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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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und sein gewaltiger Rachen öffnete sich und entblößte dabei mehr Zähne, als schlechterdings möglich schien. Er funkelte die Tür an, die sich gerade vor ihm geöffnet hatte, konnte mich aber nach wie vor nicht sehen oder hören oder riechen ... Also hielt ich die Tür auf und ließ den Dämonenhund geradewegs an mir vorbei- und weiter ins Hospiz hineinstürmen. Wo zweifelsohne den Sicherheitskräften etwas einfallen würde, um ihn zu beschäftigen. Ich tue mein Möglichstes, aber manchmal bin ich wirklich keine sehr nette Person. Leise schloss ich die Tür hinter dem Dämonenhund und schlenderte fort.
    Ich schaltete meine Rüstung aus, und im Nu war sie wieder nur ein goldenes Halsband um meinen Hals. Und ich war wieder nur ein Mann mit den Grenzen eines Mannes. Manchmal ist das eine Erleichterung. Ich verließ die Seitengasse und trat ohne Eile auf die Harley Street hinaus. Die gleichen Leute gingen auf und ab, ohne eine Vorstellung davon, dass hinter ihren Rücken gerade die gesamte Weltgeschichte verändert worden war. Keiner von ihnen schenkte mir Beachtung. Ich war wieder mein altes, anonymes Ich. Niemand sieht je das Gesicht eines Droods, nur ab und zu die goldene Rüstung. Es reicht, dass die Welt beschützt wird; sie müssen nicht noch wissen, von wem.
    Möglicherweise wären sie mit einigen unserer Methoden nicht einverstanden.

Kapitel Drei
 
Abhängen im Wolfskopf
 
    Ich verschwand unten in der U-Bahn, mischte mich unter die Menge und nahm die nächste Bahn zum Bahnhof Tottenham Court Road. Ich gesellte mich zu dem Heer von Leuten, die geschäftig die Oxford Street auf und ab eilten, bloß ein weiteres Gesicht unter vielen, und sah mir Schaufensterauslagen an, bis ich sicher war, dass mir niemand gefolgt war. Wenn man nämlich für die Drood-Familie arbeitet, ist der Rest der Welt normalerweise darauf aus, einen zu erwischen. Ich ging hinunter nach Soho. Die Stadt hat das, was einmal der letzte wirklich wilde Teil Londons war, luxussaniert, aber man kann immer noch Sünde, Geheimnisse und Anrüchigkeit in Hülle und Fülle dort finden, wenn man weiß, wo man suchen muss.
    Ein kleines bisschen abseits, in einer Seitenstraße, in die sich nie ein Sonnenstrahl verirrt, liegt mein ausgesprochenes Lieblings-Internetcafé. Es ist ein Teil der Electronic-Village-Kette, aber ich mag es, weil es rund um die Uhr geöffnet hat, was Nachtschwärmern wie mir entgegenkommt. Das einzige Fenster in der Ladenfront ist übertüncht, und die Leuchtreklame über der Tür funktioniert schon seit Jahren nicht mehr. Die Leute, die hierherkommen, schätzen die Abgeschiedenheit, während sie merkwürdige, illegale und möglicherweise unnatürliche Sachen mit ihren Computern machen. Ich betrat das Café und blieb im Eingang stehen, damit meine Augen sich an die Düsterkeit gewöhnen konnten. Es gab Stühle und Tische und Computer und sonst rein gar nichts. Den überraschend großen Raum umgab ein Flair stiller Ehrfurcht, nicht unähnlich dem einer Kirche. Die Gäste saßen zusammengekauert über ihren leuchtenden Bildschirmen und hatten für diejenigen um sie herum weder Augen noch Ohren. Die einzigen Geräusche im Raum stammten vom schnellen Tippen auf Tasten und dem leisen Piepsen der Geräte.
    Der Geschäftsführer des Cafés kam auf mich zu, um mich zu begrüßen. Willy Fleagal war von der hoch aufgeschossenen, schlaksigen Sorte, mit Bifokalbrille, hoher Stirn und Pferdeschwanz; er trug ein T-Shirt mit der Aufschrift Informationen wollen frei sein TM . Er bedachte mich mit einem breiten Lächeln und einem schlaffen Händedruck. Er kannte mich als Stammkunden mit besonderen Vorrechten, die mir von den Eigentümern der Kette zugesichert worden waren, aber das war auch schon alles, was er wusste. Ich hatte hie und da eine Bemerkung fallen lassen, der er entnehmen konnte, dass ich womöglich ein Enthüllungsjournalist war, der hinter den bösen Jungs in den Konzernen her war, und das gefiel ihm gut.
    »Ja da schau her, aber hallöchen, Mr. Bond!«, sagte er, wobei er sich schwer um Fröhlichkeit bemühte, jedoch knapp scheiterte. Willy war ein alter Verschwörungstheorienfreak und neigte daher zu Depressionen, Schwermut und Trübsalblasen als natürlichen Standardeinstellungen. »Ist mir immer eine Freude, Sie hier drin zu sehen, Mann. Sind Sie sicher, dass Ihnen niemand gefolgt ist? Aber klar doch sind Sie sicher, aber klar doch!« Er zog einen tragbaren Scanner heraus und untersuchte meine Kleidung auf angebrachte Wanzen.

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