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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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sich, ob ihre Worte so viel Aufregung hervorgerufen haben konnten. Doch das gesamte Publikum verrenkte sich die Hälse, um zurück zum Eingang zu schauen.
    Eine schwarz gekleidete Gestalt in kniehohen Stiefeln, einen langen Schimmerseideumhang um die breiten Schultern, marschierte mit großen Schritten den Mittelgang entlang. Das Gesicht des Mannes war ernst und seine Augen in Schatten versunken, sein Verhalten brüsk. Sobald hinreichend deutlich war, dass sich jedes Augenpaar im Publikum auf ihn richtete, hob er in einer halb entschuldigenden, halb grüßenden Geste eine schwarz behandschuhte Hand.
    »Verzeiht meine Verspätung«, sagte Jacen Solo. »Ich wurde von dringenden Staatsangelegenheiten aufgehalten. Ich bin mir sicher, Sie alle haben dafür Verständnis.«
    Vom Publikum ging ein allgemeines Raunen der Zustimmung aus, auch wenn Jacen Sabas Verärgerung durch die Macht spüren konnte. Er gab vor, ihre Empörung nicht zu bemerken, und ging weiter den Mittelgang hinunter, sorgsam darauf bedacht, seine Machtpräsenz zu verschleiern, damit niemand mitbekam, wie nervös er war. Die Meister ahnten immer noch nicht, dass er Maras Mörder war, doch er war sich nur zu genau darüber im Klaren, wie leicht der geringste Patzer seinerseits das ändern konnte.
    Dennoch kam es nicht infrage, dass er bei der Bestattung fehlte. Seine Abwesenheit hätte zu viele Fragen nach sich gezogen und zu viele Leute zum Nachdenken angeregt – ganz zu schweigen davon, dass es ein deutliches Signal an Tenel Ka gewesen wäre, dass er keine Absicht hatte, sich mit Luke zu versöhnen. Deshalb musste Jacen hier sein, und er musste es so aussehen lassen, als würde er mit dem Mann, dessen Frau er nur eine Woche zuvor getötet hatte, Frieden schließen wollen.
    Als Jacen die Vorderfront der Menge erreichte, ignorierte er den Sitz, der neben Admiralin Niathal für ihn reserviert war. Stattdessen ging er weiter zur ersten Reihe, wo die Jedi-Ritter knieten, und verbeugte sich vor Tenel Ka.
    »Habt Dank für Euer Kommen, Königinmutter«, sagte er in dem Versuch, es so wirken zu lassen, als wären sie sich seit ihrer Ankunft auf Coruscant nicht begegnet. »Ich weiß, dass Eure Reise in Zeiten wie diesen keine einfache war.«
    »Meisterin Skywalker war eine bemerkenswerte Jedi und eine außerordentlich gute Freundin.« Tenel Kas graue Augen gaben nichts preis, als sie sprach. »Wir hätten Schlimmeres in Kauf genommen, um hier zu sein.«
    »Ich bin sicher, dass Eure Anwesenheit ein großer Trost für Ben und …« Jacen zögerte, dann brachte er den Satz zu Ende: »… Meister Skywalker ist.«
    Tenel Ka neigte den Kopf in einem fast unmerklichen Nicken. »Das hoffen wir von ganzem Herzen.«
    Jacen entschuldigte sich mit einem höflichen Klacken der Stiefelabsätze, dann ging er weiter nach vorn, um neben Luke stehen zu bleiben. Die Empörung der Meister ließ die Macht förmlich überkochen, doch Jacen tat so, als würde er es nicht bemerken. Maras Bestattung war die perfekte Gelegenheit, seine Stellung unter den Jedi ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken – um in den Köpfen Hunderter von Würdenträgern den Gedanken zu säen, dass er seinem Onkel ebenbürtig war –, und er konnte es sich nicht erlauben, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen. Was sein Versprechen an Tenel Ka betraf – nun, solange er es so aussehen ließ, als würde er versuchen, sich mit Luke auszusöhnen, konnte er sich ihrer Flotte nach wie vor sicher sein.
    Als Luke Jacens Gegenwart weiterhin nicht zur Kenntnis nahm, trat Kenth Hamner vor und sagte in einem Tonfall väterlichen Tadels: »Jacen, Ihr wisst , dass Ihr kein Meister seid.« Kenth deutete in Richtung der Jedi-Ritter, die in der ersten Reihe knieten. »Euer Platz ist bei den anderen Jedi-Rittern – sofern Ihr gewillt seid, Euch so weit herabzulassen, Jedi Solo.«
    »Ich glaube, in dieser Hinsicht missverstehen wir uns, Meister Hamner.« Jacen zog seinen dunklen Umhang beiseite, um die leere Lichtschwertöse an seinem Mehrzweckgürtel zu enthüllen. »Ich bin nicht als Jedi hier.«
    »Nichtsdestotrotz steht Ihr an der falschen Stelle«, sagte Kyle Katarn und gesellte sich zu ihnen. »Dies ist eine Jedi -Bestattung.«
    »Eine Bestattung, die ich als Familienmitglied besuche.« Jacen sprach in bewusst vernünftigem Ton, in dem Versuch, den Eindruck zu erwecken, dass es die Meister waren, die die Zeremonie störten. »Ich bin lediglich hier, um meinem Cousin und meinem Onkel Trost zu spenden.«
    »Um

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