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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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eine fast verwerfliche Art und von dem Verlangen besessen, sich hervorzutun. Alexandra gehörte zum harten Kern der Familie, total dem guten Kampf verschrieben, ohne die geringste Zeit für Leute wie mich, die auf der Überholspur lebten.
    »Ich bin hier, um mir ein paar neue Waffen für meine Mission abzuholen«, fuhr ich fort und setzte mein bestes Lasst-uns-alle-ruhig-und-vernünftig-sein-Gesicht auf. »Ich habe einen Zettel von der Matriarchin.«
    Alexandra musterte mich mit einer Miene, die deutlich machte, das sie mir kein Wort glaubte, und streckte die Hand nach dem Schrieb aus. Ich gab ihn ihr, und demonstrativ prüfte sie das Papier sehr gründlich, Zeile für Zeile, auf der Suche nach einem Unterabschnitt, den sie verwenden konnte, um mich abzuweisen. Ich schenkte ihr mein zuversichtlichstes und vorteilhaftestes Lächeln, woraufhin ihr Stirnrunzeln noch tiefer wurde. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie sich bald selbst Kopfschmerzen bereiten. Am Ende blieb ihr nichts anderes übrig, als meinen Zettel zu akzeptieren. Er kam direkt von der Matriarchin, mit deren Siegel und Unterschrift. Widerstrebend setzte Alexandra ihre Initialen in die dafür vorgesehene Leerzeile und streckte mir dann das Papier ungnädig wieder hin.
    »Es scheint alles seine Richtigkeit zu haben«, knurrte sie. »Aber ich will dich nicht einen Moment länger als nötig in meiner Waffenkammer haben, Eddie. Du bist ein Unruhestifter. Du verursachst Zerstrittenheit und du untergräbst die maßgebende Autorität. Du stehst für alles, was ich in der Familie missbillige. Wir hätten dich schon vor Jahren eliminieren sollen. Du bist ein Sicherheitsrisiko, und daran wird sich nie etwas ändern.«
    Ich musste lächeln. »Wenn ich bedenke, dass ich dir eine Valentinskarte geschickt habe, als wir beide vierzehn waren!«
    Ihr Mund zuckte kurz. »Du warst das also! Ich habe mich das oft gefragt.«
    An diesem interessanten Punkt wurden wir durch das Eintreffen eines anderen Frontagenten unterbrochen. Es handelte sich um Matthew Drood, und plötzlich war Alexandras Gesicht ein einziges Lächeln. Matthew war ebenfalls ein Cousin meines Jahrgangs und alles, was ich in den Augen der Familie jemals hätte sein sollen. Er war alles geworden, wovon ich immer geglaubt hatte, dass er es werden würde: sehr elegant, sehr fesch, sehr glatt. Und nicht halb so gut im Außendienst, wie er gern glauben machte. Ich hatte mit ihm an ein paar Fällen in London gearbeitet, und irgendwie erntete er zum Schluss die ganzen Lorbeeren, nachdem ich die ganze wirkliche Arbeit erledigt hatte. Er stellte sich in seinem teuren maßgeschneiderten Anzug lässig vor mich hin, alles, was ein Agent im Außendienst nicht sein sollte: groß, geheimnisumwittert, attraktiv und mühelos charmant, wenn er es wollte. Viel Glück bei dem Versuch, ihn in einer Menschenmenge zu verstecken! (Na gut, Onkel James war all das auch, aber James hatte Stil.)
    Matthew arbeitete hauptsächlich in Geschäftskreisen und hielt die Londoner City ... wenn auch nicht wirklich für anständig, so doch wenigstens für viel zurückhaltender. Auch neigte er bei den meisten Problemen zu Verbrannte-Erde-Lösungen, in denen so etwas wie unbeteiligte Zuschauer nicht vorkamen. Harter Kern der Familie, klar, weshalb er und Alexandra auch so fabelhaft miteinander auskamen. Irgendwann hörte Matthew lange genug auf, charmant zu ihr zu sein, um mich zu bemerken.
    »Ah, Eddie ... Super, dich wiederzusehen, altes Haus! Du siehst sehr ... städtisch aus. So schnell zurück aus dem Exil? Was ist passiert, alter Junge? Bist du in etwas hineingeraten, womit du nicht zurechtkommst? Du hättest mich rufen sollen; du weißt, dass ich allzeit bereit bin, zuzupacken und die Lage zu retten!«
    »Jau«, erwiderte ich. »Das wird vielleicht mal passieren. Tatsächlich hat mich allerdings die Matriarchin hierher zurückgerufen, um mich persönlich mit den Einzelheiten meines neuen Auftrags vertraut zu machen.« Normalerweise ist es nicht meine Art, immer besser sein zu wollen als andere, aber Matthew bringt jedes Mal meine schlechtesten Seiten ans Licht. Sein heiteres Lächeln fing an, ein bisschen gezwungen zu wirken, also spannte ich den Bogen noch ein wenig weiter. »Es überrascht mich, dass du nichts davon gehört hast, Matthew. Ich dachte immer, du seist freigegeben für Besprechungen auf höchster Ebene!«
    »Tatsächlich?«, murmelte er. »Eine Geheimmission, sagst du? Erzähl doch mal ... Ich brenne darauf zu erfahren, welche

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