Wächter der Macht 07 - Zorn
herniederprasselten ...
Er hob die Hand, um sie beiseitezufegen, doch ein alarmiertes Kribbeln ließ ihn innehalten. Das hatte nichts mit der Macht zu tun, sondern mit schlichter mathematischer Einsicht. Viermal metallisches Scheppern. Zwei feuernde Granatwerfer. Was hatten die anderen beiden Angreifer ins Visier genommen?
Ihm blieb nur eine Sekunde, bevor die heranregnenden Granaten nah genug waren, um zu explodieren und ihm Schaden zuzufügen, also schaute er sich um, ließ seinen Blick über den düsteren Platz schweifen und dehnte seine Wahrnehmung dorthin aus.
Und dann registrierte er sie - noch mehr Metallzylinder, mindestens ein Dutzend, die nicht auf ihn zuflogen, sondern zurollten. Jetzt konnte er die kleinen Wellen in der Macht spüren, als die Zylinder telekinetisch auf ihn zugetrieben wurden.
Verächtlich ließ er seine Hand in Richtung Dunkelheit schnellen und gewahrte, wie seine eigene Kraft die Zylinder herum
drehte. Sie begannen, wieder dorthin zurückzurollen, woher sie kamen.
Der Himmel über ihm erhellte sich, als wäre die Mittagszeit sechs Stunden zu früh angebrochen - und dann explodierte das Licht förmlich zu blendender Helligkeit. Überall um ihn herum schrien Truppler auf und warfen die Arme hoch, um ihre Augen zu schützen. Die Visiere der Helme verdunkelten sich nicht schnell genug, um ihre Träger vor den Blendgranaten zu schützen.
Caedus fluchte. Seine Annahme, dass es sich bei den herabfallenden Granaten um Sprengkörper handelte und ihm lediglich eine Sekunde blieb, bevor sie ihn erreichten, hatte ihn soeben seine Verstärkung gekostet.. Aber zumindest konnte er selbst noch sehen.
Draußen in der Dunkelheit explodierten die rollenden Granaten mit feucht klingenden Tschunk-Lauten. Gasgranaten also! Komagas? Betäubungsgas? Der Wind kam von hinten. Das Gas würde ihm oder seinen Truppen nichts anhaben.
Schließlich registrierte er mehr als bloß Telekineseschübe; er fühlte Präsenzen, als sich seine Gegner auf ihre Machtfähigkeiten konzentrierten. Er spürte, wie sie auf ihn zustürmten, und schließlich sah er sie, als sie in den Schein der Lichter an der Frontseite des Senatsgebäudes traten - vier Jedi, angeführt von Meister Kyle Katarn.
Katarn blieb einige Meter entfernt stehen und schaltete sein Lichtschwert ein. »Ergeben Sie sich. Colonel Solo?«
»Keinem Verräter, nein.« Caedus musterte die anderen drei, als ihre machtbeschleunigten Sprints endeten und sie einen Halbkreis vor ihm bildeten. Drei Jedi-Ritter: der jüngere Horn, der Falleen Mithric, die Bothanerin Hu'lya. Er widerstand dem Drang zu schnauben. Ob nun einzeln oder in der Gruppe, diese Jedi-Ritter waren ihm nicht gewachsen.
Katarn allerdings war eine Gefahr. Doch blieben den Jedi allenfalls Sekunden, bevor GA-Verstärkungseinheiten eintreffen würden. Ihr Überfall war bereits jetzt ein Fehlschlag.
Er spürte Katarns Attacke, und seine Klinge schnellte in einem so oft geübten Blockmanöver in die Höhe, dass seine Muskeln von selbst zu wissen schienen, was zu tun war. Mit der freien Hand wies er auf die bothanische Jedi. Mit einem Mal flog sie durch die Luft, segelte zur Seite, krachte gegen den Falleen und riss ihn mit sich zu Boden.
Katarns Klinge traf auf seine, prallte mit einem Tzz-sssch davon ab und zischte dann von der anderen Seite heran, als der Jedi-Meister auch schon blitzschnell herumwirbelte. Caedus wich zurück, ohne den Angriff zu parieren, und verfolgte, wie die Klinge harmlos an ihm vorbeizuckte.
Dann schnellte er wieder vor und ging zu einem flinken Seittritt über, der nicht auf Katarn abzielte, sondern auf den heranstürmenden Valin Horn. Sein Stiefelabsatz erwischte den Jedi- Ritter an der Kinnspitze und schleuderte Horn rückwärts von den Füßen.
Seit Beginn des Angriffs waren kaum zwei Sekunden vergangen.
Lediglich Sehas Kopf ragte aus der Luke im Pflaster hervor, als sie beobachtete, wie ihre vier Begleiter Colonel Solo attackierten.
Auf gewisse Weise war es ein wunderschöner, fulminanter Anblick. Die fünf Kämpfer bewegten sich, als hätten sie dieses Gefecht jahrelang im Detail choreographiert und die ganze Zeit über geplant, dass die beiden Seiten einander irgendwie ebenbürtig waren, jedes Mal, wenn die Lichtschwerter aufeinander trafen, tauchte der folgende Blitz die fünf Kämpfenden in gleißendes Licht. Rings um sie her zogen sich geblendete GGA-Truppler zurück, suchten tastend nacheinander, hielten ihre Blaster schussbereit im Anschlag, warteten auf
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