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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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auf weite Sicht. Für sie zählt nur noch sofortige Befriedigung. Für mich sind daran MTV und Videospiele schuld. Bis jetzt halten ältere und weisere Köpfe in der Familie die neue Fraktion fest in ihren Schranken, aber jeder spricht darüber ... Auch dein Cousin William hat gestänkert, nur um reichlich gutes Filmmaterial für die Dokumentation zu bekommen, die er über die Familie macht. Auch wenn Gott allein weiß, wer die seiner Ansicht nach sehen soll. Könnte andererseits ein großer Hit werden, wenn man bedenkt, wie viele Leute The Osbournes angeschaut haben. ›Lernen Sie die Droods kennen: eine noch gestörtere Familie, nur weitaus gefährlicher‹ ...
    Die Matriarchin hat die Sicherheitsvorkehrungen um das Herrenhaus herum verschärft. Wieder einmal. Wahrscheinlich hast du die zusätzlichen Maßnahmen auf deinem Weg hierher bemerkt. Klar, mich können sie natürlich nicht draußen halten. Es ist schwer, Geheimnisse vor den Toten zu wahren: Wir sind natürliche Voyeure. Sollen wir mal einen Blick darauf werfen, was unsere geliebte Anführerin im Moment so vorhat?«
    Er schnalzte mit den Fingern in Richtung des leeren Fernsehgeräts vor sich, und die alte Folge von Dark Shadows, die mit abgestelltem Ton gelaufen war, wurde von einem beeindruckend scharfen Bild der Familienmatriarchin in ihrem Arbeitszimmer ersetzt, die gerade mit ihrem Mann, Alistair, sprach. Er ging auf und ab und machte einen ausgesprochen besorgten Eindruck, wohingegen sie mit geradem Rücken auf ihrem Stuhl saß und eisige Ruhe und Würde ausstrahlte.
    »Er wird bald hier sein«, sagte Alistair. »Was werden wir ihm sagen?«
    »Wir werden ihm sagen, was er wissen muss, und nicht mehr«, sagte die Matriarchin. »So war es immer Familienbrauch.«
    »Aber wenn er auch nur den leisesten Verdacht hegt ...«
    »Das wird er nicht.«
    »Wir könnten ihm die Wahrheit sagen.« Alistair blieb stehen und blickte die Matriarchin direkt an. »Wir könnten an sein besseres Wesen appellieren. An seine Pflicht, an seine Liebe zur Familie ...«
    Die Matriarchin schnaubte verächtlich. »Sei kein Narr! Er ist viel zu gefährlich. Ich habe entschieden, was getan werden muss, und das ist alles, was dazu zu sagen ist. Ich habe immer verstanden, was für die Familie das Beste ist. Warte ... jemand hört mit! Bist du das, Jacob?«
    Sie drehte sich mit einem Ruck um und starrte uns durch den Bildschirm direkt an. Jacob gestikulierte rasch, und das Bild verschwand und machte einer alten Folge der Addams Family Platz.
    »Hab dir ja gesagt, dass sie die Sicherheitsvorkehrungen verschärft hat«, sagte Jacob. »Was denkst du, worum es wohl gerade ging?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich. »Aber die Sache gefällt mir nicht.«
    »Irgendetwas ist im Busch«, orakelte Jacob dunkel. »Etwas, wovon die Matriarchin und ihr feiner innerer Zirkel nicht wollen, dass das Fußvolk es erfährt. Es liegt etwas in der Luft ... Etwas Großes ist im Anmarsch. Ich kann es spüren, wie es sich wie Gewitterwolken in der Zukunft zusammenballt. Und wenn es schließlich losbricht, dann wird es etwas Ungeheuerliches sein ... In jüngster Zeit hat es mehrere direkte Angriffe auf das Herrenhaus gegeben.«
    »Augenblick mal!«, sagte ich überrascht. »Angriffe? Niemand hat mir irgendwas von irgendwelchen Angriffen erzählt! Was für Angriffe?«
    »Mächtige Angriffe.« Jacob rutschte unbehaglich in seinem Sessel hin und her. »Selbst ich habe sie nicht kommen sehen, und das sieht mir gar nicht ähnlich. Natürlich kam nichts durch, aber die bloße Tatsache, dass jemand oder etwas sich zuversichtlich genug fühlte, einen direkten Angriff auf den Ort zu starten, an dem wir leben, spricht Bände. Zu meiner Zeit hätte das niemand gewagt. Wir hätten sie aufgespürt, ihnen die Seelen herausgerissen und sie an unsere Außenmauern genagelt. Aber heutzutage ist alles Politik - Übereinkünfte und Pakte und Burgfrieden. Die Familie ist nicht mehr das, was sie mal war ... Ich weiß nicht, wieso sie dich zurückgerufen haben, Eddie, aber todsicher nicht, um dir einen Orden an die Brust zu heften. Halt die Augen auf, Junge!«
    »Immer doch!«, sagte ich. »Irgendetwas, was ich für dich tun kann, Jacob?«
    Er sah mich mit einem, offen gestanden, beunruhigenden lüsternen Grinsen an. »Falls diese kopflose Nonne noch im Nordflügel spukt, dann sag ihr, sie soll ihren ektoplasmatischen Arsch hier runterschwingen, und ich werde sie eine ganz neue Methode der Manifestation lehren!«
    »Aber ...

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