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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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der Straße oder aus ausgebrannten Räumlichkeiten auf den Bürgersteig hinausgezerrt, manchmal anständig mit einem Mantel bedeckt, häufiger nicht. Ich fühlte mich wie betäubt, angeekelt: Das hier hätte nicht passieren dürfen! In all den geheimen Kämpfen, die ich jemals gefochten hatte, hatte ich nicht ein einziges Mal zugelassen, dass sie in die wirkliche Welt überschwappten. Und garantiert nie hatte ich zugelassen, dass Zivilisten zu Schaden kamen.
    »Hör auf damit!«, sagte Molly ruhig. »Nichts hiervon ist deine Schuld. Das Manifeste Schicksal ist verantwortlich für das, was hier geschehen ist, die Dreckskerle.«
    »Wir haben uns von ihnen jagen lassen«, wandte ich ein.
    »Was war die Alternative? Nicht weichen und schnell sterben - günstigstenfalls? Ich glaube nicht. Du kannst dir nicht erlauben, geschnappt zu werden, Eddie! Du kannst nicht zulassen, dass dem Manifesten Schicksal eine Waffe wie deine Rüstung in die Hände fällt! Und außerdem musst du in Freiheit bleiben, weil du die Wahrheit kennst! Du hast eine Verantwortung - die Verantwortung, etwas zu tun und das Manifeste Schicksal und deine Familie daran zu hindern, die Welt wie ihr eigenes kleines Privatreich zu führen. Du bist die einzige Hoffnung, die diese Menschen haben!«
    »Dann stecken sie in ernsten Schwierigkeiten«, sagte ich nach einer Weile.
    »So ist es besser!«, lobte Molly. »Lass dich nicht von diesen Dreckskerlen fertigmachen, Eddie!«

*

    Der Eingang zum Bahnhof Blackfriars war mit Menschen vollgestopft, Flüchtlinge, die sich vor dem Chaos in den Straßen versteckten. Alle schnatterten und schrien aufeinander ein, aber es war offensichtlich, dass keiner einen Schimmer hatte, was tatsächlich los war. Molly und ich bahnten uns vorsichtig unseren Weg durch das Gedränge auf den Treppen und hinunter auf die Aufzüge zu. Ich hatte mir Sorgen gemacht, dass das Manifeste Schicksal oder meine Familie noch Agenten hier unten in den Bahnhöfen haben könnten, die nach uns Ausschau hielten, aber in einer Menschenmenge dieses Ausmaßes waren Molly und ich bloß zwei Leute mehr. Sogar die blockierten Aufzüge waren voller schockierter und verwirrter Menschen, von denen manche weinten, manche andere trösteten oder selbst getröstet wurden. Keiner von ihnen verstand, was vor sich ging, nur dass sich etwas viel Größeres und Gemeineres als sie selbst in ihre friedlichen Alltagsleben gedrängt hatte. Genau um das zu verhüten, hatte ich mein Leben lang gekämpft.
    Ich kam mir vor, als ob ich sie im Stich gelassen hätte, und das bedeutete mir viel mehr, als meine Familie es je getan hatte.
    Unten auf dem überfüllten Bahnsteig begaben Molly und ich uns unauffällig zu einem Erfrischungsgetränkeautomaten mit einem »Außer Betrieb«-Schild daran. Wir blickten uns rasch um, um uns zu vergewissern, dass niemand uns beobachtete, und dann zog ich den Getränkeautomaten vor. Der Automat bewegte sich glatt und leicht und gab eine Geheimtür in der Wand dahinter frei. Ich musste lächeln. In der Londoner U-Bahn gibt es eine große Anzahl von Geheimtüren, viele davon verborgen hinter »Außer Betrieb«-Verkaufsautomaten. Für die Eingeweihten ist es ein geheimes Zeichen. Das ist der Grund, weshalb so viele dieser Automaten scheinbar ständig außer Betrieb sind. Die Türen führen zu allen möglichen interessanten Orten, und die breite Öffentlichkeit ist sehr viel besser dran, wenn sie nichts von ihnen weiß. Molly murmelte ein paar Worte zu der Geheimtür in der Wand, und sie schwang geräuschlos vor uns auf. Molly und ich schlüpften durch die Öffnung in die Dunkelheit dahinter, und die Tür schloss sich lautlos hinter uns.

*

    Molly beschwor eine Hand voll Hexenfeuer, und das schimmernde silberne Licht sprühte und knisterte um ihre hochgehaltene Hand. Ein dunkler, dumpfiger Gang, dessen gewölbte Backsteinwände und niedrige Decke sich konstant abwärts neigten, verlief von uns weg. Mollys Hexenlicht konnte die Düsternis nicht weit durchdringen, und die Schatten waren sehr dunkel.
    »Kriegst du wirklich nichts Besseres hin als dieses Glimmen?«, fragte ich.
    »Doch, aber mehr bin ich nicht bereit zu riskieren. Das hier ist kein Ort, wo man übertriebene Aufmerksamkeit erregen möchte.«
    »Wo genau gehen wir eigentlich hin? Sag mir bitte, dass wir nicht wieder in die Kanalisation hinuntersteigen!«
    »Wir steigen nicht wieder in die Kanalisation hinunter.«
    »Oh, welche Freude!«
    »Du fängst an, mir auf den Geist zu gehen,

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