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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Klonen zur Macht zu verhelfen. Mara war keine davon. Nach dem Hinscheiden des Imperators durchstreifte sie viele Jahre die Galaxis, auf der Suche nach einem neuen Leben, und da sah sie zum ersten Mal mit offeneren Augen, was sie gewesen war, wie auch das Böse, das sie getan hatte. Doch dann legte das Schicksal ihr Leben in die Hände eines Mannes, den sie einstmals als Gegner betrachtet hatte – in die Hände eines Mannes, den sie sich nach wie vor zu töten gezwungen sah –, und im Zuge ihrer gemeinsamen Reisen begriff sie schließlich, dass es noch einen anderen Weg gab, einen Weg, der mit Freiheit und Liebe und Vertrauen gepflastert war.
    Einst erzählte Mara dieser hier, dass alles, was es brauchte, um den Schleier der Täuschung, den der Imperator ihr auferlegt hatte, von ihren Augen zu heben, ein langer Waldspaziergang mit diesem Mann war.« Saba streckte den Arm in Lukes Richtung aus. »Dass es ihr ein Leichtes gewesen war, den Schritt ins Licht zu tun, nachdem sie die Bekanntschaft von Luke Skywalker gemacht hatte.«
    Sowohl Luke als auch Ben traten Tränen in die Augen. Zumindest Ben besaß so viel Stolz, sich abzuwenden und sein Gesicht abzuwischen, doch Luke ließ die Tränen einfach laufen; sein Blick wich keine Sekunde vom Scheiterhaufen, als Maras Leichnam von einem strahlenden Geist zu einem schimmernden Lichtschemen verschwamm.
    Als er schließlich zur Gänze verschwunden war, schloss Luke die Augen und stieß leise den Atem aus, ehe er einen Arm um Bens Schulter legte. »Sie ist jetzt eins mit der Macht, Sohn«, flüsterte er. »Sie wird immer bei uns sein.«
    »Ja, Dad.« Bens Stimme machte keine Anstalten zu brechen, und das erfüllte Jacen mit Stolz. »Ich weiß.«
    Jacen streckte die Hand aus, um sie Luke tröstend auf die Schulter zu legen – dann fühlte er Sabas Blick auf sich und stellte fest, dass sie ihn anblitzte, ihre Augen voller Wut und Kummer und Warnung.
    »Und das ist die Lektion, die uns Maras Leben lehrt«, sagte die Barabel. »Wenn wir in Güte leben wollen, müssen wir bloß unsere Herzen öffnen. Wenn wir der Galaxis Frieden und Gerechtigkeit bringen wollen, müssen wir bloß ins Licht treten.«
    Jacen ließ die Hand sinken und erwiderte Sabas starren Blick mit einem knappen Lächeln. Die Verlegenheit, in die sie ihn hier gebracht hatte, war nicht von Belang. Er hatte sich Tenel Kas Flotte gesichert, und jetzt verfügte er über die militärische Stärke, um der Konföderation eine Falle zu stellen und sie zu zerschmettern – und sobald er das getan hatte, würde es die Öffentlichkeit nicht mehr kümmern, was Saba oder irgendein anderer Meister über ihn dachte. Sie würden erkennen, dass Caedus der wahre Hüter der Allianz war, nicht die Jedi.
    Saba glitt hinter dem Rednerpult hervor und verneigte sich vor Luke und Ben, wobei sie Jacen absichtlich ignorierte. Dann trat sie an den Fuß des verwaisten Scheiterhaufens. Anstatt das Holz in Brand zu stecken, wie sie es getan hätte, wenn immer noch ein Leichnam darauf läge, drehte sie sich einfach zu den anderen Meistern um, und gemeinsam begannen sie mit der traditionellen Rezitation des Jedi-Kodex.
    ES GIBT KEINE GEFÜHLE , NUR FRIEDEN .
    ES GIBT KEINE UNWISSENHEIT , NUR WISSEN .
    ES GIBT KEINE LEIDENSCHAFT , NUR GELASSENHEIT .
    ES GIBT KEINEN TOD , NUR DIE MACHT .
    Sobald sie mit dem Rezitieren geendet hatten, löste sich Jacen von Lukes Seite und ging geradewegs zu Saba.
    »Eine bewegende Trauerrede, Meisterin Sebatyne.« Er ließ seine Stimme zwar erzürnt, aber nicht gänzlich drohend klingen. »Höchst aufschlussreich. Ich werde mich sehr lange daran erinnern.«
    »Gut«, entgegnete Saba monoton. »Diese hier kann nur hoffen, dass Ihr sie auch verstanden habt.«
    Eine Woge von Gekeuche und Gekicher verriet die Horcher in den ersten Reihen des Publikums, und Jacen wurde bewusst, dass er Gefahr lief, schwach zu wirken. Er legte die Maske der Höflichkeit ab und sah Saba mit offener Feindseligkeit an.
    »Euer Humor war mir schon immer ein Rätsel, Meisterin Sebatyne«, sagte er. »Es ist ein Wunder, dass ich Euch Eure Worte bis jetzt nie übel genommen habe.«
    »Und ich hoffe, heute wirst du sie ihr vergeben.« Luke trat an Jacens Seite und sagte: »Keiner von uns ist heute ganz er selbst. Bitte, lass dich davon nicht abhalten, dich Ben und mir nach der Zeremonie anzuschließen. Was ich vorhin darüber sagte, die Kluft zwischen uns zu überwinden, war mein Ernst.«
    »Das wäre das Beste für alle«, sagte Jacen. Sein

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