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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Sabas Blick zurück zu Luke. »Ja?«
    Luke wies auf die Trauergemeinde. »Vielleicht sollten wir fortfahren.« Er betrachtete Maras leuchtenden Leib, der bereits so durchsichtig geworden war, dass man die Rückwand des Innenhofs dahinter ausmachen konnte. »Ich würde die Zeremonie gern zu Ende bringen, bevor Mara vollends verschwunden ist.«
    »Ja, bitte vergebt dieser hier«, sagte sie. »Sie war … abgelenkt.«
    Saba wandte sich wieder dem Hof zu, setzte ihre Ansprache jedoch nicht gleich fort. Stattdessen studierte sie einen Moment lang das Publikum, sträubte die Schuppen und schaute von der Trauergemeinde zu Luke, zu Jacen und dann schließlich wieder in den Innenhof. Jacen konnte spüren, wie sie mit einer Entscheidung rang, sich bemühte, ihren Ärger darüber, wie er aus Lukes Trauer seinen Nutzen zog, herunterzuschlucken, und ihm wurde klar, dass sie drauf und dran war, diese Bestattung für ihn zu einem sehr unangenehmen Ereignis zu machen.
    »Gewiss«, begann Saba, »spricht diese hier für alle, wenn sie sagt, wie froh sie ist, dass Colonel Solo einige Minuten erübrigen konnte, um seiner noblen Tante die Ehre zu erweisen.«
    Dieser Auftakt war überraschend genug, um dafür zu sorgen, dass sich die meisten Augenpaare im Publikum von Maras zusehends verschwindender Gestalt losrissen. Ein Chor verwirrten Gemurmels und empörten Keuchens ging vom Publikum aus, doch Jacen wahrte seine ausdruckslose Miene und schaute weiterhin höflich zum Rednerpult. Was auch immer Saba sagte, würde Tenel Ka nicht dazu bringen, ihre Meinung zu ändern.
    Jacen ertappte sich sogar dabei, dass er sich fragte, ob es vielleicht tatsächlich möglich war, sein Versprechen an Tenel Ka zu halten, sich wirklich mit Luke zu versöhnen und mit ihm zusammenzuarbeiten, um die Allianz zu retten – aber natürlich war das unmöglich. Früher oder später würde jemand die Identität von Maras Mörder aufdecken, und bis dahin mussten die Jedi entweder fest unter Caedus’ Kontrolle sein – oder eliminiert.
    Einen Moment später fuhr Saba fort: »Und es ist gut, dass Colonel Solo ausgerechnet in diesem Moment zu uns stößt, da das größte Geschenk, das Mara Jade Skywalker uns hinterlassen hat, die Lektion ihres Lebens ist – eines Lebens, das unter der Herrschaft des dunkelsten aller Schatten begann.« Sie drehte sich halb um und sah Jacen, Luke und Ben an. »Als kleines Kind wurde Mara ihren Eltern entrissen und zu einer zielgerichteten Spionin und Attentäterin ausgebildet, und ihr Herr und Meister ließ sie schreckliche Dinge tun, als sie kaum alt genug für den Kampf war. Sie tat, was ihr aufgetragen wurde, weil sie glaubte, dass es das Richtige war; weil sie an den Traum von einer geeinten Galaxis mit einer einzigen Rechtsordnung glaubte, von einer Galaxis, die von einer einzelnen starken Hand in Frieden zusammengehalten wird.
    Diese starke Hand gehörte Imperator Palpatine, und sein Traum war beherrscht von Dunkelheit.« Jetzt suchte Saba Jacens Blick, und ihre Gesichtsschuppen sträubten sich vor Abneigung. »Dieser Traum bedeutete den Tod von Milliarden und die Versklavung von Billionen, das Ende der Freiheit und das Zum-Schweigen-Bringen aller widersprüchlichen Meinungen. Dieser Traum brachte Furcht über jene, die er zu schützen vorgab, und Elend über die, denen er angeblich diente.
    Als ihre Missionen Mara immer weiter ins Feld führten, erkannte sie mehr und mehr das Böse in den Träumen ihres Meisters. Eine Zeit lang versuchte sie, trotzdem weiterzumachen, indem sie sich sagte, dass das Böse notwendig wäre, um der Galaxis Frieden zu bringen, dass einige leiden müssten, bevor alle in Harmonie zusammenleben könnten.«
    Da Jacen immer noch nicht weggeschaut hatte, wandte Saba schließlich ihrerseits den Blick ab und wandte sich wieder an die Trauergemeinde. »Wir alle wissen, wie das endete.«
    Ein Chor leisen Gelächters rollte durch den Innenhof, und durch die Macht konnte Jacen spüren, dass die Stimmung der Zuschauer kippte, dass selbst einige seiner Unterstützer nachdenklicher wurden. Er gestattete sich, die Barabel mit einem düsteren Blick zu bedenken – nicht drohend, aber mit hinreichend Verärgerung, um die einem solchen Vergleich angemessene Entrüstung zum Ausdruck zu bringen.
    Natürlich ignorierte Saba ihn. »Nach dem Tod des Imperators gab es jene, die seinen dunklen Traum nicht aufgeben wollten, die versuchten, das Imperium am Leben zu erhalten, und nicht einmal davor zurückschreckten, Palpatines

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