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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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lebten, in den wilden Wäldern, an den dunklen Stellen, wohin die Römer uns nicht zu folgen wagten. Das Bild bewegte und veränderte sich und zeigte uns Ansichten, die mit Sinn und Bedeutung beladen waren. Wir sahen zu und lernten.
    Zu dieser Zeit begann die Geschichte der Droods. Wilde Männer in zottigen Fellen, deren zähnefletschende Gesichter mit blauem Färberwaid beschmiert waren, rannten brüllend durch die Bäume: Meine Vorfahren, die Druiden. So wild, so ungezähmt, dass sie sogar die abgebrühten römischen Legionäre in Angst und Schrecken versetzten. Sie kämpften; Stämme gegen Heere, Bronze gegen Stahl. Und doch gewannen die Druiden anfangs, drängten die einfallenden Römer bis zu ihren wartenden Schiffen zurück und schlachteten sie dann in den Untiefen ab, bis sich der ganze Ozean rot von ihrem Blut zu färben schien. Die Überlebenden segelten weg - aber sie kamen wieder. Die Römer kamen wieder, und wieder, bis sie schließlich durch Stahl und Taktik und zahlenmäßige Überlegenheit triumphierten. Denn sie waren ein Heer, und wir waren nur verstreute Stämme, die sich untereinander oft genauso sehr hassten, wie sie die Invasoren hassten.
    Am meisten fürchteten die Römer die Druidenpriester. Sie versuchten sie auszurotten, ihr mündlich überliefertes Wissen und ihre Traditionen zusammen mit ihrer grausamen Religion zu zerstören. Und es schien ihnen auch zu gelingen ... bis das Herz kam und alles sich änderte.
    Es fiel nicht aus den Wolken, wie die offizielle Geschichte sagt. Es fiel nicht wie ein Engel vom Himmel oder wie ein Meteor aus dem Weltraum. Es lud sich aus einer anderen Dimension herunter, einer anderen Art von Realität. Drängte sich unserer Welt auf durch einen Akt reinen Willens. Die Auswirkungen seiner Ankunft töteten alles Leben in der näheren Umgebung und legten im Umkreis von Meilen alle Bäume flach. Tagelang bebte die Erde und seltsame helle Lichter und Energien brannten im Himmel. Doch die Druiden, obschon in vernünftigem Rahmen vorsichtig, fürchteten sich vor nichts und schickten Abgesandte zum Herzen.
    Jene Druiden wurden die allerersten Droods.
    Meile um Meile wanderten sie zwischen umgestürzten Bäumen, und obwohl sie Wunder und Gräuel sahen und Lebewesen, die durch die entsetzlichen Energien, die die Ankunft des Herzens freigesetzt hatte, mutiert waren, blieben sie nicht stehen oder wandten sich ab. Sie waren Schamanen, deren Aufgabe es war, den Stamm vor Bedrohungen von außen zu schützen und zu verteidigen. Und schließlich gelangten sie zu der großen Lichtung verdorrter, toter Erde, auf der das Herz lag. Ein Diamant, so groß wie ein kleiner Berg, glitzernd und schön - und lebendig. Er sprach zu den Druidenschamanen, die zu ihm gekommen waren, und sie verehrten ihn als ein Zeichen der Götter oder vielleicht sogar einen der Götter selbst.
    Das Herz war damit durchaus zufrieden; es war verloren und fern der Heimat und geschwächt von seiner langen Reise. Es war auf unsere Welt gekommen auf der Flucht vor etwas anderem. Etwas, wovor das Herz immer noch sehr viel Angst hatte. Also schlug es den Druidenschamanen einen Handel vor. Es würde sie mächtig machen, sie zu Göttern unter ihrer eigenen Art machen, und dafür würden sie das Herz verehren und gegen alle Feinde schützen. In dieser Welt ... und außerhalb.
    Das Herz gab den Druiden ihre lebende Rüstung, und sie wurden mehr als Menschen.
    Ursprünglich benutzten die Schamanen die Rüstung nur, um die Stämme gegen die dunklen Kräfte und Mächte des Bösen zu schützen, die sich in jenen Tagen noch offener in der Welt bewegten. Aber die Rüstung machte diese Droods sehr mächtig, und jede Macht verleitet ... Die größte Bedrohung für die Stämme waren die einmarschierenden Römer, aber die Schamanen waren klug genug, um zu wissen, dass nicht einmal die goldene Rüstung die römischen Heere für immer aufhalten konnte. Also gingen sie zu den Römern und schlossen einen Handel: Rom sollte herrschen ... durch die Droods, und so wären die Stämme vor der ärgsten Macht Roms geschützt. Als fünf Jahrhunderte später das Römische Reich endgültig niederging und zerfiel und die römische Amtsgewalt Britannien verließ, machten die Droods einfach weiter. Operierten im Geheimen, um die Stämme vor allen Bedrohungen zu schützen, von außen ... und von innen.
    Aber was war die Rüstung, dieses wunderbare, goldene, lebende Metall? Wo kam sie her? Und welchen Preis forderte das Herz dafür, jene ersten

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