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Wächter der Macht 05 - Opfer

Wächter der Macht 05 - Opfer

Titel: Wächter der Macht 05 - Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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auf, und sie taumelte ein paar Schritte zurück.
    Metall. Vielleicht habe ich Metall getroffen.
    Vielleicht hatte sie das, denn obwohl Lumiya eine Sekunde lang schwankte, stürzte sie nicht. Mara sprang aus der Hocke waagerecht nach vorn und rammte mit aller Kraft, die sie aus der Macht ziehen konnte, gegen Lumiyas Beine. Sie traf auf soliden Durastahl. Blut füllte ihren Mund, aber sie konnte nicht das Geringste spüren - noch nicht. Einen Arm um Lumiyas Knie geschlungen, nahm sie ihr die nötige Bewegungsfreiheit, um die Peitsche zu schwingen, und brachte sie zu Fall wie einen gefällten Baum, bevor sie ihren Kopf in das Gesicht der Frau rammte.
    Und das tat weh. O ja, das fühlte Mara. Sie hatte nicht Lumiyas Nase getroffen, sondern ihren kybernetischen Kiefer, der tief in ihre Stirn schnitt. Sie kämpfte nur noch aus reinem Reflex, halb benommen, ließ die Lichtschwertklinge für eine Sekunde ersterben und hielt das Heft wie einen Dolch, um ihn in Lumiyas Brust zu stoßen, bevor sie die Energie wieder einschaltete.
    Lumiya wich zur Seite aus, als die Klinge Fleisch durchdrang. Mara konnte es riechen. Sie deaktivierte die Klinge, um sich siegessicher wieder zurückzuziehen.
    Ich habe es geschafft. Tot. Tot, du...
    Doch Lumiya schrie, und Tote schreien nicht. Der Schrei zuckte durch Maras wirbelnden Kopf. Und er war mehr als laut. Er war...
    Mara mühte sich auf die Knie, um auf das herabzuschauen, was eine tote Frau hätte sein sollen, und sie blickte in grüne Augen, die gänzlich bar jeden Gefühls waren, und dann verdunkelte sich die Welt wie bei einer Sonnenfinsternis.
    Vielleicht bin ich diejenige, die tot ist.
    Irgendetwas traf sie direkt in den Rücken, warf sie nach vorn auf Lumiya. Mara versuchte sich herumzurollen, ohne dabei ihr Lichtschwert oder den Blaster loszulassen, doch etwas wickelte sich um ihren Hals und riss sie nach hinten. Die Lichtpeitsche war immer noch in Lumiyas Hand, sie konnte das Ding sehen, also was war da um ihren Hals und würgte sie? Sie hatte das Gefühl, als würde sie mit großer Geschwindigkeit nach hinten fliegen, und dann krachte sie gegen etwas, so hart, dass es jedes bisschen Atem aus ihren Lungen trieb und sie nach Luft schnappte.
    Es dauerte bloß ein oder zwei Sekunden. Mara lag da und rang angestrengt nach Atem, und dann sah sie Lumiyas Stiefel an ihrem Gesicht vorbeiwanken, nur Zentimeter entfernt.
    Was ist in meinen Augen? Was sticht da so?
    Sie hob die Hand, um sie zu reiben, und ihre Knöchel wurden rot und feucht. Es war Blut. Das Letzte, was sie sah, als sie aufschaute, war die orangefarbene Kugel, dieses unmögliche Sith-Schiff, das senkrecht in die Luft emporstieg und schwimmhautartige Steuerfahnen ausfuhr wie die Flügel eines Lebewesens.
    Mara schaffte es, sich auf die Ellbogen zu stützen. Mit einem Mal wurde sie sich der beiden Läufer bewusst, die sie vorhin gesehen hatte, ganz hübsch und adrett in ihrer frischen weißen Sportbe-kleidung, und die sie nun entsetzt anstarrten. Sie beschwor alles an Konzentration herauf, was sie irgend aufbringen konnte, und versuchte angestrengt, ihre Sinne zu klären.
    »Sie haben soeben zwei Stuntfrauen gesehen, die für ein Holovideo von einer versteckten Kamera gefilmt wurden«, sagte sie. »Sie haben überhaupt keinen Kampf gesehen.«
    »Wir haben überhaupt keinen Kampf gesehen, Schatz«, sagte die Frau gehorsam.
    Der Mann gaffte, dann grinste er. »Wow, es ist wirklich erstaunlich. wie echt dieses künstliche Blut aussieht!«
    »Was Sie nicht sagen ...« Mara kam irgendwie auf die Beine, hob Lichtschwert lieft und Blaster auf und ging mit so viel Anmut davon, wie sie aufbringen konnte.
    Ich war sicher, ich hätte sie erledigt. Wie konnte ich sie verfehlen?
    Sie schluchzte beinahe vor Frustration und mühte sich, ins Cockpit der XJ7 zu steigen, während sie immer noch dahinter zukommen versuchte, was sie von hinten angesprungen hatte. Als sie in der reflektierenden Oberfläche ihres Datenpads ihre Verletzungen überprüfte, war ihr Gesicht blutbesudelt, ihr rechtes Auge schwoll an und schloss sich bereits, und um ihren Hals lag so etwas wie ein Schlingenmal. Sie konnte Abdrücke auf ihrer Haut sehen, die wie von einem geflochtenen Drahtseil wirkten.
    Irgendetwas wie ein Droide hat mich angefallen. Jedenfalls eine Maschine. Deshalb habe ich es nicht wahrgenommen.
    Sie wusste, dass es verrückt war, nach einer Kopfverletzung einen Raumjäger zu fliegen, doch es gab keine andere Möglichkeit, zurück nach Coruscant zu

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