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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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antreten würden?«
    »Lassen Sie uns einfach sagen, dass ich zufrieden damit bin, wie sie sich entschieden haben.« Darklighters Ton war nicht ganz so unbeschwert wie der von Caedus. »Ist das dann alles, Colonel? Ich muss diese hitzköpfigen Staffelführer im Auge behalten.«
    »Ja, vielen Dank.« Caedus schickte sich an, die Verbindung zu unterbrechen, ehe er zu dem Schluss gelangte, dass er es sich nicht leisten konnte, Darklighter zu vergrätzen. »Und, Gavin?«
    »Ja, Colonel ?«
    »Verzeihen Sie jeden, ähm, Druck , den Sie bezüglich Ihrer Entscheidung verspürt haben.«
    »Machen Sie sich darüber keine Gedanken, Colonel«, sagte Darklighter. »Sie sind noch jung. Sie werden’s noch lernen.«
    Er schloss den Kanal und war fort, bevor Caedus auf seine herablassende, gönnerhafte Art reagieren konnte. Offensichtlich war Darklighter – und mit ihm vermutlich viele der anderen ranghohen Offiziere, die Seite an Seite mit den Legenden Han und Leia Solo gegen das Imperium gekämpft hatten – nicht mit dem einverstanden, was Caedus tat, um die Galaktische Allianz zu retten. Irgendwann würden die Befindlichkeiten der Offiziere außerhalb militärischer Kreise ihre Runden machen, und dann würde seine Mutter – oder irgendein anderer Verräter – mit ihnen in Verbindung treten, in dem Versuch, einen Gegenputsch zu arrangieren.
    Caedus machte sich im Geiste eine Notiz, alle ranghohen Militäroffiziere auf die Überwachungsliste der GGA zu setzen. Jetzt, wo er an der Macht war, durfte er nicht nachlässig werden. Selbst ihn konnte man überraschen – war das nicht die Lektion, die Admiral Darklighter ihn gerade gelehrt hatte?
    Und Caedus war sogar noch überraschter, als sich in der Macht einen Augenblick später Jedi-Präsenzen abzeichneten. Er gewahrte Dutzende davon – vielleicht annähernd einhundert –, alle irgendwo in der Nähe, alle stark und klar und entschlossen. Seine Kampfmeditation verging in einem Ausbruch von Furcht und Zorn, und er katapultierte sich mit einem Machtsprung aus seinem Sessel. Dann vollführte er einen Rückwärtssalto über die Rückenlehne, so hoch, dass sein Kopf derart dicht an der Schottdecke vorbeiglitt, dass sein Haar über Durastahl strich.
    Caedus landete drei Meter entfernt in seiner Tageskabine, sein aktiviertes Lichtschwert in Händen, sein Blick auf die noch immer verriegelte Luke an der gegenüberliegenden Wand gerichtet. Es war weder ein Jedi bei ihm in der Kabine, noch konnte er spüren, dass welche durch den Korridor schlichen, sich durch die Lüftungsrohre über seinem Kopf pirschten oder durch die Wartungstunnel unter dem Fußboden krochen.
    Gleichwohl bedeutete das nicht, dass sie nicht kamen, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Wenn Caedus imstande war, seine Machtpräsenz zu verbergen, vermochten die Meister das ebenfalls – wie Mara bewiesen hatte, als sie ihn auf Kavan fast umgebracht hatte.
    Links von Caedus erklang eine kratzige Stimme. »Haben diese Möbelstücke Ihren Anstoß erregt?«
    »Still!« Caedus warf einen Blick in Richtung der Stimme und sah SD - XX , seinen Tendrando-Arms -Sicherheitsdroiden, der aus der halb versteckten Wachstation hervortrat, in der er auf seinen Einsatz wartete. »Sie sind hier .«
    »Wer?« Die Fotorezeptoren des Droiden verdunkelten sich, als er die verschiedenen Überwachungsprotokolle durchging. Mit seiner dünnen Panzerung und den blauen Fotorezeptoren in dem schwarzen, schädelartigen Antlitz, erinnerte er an die abgespeckte Version eines YVH -Kampfdroiden. »Ich registriere keinerlei Lebewesen im Umkreis von dreißig Metern.«
    »Nein?«
    Caedus runzelte die Stirn. Die Präsenzen der Jedi waren stärker als je zuvor, so charakteristisch, dass er nun viele von ihnen erkannte – Saba Sebatyne, Kyp Durron, Corran Horn, ein Großteil der Meister einschließlich Tesar, Lowbacca und weiterer Jedi-Ritter, die er mit Namen kannte. Doch als er versuchte, sich einen Eindruck von ihrem Aufenthaltsort zu verschaffen, schienen sie überall und nirgends zu sein, als wären sie in seinem Kopf – genauso, wie es sich während eines Jedi-Kampfgeflechts anfühlte.
    Ihm wurde klar, dass die Jedi ihn nicht jagten . Sie streckten ihre mentalen Fühler nach der Anakin Solo aus und luden ihn ein, sich ihrem Geflecht anzuschließen. Gleichermaßen verwirrt wie erleichtert, schaltete Caedus sein Lichtschwert aus.
    »Zieh dich zurück, Doppel-X«, sagte er. »Sie sind nicht hier.«
    SD - XX musterte Caedus mit zur Seite gelegtem Kopf.

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