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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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alt war, wie es aussah, dann sollte es eigentlich Teil der Familiengeschichte sein und ich es erkennen. Ich hatte jedoch etwas Derartiges noch nie gesehen.
    »Was ist das?«, fragte ich und versuchte, nur beiläufig neugierig zu klingen.
    Er grunzte, ohne aufzusehen und ohne sich auch nur einen Moment lang täuschen zu lassen. »Dies hier ist Teil einer Moloch-Arbeitsmontur. Nicht unähnlich der Rüstung, die wir tragen, nur auf einer viel höheren Stufe. Das ist die Art von Zeug, die man trägt, wenn man einen Berg mit einer Hand zur Seite schieben will. Und der Grund, weshalb du es noch nie zuvor gesehen hast, ist, dass es Teil des Armageddon-Kodex ist.«
    Ich stand nur da und starrte ihn einen Moment lang mit offenem Mund an. »Aber ... aber ... das sind verbotene Waffen! Die Waffen, deren Gebrauch zu gefährlich ist, außer wenn die Realität selbst bedroht ist!«
    »Das weiß ich, Eddie.«
    »Was zum Teufel macht dann so was wie das hier außerhalb des Kodex?«
    »Befehl der Matriarchin. Sie will, dass sämtliche verbotene Waffen entfernt und untersucht werden, eine nach der anderen, und geprüft wird, ob sie mit maximaler Effizienz arbeiten. Nur für den Fall, dass sie gebraucht werden sollten. Genau genommen hat sie noch keine Tests angeordnet; ich glaube nicht, dass der Rat das dulden würde. Aber wie schlimm muss es stehen, wenn wir zum ersten Mal seit Jahrhunderten den Kodex öffnen?«
    Ich beugte mich nah heran, um einen besseren Blick auf den scharlachroten Brustharnisch zu haben. Ich hatte noch nie etwas aus dem Armageddon-Kodex gesehen. Ich glaube nicht, dass es sich bei mehr als einer Hand voll Personen in der Familie anders verhält.
    »Niemand sonst soll wissen, was das hier ist«, sagte der Waffenschmied leise. »Es befindet sich unter einem Codenamen hier. Ich wollte aber, dass es jemand weiß. Jemand, dem ich vertraue.«
    »Nicht Alexandra?«, fragte ich ebenso leise.
    »Die Matriarchin hat ausdrücklich befohlen, ihr nichts davon zu erzählen. Der Waffenschmiedin in Ausbildung nichts davon zu erzählen? Was sagt dir das?«
    »Sie denkt, dass es innerhalb der Familie einen Verräter gibt, Onkel Jack. Und da ist sie nicht die Einzige ...«
    »Einen Verräter? In der Familie? Großer Gott, wie weit ist es mit uns gekommen?« Der Waffenschmied schüttelte langsam den Kopf. »Es gab eine Zeit, da hätte ich gesagt, so etwas ist undenkbar. Aber jetzt ... Ich weiß es einfach nicht mehr.«
    »Kennst du meinen Auftrag?«, fragte ich. »Was ich bei mir trage und wohin ich es bringen muss?«
    »Natürlich! Allerdings bin ich einer der Wenigen, die Bescheid wissen. Leg es zurück, Eddie! Es hätte gar nicht erst hierhergebracht werden dürfen.«
    »Du hast nicht danach verlangt?«
    »Teufel auch, nein! Das war wieder der Befehl der Matriarchin!«
    »Diese Öffnung des Kodex«, sagte ich bedächtig. »Könnte sie mit den jüngsten Angriffen aufs Herrenhaus in Verbindung stehen? Und aufs Herz?«
    Der Waffenschmied wandte den Blick ab und ließ die Schultern noch mehr als sonst hängen. Und zum ersten Mal klang er ... alt. »Ich weiß es nicht, Eddie. Niemand erzählt mir mehr was.«

Kapitel Sieben

Höllenhunde auf meiner Spur

    Im Leben jedes Frontagenten gibt es Momente, wo er überzeugt ist, dass seine Tarnung aufgeflogen ist und die Augen der Welt plötzlich auf ihn gerichtet sind. Normalerweise, weil jemand auf ihn schießt. Dieses Gefühl hatte ich von dem Augenblick an, seit ich das Herrenhaus und seine vielen Schutzvorrichtungen hinter mir gelassen hatte. Mit der Seele Albions in ihrem mit Blei ausgekleideten Behältnis in meinem Armaturenbrettfach kam ich mir vor, als ob mir jemand eine Zielscheibe auf den Wagen gepinselt hätte und vielleicht noch ein blinkendes Neonschild mit der Aufschrift: Beklaut diesen Idioten jetzt! Ich lenkte den Hirondel zurück über die gewundenen Landsträßchen und wieder auf richtige Straßen. Kühe im Feld sahen mir beim Vorbeifahren zu und folgten mir mit ihren Köpfen, als ob selbst sie wüssten, was ich mit mir führte. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie etwas derart Wichtiges befördert. Es fühlte sich an, als ob noch jemand anderes im Auto bei mir sei. Weiler wichen kleinen Dörfern, die ihrerseits Marktflecken Platz machten, und bald darauf war ich wieder auf der M4 und in südlicher Richtung nach Stonehenge unterwegs.
    Der Nachmittag war angenehm warm und die Brise, die mir das Haar zerzauste, erfrischend kühl. Es gibt viel, was für ein Cabrio

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