscant.«
Jaina sah Mara mit einem Gesichtsausdruck an. der besagte, dass sie sich fragte, warum Mara sie hinhielt. Doch Mara würde sich zu nichts hinreißen lassen. Je weniger die Familie über Bens Situation wusste, desto besser. Früher oder später würde herauskommen, dass sie ihm einen Peilsender untergeschoben hatte, und wie alt er auch sein mochte, wenn dies schließlich geschah, sie würde sein Vertrauen für immer verlieren, denn es würde ihn zutiefst verletzen.
»GGA-Angelegenheiten«, sagte Mara und beantwortete damit die ungestellte Frage. Sie forschte in der Macht, tastete nach irgendetwas. das ihr sagte, dass Lumiya unterwegs nach Vulpter war, aber sie spürte nichts dergleichen. Was sie wahrnahm, war Ben, der momentan nervös war und dann verschwand, wie Jacen es ihm beigebracht haben musste. Darum würde sie sich kümmern müssen, wenn der gegenwärtige Notfall unter Kontrolle war. »In Ordnung, wenn sie will, dass ich ihr folge, dann folge ich ihr.«
»Lass uns Zekk und Jag dazuholen. Ich wette, dass Alema wieder in der Stadt ist, und ...«
»Nimm's mir nicht übel, Jaina, aber ich glaube, ich bin es, die sie will. Du gehst und suchst die Käferbraut.«
Jaina schürzte die Lippen und machte ganz den Eindruck, als würde sie ihren Einwand dagegen herunterschlucken. »Okay«, sagte sie schließlich.
»Das Ganze ist eine alte Fehde der Dunklen Seite.« Mara wollte nicht, dass Jaina das Gefühl hatte, sie würde sie zurückweisen. Die Dinge waren momentan schon knifflig genug. »Lassen wir nicht zu, dass sie uns beide an der Nase herumführt.«
Dafür, dass Lumiya angeblich so versessen darauf war, sich an Ben für den Tod ihrer Tochter zu rächen, ließ sie sich jede Menge Chancen durch die Lappen gehen. Also, was wollte Lumiya von ihr?
Mara kehrte zur Basis zurück, wo sie auf ein Mitglied der Bodenbesatzung stieß, das geduldig bei dem ihr zugewiesenen XJ7 wartete. Sie kletterte in das Cockpit und begann mit dem Instru-mentencheck.
»Ist Lumiya wirklich eine Sith?«, fragte der Techniker.
»Die Allerletzte ihrer Art«, sagte Mara, ohne sich danach zu erkundigen, was er gehört hatte und woher er überhaupt diesen Namen kannte. Sie verspürte einen Anflug von Schuldbewusstsein angesichts ihrer Schludrigkeit;, sich lautstark zu streiten und dabei zu versessen, dass noch andere Leute in der Nähe waren. Dann versiegelte sie die Schotten der XJ7. »Dafür werde ich sorgen.«
Mara ignorierte die militärischen Luftverkehrsbestimmungen und kreiste über dem Gebiet, in dem sie Lumiya zuletzt in der Macht wahrgenommen hatte. Es war relativ leicht, der Spur zu folgen, und dann stellte sie fest, wie sie die Umlaufbahn von Coruscant verließ, um Kurs auf den Mond Hesperidium zu nehmen.
»O ja, Palpatine hat es dort gefallen«, sagte sie laut. »Fliegst du um der alten Zeiten willen dorthin?«
Lumiya spielte definitiv ein Spiel. Doch sie war nicht töricht genug, zu denken, dass sie Mara ihre Hand reichen konnte und sie anschließend immer noch intakt sein würde, wie es bei Luke der Fall gewesen war.
Die Spur führte zum Haupturlaubsort von Hesperidium, der nicht ganz so prächtig war, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Sie fragte sich, ob man hier den finanziellen Engpass des
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