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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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hatte er sich für diesen Anlass ordentlich rasiert. Kenth Hamner hingegen, der alt genug aussah, um Kyps Vater zu sein, wirkte so gepflegt und würdevoll wie eh und je.
    »Was ist?« , wollte Saba wissen. »Seht ihr nicht, wie diese ganze Warterei Meister Skywalker zu schaffen macht? Wann beginnen wir endlich?«
    Corran und Kyp warfen einander einen nervösen Blick zu, dann sagte Kenth: »Wir beginnen, sobald du bereit bist, Meisterin Sebatyne.«
    Saba ließ ihre Zunge zwischen ihren Lippen hindurchzüngeln und versuchte, sich darüber klar zu werden, warum man auf sie warten sollte. »Diese hier?«
    »So ist es«, sagte Corran. Über ihre Schulter warf er einen Blick auf Ben und Meister Skywalker, dann senkte er die Stimme zu einem kaum hörbaren Flüstern. »Hast auch du eben diese Störung auf der oberen Zugangsebene gespürt?«
    »Ja«, entgegnete Saba. »Was war da los? Ein Nachrichtenteam, das heimlich versucht hat, Holoaufnahmen von der Bestattung zu machen?«
    »Das nicht gerade«, sagte Kyp, der ebenfalls leise sprach. »Es war ein GGA -Trupp.«
    Sabas Kinnlade fiel herunter. »Ein GGA -Trupp? Im Innern des Tempels?«
    »Ich fürchte, ja«, erwiderte Kenth. »Sie haben versucht, die Solos festzunehmen.«
    Saba schlug mit dem Schwanz gegen die Schlatsteine, dachte darüber nach und schüttelte schließlich verwirrt den Kopf. »Nur ein Trupp? Das genügt nicht.«
    »Nicht einmal annähernd«, stimmte Kyp zu. »Aber darüber reden wir später. Jäger und Gejagte haben den Tempel mittlerweile verlassen, und im Moment gibt es andere Dinge, über die wir uns Gedanken machen müssen.«
    Saba nickte. »Natürlich. Diese hier wird Meister Skywalker informieren.«
    Als sie sich anschickte zu gehen, griff Corran nach ihrem Arm – dann schien er sich daran zu erinnern, was passieren konnte, wenn jemand versuchte, eine Barabel zu berühren, und zog die Hand hastig zurück. Saba zischelte erleichtert – es hätte sie in Verlegenheit gebracht, ihm vor so vielen Würdenträgern ins Handgelenk zu beißen – und runzelte die Stirn.
    »Ob es wohl klug ist, Meister Skywalker damit zu behelligen?«, fragte Corran. »Er hat den Kopf momentan schon voll genug.«
    »Diese hier denkt, er hat den Kopf nicht voll genug«, entgegnete Saba. »Mara hätte nicht gewollt, dass er sich so in sich kehrt.«
    »Nein, aber sie hätte es verstanden «, sagte Kenth. »Menschen müssen trauern, Saba. Wir müssen ihm diese Trauerfeier gewähren.«
    »Das ist der einzige Weg, damit es ihm wieder besser geht«, fügte Corran hinzu.
    Saba stellte ihre Schuppen auf und wandte den Blick ab. Da war es wieder, dieses Wort: Trauer. Sie begriff nicht, was daran gut sein sollte – warum die Menschen es für so notwendig erachteten, in Kummer zu ertrinken, wenn jemand starb, der ihnen nahestand. Genügte es nicht, sie im Herzen zu bewahren und ihr Andenken dadurch zu ehren, wie man sein eigenes Leben lebte? Fast war es, als würden die Menschen sich selbst nicht zutrauen, dass die Toten in ihrem Denken lebendig blieben; als würden sie glauben, dass eine Person fort war, bloß weil ihr Leben geendet hatte.
    Saba wandte ihren Blick wieder Corran und den anderen zu. »Wir können dieses unbefugte Eindringen in den Tempel nicht ungestraft hinnehmen«, sagte sie. »Jacen lässt uns mittlerweile wie Marionetten nach seiner Pfeife tanzen.«
    »Das werden wir nicht«, versicherte Kyp ihr. »Gleich nach der Bestattung ergreifen wir entsprechende Maßnahmen.«
    Saba nickte. »Gut. Aber irgendwie glaubt diese hier nicht, dass ihr ihr bloß von dem Zwischenfall erzählt habt, um sie darum zu bitten, Meister Skywalker nicht davon zu berichten.«
    Corran schüttelte den Kopf. »Nicht nur«, sagte er. »Es ist so, dass Prinzessin Leia eigentlich die Trauerrede halten sollte.«
    »Aha. Jetzt versteht diese hier, warum Jacen nicht gekommen ist.«
    »Jacen wusste nichts davon«, sagte Kenth. »Aber das ist im Grunde nicht das Problem.«
    »Natürlich nicht.« Saba hatte genügend Bestattungen von Menschen beigewohnt, um zu wissen, dass es stets eine Ansprache gab, die großen Anteil daran hatte, die Tränen versiegen zu lassen, die die Trauerfeier hervorrief. Sie sah zur Menge der Würdenträger und dann wieder zu Meister Skywalker und Ben hinüber. »Und wie sollen wir Meister Skywalker dann beim Bewältigen seiner Trauer helfen?«
    Corran und Kenth tauschten Blicke, dann sagte Kenth: »Wir hofften, du würdest sprechen.«
    »Diese hier?« Saba begann zu zischeln –

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