Wächter der Macht 05 - Opfer
so, wie sie sagt.«
»So so, dann ist Taun We also immer noch am Leben, das alte Aiwhu-Luder. Nun. gut.« Jaing musterte Fett von oben bis unten.
»Wie ich hörte, hattest du Probleme mit deinem Bein. Musstest ein Transplantat kriegen. Ja?«
»Du bist sehr gut informiert.«
»Im Grunde meines Herzens bin ich immer noch ein Tipoca-Junge. Ich halte mich über die Vorgänge in der alten Heimat auf dem Laufenden.«
»Was muss ich dir zahlen, damit du deine Schadenfreude vergisst und mir sagst, was ich wissen will?«
»Nimm's mir nicht übel, aber du kannst dir deine Credits da hinschieben, wo nicht mal deine Rüstung hinreicht, Mand'alor.«
»Du weißt doch noch gar nicht, was ich brauche.«
»Ich kann's mir denken.«
»Ko Sais Forschungsunterlagen.« Fett warf einen demonstrativen Blick auf Jaings Handschuhe. »Denn ich weiß, dass du sie gefunden hast. Sie hast du mit Sicherheit gefunden.«
»Mit Honig kommt man weiter als mit Sauertran, Boba. Hast du denn gar nichts gelernt, als wir deinen Kopf in die Toilette gesteckt haben?«
Fett hatte keine Ahnung, wie man um Hilfe bat. Mirta war sich nicht sicher, ob das irgendeine männliche Draufgängersache war oder bloß daran lag, dass er das nie gelernt hatte, aber so würde er bei Jaing nicht weit kommen, der nicht minder hart und dickköpfig wirkte als er.
»Kannst du ihm helfen?«, fragte sie. »Gedet'ye? Mandalore braucht ihn lebend, genau wie ich.«
Der Klon starrte Fett immer noch direkt an. »Erinnerst du dich daran, wie du eine imperiale Streitmacht auf Kamino gegen Klonkrieger in die Schlacht geführt hast?«
Fett nickte vollkommen teilnahmslos. »Ja.«
»Damals hast du nicht das Gefühl gehabt, dass wir eine Familie sind.«
»Ich habe auch keinen von euch gesehen, der seine Brüder verteidigt hätte.«
»Und du hast Shysa seines Amtes beraubt, du hut'uun. Den Mann, der uns als Volk wieder nach oben gebracht hat. Wo warst du, als das Imperium uns ausgeblutet hat?«
Hut'uun war die schlimmste Beleidigung, die ein Mando einem anderen an den Kopf werfen konnte, doch Fett schien es nicht mal zu registrieren, oder es kümmerte ihn nicht. Mit jedem Tag fand Mirta mehr über die undurchsichtige Vergangenheit ihres Groß-vaters heraus. Offenbar waren ihre Mutter und ihre Großmutter nicht die Einzigen gewesen, die ihn missachteten: Er scherte sich einen Dreck um niemanden, abgesehen von seinem Vater, den er seit seinem Tode offenbar zu einem Sinnbild der Perfektion erhoben hatte. Also hatte Bahuir gegen seine eigenen Brüder gekämpft. Vielleicht war ihm die Ironie daran entgangen. Falls nicht, vermutete sie, hatte er vermutlich darauf geachtet, in die andere Richtung zu schauen.
»Ich bin nicht auf alles stolz, was ich getan habe«, sagte Fett ohne irgendeinen Hinweis von Gefühl in der Stimme. »Aber ich schäme mich auch für nichts. Ich tue einfach, was ich tun muss. Du weißt nicht, was zwischen Shysa und mir vorgefallen ist, und vermutlich wirst du das auch niemals erfahren.«
»Er war da. als wir ihn brauchten«, sagte Jaing. »Und du nicht. Das ist alles, was ich wissen muss.«
Fett verzog keine Miene. »Dann nehme ich an. dass du mir Ko Sais Daten nicht aushändigen wirst.«
Jaing warf Mirta einen Blick zu, als würde sie ihm leidtun. Sie fragte sich, wie anders ihr Leben wohl verlaufen wäre, hätte sie Sintas Vel anstelle von Boba Fett kennengelernt.
»Es gibt keine Daten«, sagte er schließlich. Er sah immer noch sie an, nicht Fett. »Tut mir leid. Mädchen.«
Fett blinzelte nicht einmal. »Dann musst du immer artig all deine Vitamine genommen haben, weil du inzwischen eigentlich tot sein müsstest.«
»Ich habe nicht gesagt, dass die Forschungsunterlagen nicht existieren. Ich sage nur, dass wir sie vernichtet haben, nachdem wir uns genommen hatten, was wir brauchten.«
Fett ließ das langsam sacken. Mirtas Herz sackte nach unten. Sie fühlte sich zwiespältig: Ein Teil von ihr wollte verzweifelt einen Grund dafür finden, ihren Ba'buir zu lieben, und ihre andere Hälfte wünschte, dass Leia Solo ihren Schuss nicht abgeblockt hätte, als sie versucht hatte, ihn zu töten.
Tu etwas, das mich dazu bringt, dir zu vergeben. Bitte, Irgendetwas.
»Du hättest ein Vermögen damit verdienen können«, sagte Fett.
»Wir wollten nicht, dass es noch einmal jemand benutzt. Nie wieder.«
»Du kannst das Klonen nicht aufhalten. Das kann niemand.«
»Nein, aber wir haben den Kaminoanern ein ordentliches Loch in die Kasse gerissen. Das ist
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