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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Kommandanten der Hutts spürte, und die vollkommene Verzweiflung der Verteidiger verrieten Caedus, dass die Landung bereits begonnen hatte. All das hatte er vorhergesehen. Dass Balmorra nicht zu retten war, war von Anfang an klar gewesen; es stellte sich lediglich die Frage, wie teuer er die Rebellen dafür bezahlen lassen konnte.
    Die blauen Punkte voraus wandelten sich zu Ovalen, als die Vierte Flotte abzudrehen begann. Einen Moment lang glaubte Caedus, dass die Flotte einfach manövrierte, um sich dem Feind in schrägem Winkel zu nähern und so zu verhindern, dass sie dem Gegner ihre Flanken darboten, sowie auch, um ihre vorderen Schilde zu entlasten. Doch als die Ovale zusehends weiter zusammenschrumpften und anfingen, deutlich sichtbare blaue Abgasblumen auszustoßen, wusste er, dass er sich irrte – die »Furchtlose Vierte« ergriff die Flucht!
    Caedus ließ Leutnant Krova eine Audioverbindung zur Friedensbringer herstellen und wurde unverzüglich zu Admiral Ratobo durchgestellt. Trotz seiner Verärgerung sprach Caedus in bewusst ruhigem Ton.
    »Anscheinend sind Sie zu dem Schluss gelangt, ich sei ein Schwachkopf.«
    »Diesen Fehler würde ich nie begehen, Colonel.« Unter der Entschlossenheit in Ratobos Stimme lag ein Anflug von Resignation; zweifellos war er sich darüber im Klaren, dass er dadurch, Caedus’ Befehle zu verweigern, nicht bloß seine Karriere opferte, sondern möglicherweise auch sein Leben. »Ihr Mangel an taktischer Ausbildung ist allerdings offensichtlich. Es ist vollkommen unmöglich, diese Schlacht noch zu gewinnen.«
    » Ihr Anliegen ist es, Schlachten zu gewinnen, Admiral«, sagte Caedus. »Meins, den Krieg zu gewinnen.«
    »Und das erreichen Sie, indem Sie die Vierte Flotte verheizen?«
    »Nein, aber indem ich die Commenorianer für Balmorra bezahlen lasse«, sagte Caedus. »Und indem wir den Hutts eine Lektion erteilen, die sie so schnell nicht wieder vergessen werden.«
    » Vorausgesetzt , dass es uns gelingt durchzubrechen, und vorausgesetzt , dass wir dann noch genügend Kampfkraft dafür besitzen«, gab Ratobo zurück. »Im Augenblick sind das ziemlich gewagte Annahmen.«
    »Ich habe großes Vertrauen in Sie, Admiral.«
    »Vertrauen ist ein dürftiger Ersatz für einen taktischen Vorteil.« Ratobo sprach mit der Verwegenheit der Verdammten. »Was, wenn die Technik für die Langstreckenturbolaser nicht das ist, was die Konföderationsspione gestohlen haben? Was, wenn sie über unsere Raketendeaktivierungstransmitter verfügen? Über Komwellendechiffrierer? Oder alliierte Transpondercodes?«
    »Haben Sie bislang irgendwelche Hinweise darauf entdeckt?«, fragte Caedus.
    »Noch nicht«, gab Ratobo zu. »Aber falls sie sich noch andere Technologie verschafft haben, werden sie sie ohnehin erst einsetzen, wenn es für uns bereits zu spät ist, noch den Rückzug anzutreten.«
    »Wenn sie irgendwelche andere gestohlene Technologie besäßen , hätten sie sich nicht dadurch verraten, dass sie als Erstes die Langstreckenturbolaser zum Einsatz gebracht haben«, konterte Caedus. »Wenn – und falls – sich die Notwendigkeit hierzu ergibt, werden wir die Situation neu bewerten. Bis dahin machen wir weiter wie geplant.«
    Der autoritäre Ton, den Caedus in seine Stimme gelegt hatte, blieb Ratobo mit Sicherheit nicht verborgen, doch der Bith war trotzdem nicht bereit nachzugeben. »Mit allem gebotenen Respekt, Colonel, vielleicht wäre es ratsam, die oberste Befehlshaberin Niathal zurate zu ziehen. Immerhin hat sie die Befehlsgewalt über das Militär.«
    Caedus’ erste Reaktion war Zorn, der sich jedoch rasch zu Respekt wandelte, als er sich ins Gedächtnis rief, dass der Admiral glaubte, seine lebenslange Karriere dafür zu opfern, dass er so offen sprach. Ratobo widersetzte sich Caedus’ Anweisungen nicht aus Egoismus, sondern weil er es für seine Pflicht hielt, sich gegen das zu stellen, was er als katastrophales Vorgehen betrachtete.
    »Ich finde Ihre Offenheit erfrischend – unangebracht, aber erfrischend.« Während Caedus sprach, richtete er seine Aufmerksamkeit auf die blaue Ionenspur der Friedensbringer und gewann rasch einen klaren Eindruck von der Kampfsituation des Sternenzerstörers. »Also sollte ich Ihnen vielleicht zeigen , warum ich hier bin, und nicht Admiralin Niathal. Sehen Sie diese gegnerischen Jäger, die sich bereit machen, Ihre Brücke zu attackieren?«
    Es folgte ein Moment des Schweigens, als die Verteidigungsdaten des Schiffs auf Ratobos Bildschirm übertragen

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