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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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»Sagte ich das nicht gerade? Vielleicht ist es an der Zeit, dass Sie sich entmagnetisieren. Ihre Schaltkreise sind überlastet.«
    »Ich sagte, zieh dich zurück .« Caedus hängte das Lichtschwert an den Gürtel zurück. »Mit meinen Schaltkreisen ist alles bestens.«
    SD - XX musterte ihn weiterhin prüfend. »Das habe ich zu beurteilen.«
    Caedus deutete auf die Sicherheitsstation des Droiden. »Geh. Das ist ein Befehl.«
    Die Stimme von SD - XX wandelte sich von beinahe herrisch zu bedrohlich. »Bestätige.«
    Der Droide stelzte in völligem Schweigen zu seiner Nische und verschwand wieder in der Wand. Caedus kehrte zur Kuppel zurück, unternahm jedoch keinen Versuch, die Kampfmeditation wiederaufzunehmen. Das war eine Sith-Technik – zumindest so, wie Lumiya sie ihm beigebracht hatte –, und er wollte nicht riskieren, sie einzusetzen, während scheinbar der halbe Jedi-Orden versuchte, ihn dazu zu bringen, sich einem Geflecht anzuschließen.
    Stattdessen gab Caedus seine Präsenz zu erkennen und öffnete sich ihrem Kampfgeflecht. Es war voller halb vertrauter Gefühle, voller Bestimmtheit, Hingabe und Hoffnung, voller Verbundenheit, Kameradschaft und Wärme – und natürlich war nichts davon für ihn bestimmt. Er war überrascht, wie einsam er sich angesichts dieser Ausgrenzung fühlte und wie sehr er die Gesellschaft von Familie und Freunden vermisste. Er hatte angenommen, über solchen sentimentalen Belanglosigkeiten zu stehen. Aber selbstverständlich tat er das nicht und würde es auch niemals.
    Der Weg der Sith brachte große Opfer mit sich, und erst jetzt begriff Caedus langsam, dass er nicht die Gabe zu lieben geopfert hatte – sondern die Chance darauf, dass andere diese Liebe erwiderten. Er würde gezwungen sein, seine Familie und seine Freunde zum Wohl der Galaxis einen nach dem anderen zu verraten, und einer nach dem anderen würden sie ihn dafür hassen. Und doch durfte er nicht zögern, diese Opfer zu bringen. Hierzu musste er in sich selbst die Saat der Selbstsucht säen, und am Ende dieses Pfads lagen jene Gier und jener Machthunger, die Palpatine korrumpiert hatten – und so viele Sith vor ihm.
    Entsprechend würde Caedus weiterhin tun, was notwendig war. Im Augenblick bedeutete das, die Abneigung, den Groll und selbst das Mitleid zu akzeptieren, die das Geflecht überfluteten, als die Jedi seine Präsenz bemerkten. Er reagierte mit nichts anderem als Neugierde auf ihre Gefühle.
    Sobald sich das Geflecht auf seine Ankunft eingestellt hatte, begann Caedus, ein klareres Bild der Absichten der Jedi zu gewinnen. Offenbar waren sie mit einem ganzen Geschwader von StealthX-Jägern hier – über siebzig Schiffe, falls es den Mechanikern gelungen war, alle einsatzbereit zu bekommen –, und sie schienen bereit zu kämpfen. Zu seiner Erleichterung stammten die flüchtigen Eindrücke, die er erhaschte, von den Hecks von Sternenzerstörern der Imperium -Klasse und Kreuzern aus der Imperiumsära.
    Die Jedi nahmen commenorianische Schlachtschiffe ins Visier.
    Caedus konnte nicht verhindern, dass etwas von seinem selbstgefälligen Triumphgefühl in das Kampfgeflecht sickerte. Die Besetzung der Akademie erfüllte ihren Zweck besser als erwartet. Er strahlte seine Zufriedenheit in das Geflecht aus, während er die Jedi gleichzeitig bei der Schlacht willkommen hieß und sie ermutigte, das Feuer zu eröffnen.
    Die einzige Reaktion bestand in steinernem Missfallen, und keine einzige Schattenbombe explodierte an den Hecks der commenorianischen Schlachtschiffe. Eine gewisse Erwartung erfüllte das Geflecht – dieselbe Erwartung, die er wahrnahm, seit das Gefecht begonnen hatte –, und mit einem Mal hatte er das ungute Gefühl, endlich zu begreifen, was es damit auf sich hatte.
    Caedus schlug auf ein Kontrollfeld auf seiner Armlehne. »Stellen Sie eine Verbindung zu Admiral Darklighter her, oberste Priorität. Und lassen Sie sich diesmal nicht von seiner Adjutantin abwimmeln. Es ist wichtig!«
    Krova bestätigte den Befehl und überließ es Caedus, frustriert auf seine Armlehne einzuhämmern. Man konnte jeden überraschen. Das hatte er von Darklighter gelernt, und dennoch war er geradewegs in eine Falle getappt. Jetzt war die Vierte Flotte zu einem verlustreichen Angriff gezwungen, den allein die Jedi in einen Sieg verwandeln konnten, und Caedus hegte keinen Zweifel daran, dass sie für ihre Kooperationen einen wahrhaft hohen Preis fordern würden.
    Einen Moment später drang Darklighters Stimme aus dem

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