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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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förderte eine kleine Schmuckschatulle aus Silber zutage, die nicht größer als ihre Hand war.
    Sie drehte den zierlichen Schlüssel in seinem Schloss herum, und die Schatulle öffnete sich und enthüllte eine Unterlage aus rotem Plüschsamt und auf dieser die Seele Albions: Eine geschliffene Kristallkugel, nicht größer als mein Daumen, die mit übernatürlichem Feuer leuchtete. Sie war unglaublich, atemberaubend schön, fast schmerzhaft für die Augen, wie das platonische Ideal jedes Edelsteins oder Juwels oder wertvollen Steins, die je existiert hatten. Quer durch den Lageraum hörten Leute auf mit dem, was sie gerade machten, und blickten sich um, weil sie die Anwesenheit von etwas Neuem und Wundervollem in ihrer Mitte spürten.
    Es wird angenommen, dass die Seele vor etwa dreitausend Jahren von den Sternen auf die Erde fiel, aber über die Seele gibt es mehr Legenden als Verse in Paradise Lost. Entsetzlich schön, unglaublich mächtig, für immer an das Land gebunden, in das sie fiel. Martha klappte den Deckel der Schmuckschatulle zu und schnitt das funkelnde Licht ab, und wir atmeten alle wieder ein wenig leichter. Wenn ihr Licht strahlte, war es fast unmöglich, an etwas anderes als an die Seele zu denken. Martha warf einen ärgerlichen Blick in die Runde, und alle begaben sich schnell wieder an die Arbeit. Sie verschloss die Schatulle und reichte sie mir. Ich nahm sie behutsam entgegen. Sie fühlte sich merkwürdig leicht, fast substanzlos in meinen Händen an. Ich ließ sie in meine Jackentasche gleiten und nahm die Hand so schnell wie möglich von der Schatulle weg. Alles in allem, denke ich, hätte ich mich mit einer Atombombe auf dem Rücken, deren Zeitzünder bereits tickte, sicherer gefühlt.
    »Solange die Seele Albions in dieser Schatulle bleibt, ist sie von mächtigen Verschleierungszaubern geschützt«, erklärte Martha. »Und die Bleiauskleidung dürfte dich vor dem Großteil der zerstörerischen Strahlung der Seele abschirmen.«
    »Oh, prima!«, sagte ich. »Jetzt fühle ich mich gleich viel besser.«
    Vor langer, langer Zeit, so langer Zeit, dass Historie zu Legende und Mythos wird, benutzte jemand die Seele, um einen mächtigen Zauber zu wirken, und jetzt ist England gefeit gegen alle Gefahren feindlicher Invasion, solange die Seele Albions an ihrem festgesetzten Platz in dem großen Ring stehender Steine ruht, der Stonehenge heißt. (Es gibt eine andere Legende über drei Königskronen Angliens, aber die diente immer nur der Ablenkung.) König Harold grub die Seele aus und nahm sie 1066 mit nach Hastings, weil er glaubte, sie würde ihm helfen, sich Wilhelm von der Normandie vom Leib zu halten - der Narr. Nach der Schlacht beaufsichtigte Wilhelm der Eroberer persönlich die Rückkehr der Seele nach Stonehenge, und seitdem hatte sie niemand mehr bewegt.
    Bis jetzt.
    »Ich muss das jetzt mal fragen«, sagte ich: »Wer zum Teufel hielt es für eine gute Idee, die Seele Albions überhaupt erst den ganzen Weg hierher zu bringen? Und hat man dem- oder denjenigen auch ordentlich den Hintern versohlt?«
    Alistair rümpfte die Nase und tat sein Möglichstes, um blasiert auf mich herabzublicken. »Es geht hier um Politik, Edwin. Das brauchst du nicht zu wissen. Es genügt wohl, wenn ich sage ... es waren Sicherheitsfragen involviert.«
    »Jedoch«, sagte Martha schnell, »in Anbetracht der jüngsten Angriffe auf das Herrenhaus und jetzt auf das Herz selbst, ist beschlossen worden, dass die Seele an ihre rechtmäßige Stelle zurückgebracht werden soll, und zwar je schneller desto besser. Ursprünglich war dein Onkel James für diese Mission ausersehen; aus diesem Grund haben wir ihn aus dem Amazonasdschungel zurückbeordert. Aber wir glauben alle, dass ... unter den gegenwärtigen Umständen ... die Bewegungen eines bedeutenden Agenten wie dem Grauen Fuchs zwangsläufig schärfer überwacht werden als sonst. Sollte irgendeiner unserer Feinde herausfinden, dass er nach Stonehenge unterwegs ist, könnten daraus einige sehr präzise Schlussfolgerungen gezogen werden. Ein völlig unbedeutender, quasi für sich allein arbeitender Agent wie du andererseits könnte durchaus unter dem Radar unserer Widersacher hindurchschlüpfen und unbemerkt operieren.«
    »Jetzt mal zum Mitschreiben den Haken bei der Sache!«, forderte ich sie auf. »Nur damit ich sicher sein kann, dass ich alles richtig verstanden habe.«
    »Ich hätte gedacht, das sei offensichtlich«, entgegnete Martha und erwiderte meinen Blick, ohne mit

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