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Wächter der Macht 07 - Zorn

Wächter der Macht 07 - Zorn

Titel: Wächter der Macht 07 - Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Schultern. »Ich denke, es ist dieses Treffen mit den GA-Abgesandten. Aus irgendeinem Grund bin ich mir nicht sicher, wie lange es angemessen ist, sie warten zu lassen. Für gewöhnlich fallen mir solche Entscheidungen leichter. Dabei geht es nicht bloß um majestätische Würde oder darum, den Erwartungen meines Hofstaats bezüglich königlicher Prärogativen gerecht zu werden.«
    Im Spiegel sah sie ihren Vater nicken. »Ihr wollt sie empfangen. wenn sie am verzweifeltsten sind. Wenn die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass sie Eurer Forderung nachgeben, Colonel Solo des Amtes zu entheben.«
    »Ja.«
    »Und das wägt Ihr gegen die Leben ab, die an jedem Tag dieses Krieges ihr Ende linden.«
    »Ja.«
    Isolder dachte nach. Tenel Ka musterte ihn. Normalerweise brauchte oder suchte sie keinen politischen Rat. Ihr Vater stellte in dieser Hinsicht allerdings eine seltene Ausnahme dar. Er schmiedete keine Ränke, um sich selbst oder irgendeinen Günstling zum Thron zu verhelfen. Er blickte auf Jahrzehnte politischer Erfahrung zurück, nicht bloß innerhalb des Hapes-Konsortiums, sondern ebenso außerhalb davon, in der gesamten Galaxis. In politischer und - wie sie ihn gerade selbst erinnert hatte - piratenhafter Hinsicht fußte seine Entscheidungsfindung gleichermaßen im Reich blutiger Deckplatten wie in der dünnen Luft, in der man sich beim Umgang mit hapanischen Adeligen bewegte.
    Schließlich suchte er wieder ihren Blick. »Ihr habt ihnen Eure Forderung bereits unterbreitet. Bei Kuat.«
    »Das stimmt.«
    »Dann schickt diese Diplomaten wieder nach Hause. Noch heute. Sie zu empfangen würde ihnen bloß die Gelegenheit zur Diskussion geben. Und auch, sie später zu empfangen, nährt nur ihre Hoffnung darauf. Euch umstimmen zu können. Sie aus dem hapanischen Raum zu verweisen sagt ihnen, dass es keine Verhandlungen geben wird - und das wird ihre Verzweiflung mehr anstacheln als alles andere.«
    Sie legte den Kopf schief und dachte darüber nach. »Ihr habt recht.«
    Eine weitere Abfolge melodischer Töne erfüllte die Luft. Diesmal war es allerdings nicht die Türglocke. sondern ein Hinweissignal, das sie darüber informierte, dass die Sicherheitswarnstufe im Palast soeben um eine Stufe erhöht worden war.
    Das war nichts Ungewöhnliches. Die Sicherheitswarnstufen stiegen und sanken mit der Regelmäßigkeit - und häufig auch mit der Bedeutungslosigkeit - der Unternehmenswerte an der Börse auf' Coruscant. Über den Grund für den letzten Warnstufenwechsel vor einer Stunde war sich Tenel Ka im Klaren gewesen -- die Ankunft der GA-Diplomatenfähre, die die üblichen Sicherheitsunruhen verursachte, die dergleichen stets mit sich brachte. Auf diesen allerdings konnte sie sich keinen rechten Reim machen.
    Sie drückte einen Knopf an der Kante ihres Frisiertisches. »Lady Aros?«
    Einen Moment später kam ihre Kammerfrau durch dieselbe Tür herein wie zuvor Isolder. Die Frau bewegte sich irgendwo in dieser breiten Spanne von Jahren zwischen den Mittfünfzigern und den Mittsiebzigern, in der Hapaner zunehmend mehr Mühe darauf verwandten, ihr wahres Alter zu kaschieren - und das mit beträchtlichem Erfolg. Sie hatte grüne Augen, eine lange, aristokratische Nase und Gesichtszüge, die dazu geschaffen schienen, verschiedene Nuancen der Missbilligung zum Ausdruck zu bringen, auch wenn sie Tenel Ka lediglich mit einem besorgten Blick bedachte. Ihr Kleid - Schichten schimmernder Synthseide in Gold- und Brauntönen - war einer hapanischen Adeligen angemessen, und ihr Haar war mit Schals aus demselben Material und in denselben Farben hochgebunden, die es zugleich verbargen. »Königinmutter?«
    »Was hat es mit der jüngsten Alarmstufenänderung auf sich?«
    »Ich werde es in Erfahrung bringen, Königinmutter.« Aros verneigte sich und zog sich zurück.
    Isolder lächelte amüsiert. »Ihr seid heute wirklich nervös.«
    »Ja, das bin ich. Von daher kann ich nur hoffen, dass tatsächlich irgendetwas nicht in Ordnung ist. Ich möchte nicht in den Ruf kommen, ich sei ... krank.« Sie unterdrückte ein Seufzen. Ihre Mutter, Teneniel Djo, war krank gewesen - krank im Kopf, ohne Bezug zur Wirklichkeit, zumindest eine gewisse Zeit vor ihrem Tod. Teneniel Djo war dem emotionalen Schock nicht gewachsen gewesen, durch die Macht die Tode vieler lausender zu fühlen, die wahrend des Yuuzhan-Vong-Krieges durch den Einsatz der Hauptwaffe der Centerpoint-Station abgeschlachtet worden. Tenel Ka konnte es sich nicht erlauben, dass irgendjemand sie

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