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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Hause, wenn er nicht gerade den Abschaum der Erde durch Hinterhofspelunken oder entlegene Verstecke, den Regenwald des Amazonas oder die dunkelsten Schluchten städtischer Dschungel jagte.
    »Hallo, Eddie«, sagte er, und seine Stimme klang überhaupt nicht angespannt. »Du hast noch nie gemacht, was man dir sagte, schon als Kind nicht. Ich hatte dir gesagt, du sollst nicht hierher zurückkommen. Ich hatte dir gesagt, dass ich dich töten muss, wenn wir uns je wieder begegnen. Und trotzdem bist du hier, und ich bin hier. Also ... Willst du mich nicht wenigstens deiner kleinen Freundin vorstellen?«
    »Du lieber Himmel!«, sagte ich. »Aber selbstverständlich; wo war ich bloß mit meinen Gedanken? Onkel James, dies ist Molly Metcalf, die Hexe der wilden Wälder. Molly, dies ist mein Onkel James. In anrüchigen Kreisen besser bekannt als der Graue Fuchs.«
    »Wirklich?«, fragte Molly und wirkte zum ersten Mal, seit ich sie kannte, ehrlich beeindruckt. »Der Graue Fuchs? Verdammt! Eddie, du hast mir nie erzählt, dass der legendäre Graue Fuchs dein Onkel ist! Es ist eine Ehre, Sie kennenzulernen, Sir. Wirklich! Ich habe Ihre Karriere jahrelang verfolgt, aus der Entfernung, versteht sich. Sie haben es mit den Hanebüchenen Hirngespenstern, der Blutigen Bestie des Bodminmoors und den Mordmystikern -«
    »Mit den letzten nicht«, sagte Onkel James huldvoll. »Die Mordmystiker hat mein Bruder Jack auseinandergenommen. Ihm ist nie das hohe Ansehen zuteilgeworden, das er verdiente.«
    »Du hast eine Pistole«, sagte ich. »Du hättest mir in dem Moment, als du hereingekommen bist, in den Rücken schießen können, bevor ich überhaupt gewusst hätte, dass du mich gefunden hast. Ehe ich hätte hochrüsten können - das wäre vernünftig gewesen.«
    »Ja«, entgegnete er lässig. »Ich hätte dich und deine kleine Freundin töten können, aber ich habe es nicht gemacht. Ich musste zuerst mit dir reden, Eddie. Ich weiß, dass du die Schriftrolle geöffnet hast, die Worte gesagt hast, die Vision gesehen hast. Als du die Siegel brachst, löste das einen stillen Alarm aus, und wir wussten alle, dass du es sein musstest. Also sagte ich, ich würde hingehen und mich um die Angelegenheit kümmern. Wie hast du das Siegel gebrochen, Eddie?«
    »Ich habe den Eidbrecher«, antwortete ich und zeigte ihm den Eisenholzstock.
    »Tatsächlich. Dann hast du also Jack einen Besuch abgestattet, nicht wahr? Natürlich hast du das! Er war immer von der weichherzigen Sorte. Ich werde später ein paar Worte mit ihm wechseln müssen. Leg den Stock runter auf den Boden, Eddie. Ganz vorsichtig.«
    Ich bückte mich, legte den Stock auf den Boden und richtete mich wieder auf, ohne dabei Onkel James aus den Augen zu lassen.
    »Wer hat dich geschickt?«, fragte ich ihn. »Der Rat oder die Matriarchin? Wie tief reicht die Fäulnis?«
    »Der Rat und die Matriarchin«, sagte Onkel James. »Du hast so ziemlich jeden stocksauer auf dich gemacht, Eddie.«
    »Kennst du das Geheimnis der Schriftrolle?«, fragte ich. »Die Wahrheit hinter der Rüstung und dem Herzen?«
    »Natürlich kenne ich das. Es ist das Erste, was sie einem erzählen, wenn man Ratsmitglied wird.«
    Ich hob eine Augenbraue. »Es war mir nicht bewusst, dass es Frontagenten erlaubt ist, im Rat zu dienen.«
    »Für Ausnahmepersonen werden Ausnahmen gemacht«, sagte James. Er prahlte nicht, er führte nur eine Tatsache an.
    »Was hast du gemacht?«, fragte ich. »Als du es herausgefunden hast, das mit all den Kindern, die geopfert worden sind, damit wir werden konnten, was wir sind?«
    »Oh, ich war schockiert«, antwortete Onkel James. »Entsetzt. Aber ich kam darüber hinweg. Genau wie du rechtzeitig darüber hinwegkommen wirst. Der ursprüngliche Handel wurde in einer einfacheren, wilderen Zeit von wilden Menschen gemacht. Aber die Familie ist zu wichtig geworden, zu notwendig, als dass man das Risiko eingehen dürfte, diesen Handel aufzukündigen. Es ist nicht mehr nur der Stamm, den wir beschützen - wir beschützen die Menschheit. Wir haben eine Verpflichtung, eine Verantwortung, uns zwischen sie und die Mächte der Finsternis zu stellen, von denen sie nie etwas erfahren darf. Und das Geheimnis ... ist bloß ein Teil der Bürde, die wir tragen müssen, damit wir tun können, was getan werden muss.«
    »Wie beispielsweise die Welt von hinter den Kulissen aus zu regieren?«, warf Molly ein. »Wie alles gnadenlos auszumerzen, was nicht euren engstirnigen Maßstäben dessen, was akzeptabel ist,

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