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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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dann ermahnte sie sich, dass Menschen Humor auf ihren Trauerfeiern im Allgemeinen fehl am Platz fanden. »Ist das euer Ernst?«
    Kenth nickte. »Mara war deine Freundin«, sagte er. »Wenn irgendjemand weiß, wie viel sie Luke und dem Rest von uns bedeutet hat, dann du.«
    »Aber diese hier ist nicht einmal menschlich«, sagte Saba. »Sie versteht nichts von Trauer .«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Kyp. Er hielt ihrem Blick stand – eine stumme Herausforderung. »Wir hätten Verständnis dafür, wenn du Angst davor hast. Ich kann jederzeit für dich einspringen.«
    »Diese hier hat keine Angst!« Saba wusste, dass er sie manipulierte, doch sie wusste ebenfalls, dass er recht hatte – sich zu weigern, wäre Maras Andenken nicht würdig gewesen. »Sie weiß bloß nicht, was sie sagen soll.«
    Kyp nickte mitfühlend. »Soll das heißen, du willst, dass ich es tue?«
    »Nein!« Das Letzte, was Mara gewollt hätte, war, dass Kyp bei ihrer Bestattung die Trauerrede hielt. Obgleich Kyp Meister Skywalkers Führerschaft in letzter Zeit hinlänglich unterstützt hatte, gab es eine Zeit, als dem nicht so gewesen war – und Mara war eine Frau gewesen, die nicht so schnell vergaß. »Diese hier wird es tun.« Sie wandte sich an Kenth. »Was soll sie sagen?«
    »Sprich einfach von Herzen.« Kenth gab ihr einen sanften Machtschubs in Richtung des Rednerpults. »Du wirst deine Sache gut machen.«
    Saba schluckte schwer, dann kehrte sie an Meister Skywalkers Seite zurück und sagte ihm ins Ohr: »Leia und Han wurden aufgehalten. Diese hier wird beginnen.«
    Lukes Blick glitt zum Scheiterhaufen empor und verharrte auf Maras Gesicht, ohne dass er etwas erwiderte. Die Schatten unter seiner Kapuze waren beinahe tief genug, um seine geröteten Augen zu verbergen, doch selbst so in sich zurückgezogen strahlte seine Machtaura Seelenqual aus.
    Ben beugte sich hinter Luke hervor und nickte. »Das ist gut«, sagte er. »Mom würde das gefallen.«
    Ein Strom von Wärme durchflutete Sabas Herz, und ihre Beklommenheit, vor so vielen Würdenträgern zu sprechen, verschwand. Sie wandte sich der Trauergemeinde zu und strich ihre Gewänder glatt, dann trat sie an das Rednerpult. Ein silbernes Schwebemikro stieg empor, um vor ihrem Hals zu verharren, doch sie schaltete es mit einem Schnipsen ihrer Klaue aus und platzierte es wieder auf seiner Ladestation. Wenn sie über Mara sprach, brauchte sie keinen Stimmverstärker, um sich Gehör zu verschaffen.
    Rasch senkte sich Stille über den Innenhof. Saba nahm sich einen Moment Zeit, um Blickkontakt zu Tenel Ka, Admiralin Niathal und vielen anderen Würdenträgern unter den Versammelten herzustellen. Dann begann sie und sorgte dafür, dass die Macht ihre Stimme bis in die hintersten Ecken des Hofes trug.
    »Wir haben uns an diesem heiligen Ort eingefunden, um einer guten Freundin Lebewohl zu sagen, einer unerbittlichen Kriegerin und einer noblen Verfechterin der Gerechtigkeit. Mara Jade Skywalker war einer der strahlendsten Sterne des Jedi-Ordens, und wir werden sie vermissen.«
    Saba ließ ihren Blick zu den Jedi-Rittern schweifen, die in der ersten Reihe der Trauergemeinde knieten. »Die Galaxis wurde ihres Scheins beraubt, doch ihr Licht ist nicht erloschen. Sie lebt in uns weiter, in der Erinnerung an die Male, die wir Seite an Seite fochten, in den Lektionen, die sie uns als Meisterin lehrte.« Sie drehte sich um und sprach direkt zu Meister Skywalker und Ben. »Sie lebt in der Liebe und dem Rat weiter, die sie als Gefährtin gab, und in den Opfern, die sie als Mutter darbrachte. Solange unsere Herzen schlagen, strahlt ihr Licht in uns weiter.«
    Endlich riss Meister Skywalker den Blick vom Scheiterhaufen los. Obwohl seine Miene nicht unbedingt friedvoll wirkte, lag zumindest ein Anflug von Dankbarkeit in seinen Augen, und sie konnte sehen, dass ihre Worte zu ihm durchdrangen. Ob sie Ben irgendwelchen Trost spendete, war schwerer zu sagen. Seine Aufmerksamkeit war starr auf die Schlatsteine unter seinen Füßen gerichtet, seine Stirn vor Konzentration zerfurcht; seine Machtaura waberte vor Schmerz und Benommenheit und einem Zorn, den Mara höchst beängstigend gefunden hätte.
    Als Saba noch darüber nachdachte, was sie sagen konnte, um diesen Zorn zu lindern, stieg ein dumpfes Murmeln von der Trauergemeinde auf, das im hinteren Teil des Innenhofs einsetzte und dann langsam nach vorn schwappte, immer lauter und lebhafter, je näher es kam. Saba wandte sich wieder den Zuhörern zu, fragte

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