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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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küsste ihn.
    „Ich leg’ sie dir um.“ Er nahm mir die Kette aus der Hand.
    Ich hob das Haar und spürte das kühle Silber auf meiner Haut. Es fühlte sich an, als hätte es schon immer zu mir gehört. Merkwürdig, dieses Gefühl von Vertrautheit.
    Nachdem er den Haken geschlossen hatte, drückte Dante mir einen Kuss auf meine nackte Schulter.
    „Sie steht dir“, sagte er und legte seine Hand an mein Gesicht, um mit dem Daumen zärtlich meine Wange zu streicheln. „Du kannst deine Sachen ins Bad legen.“
    „Okay“, sagte ich.
    Als ich wieder ins Zimmer kam, lief Musik.
    „Was willst du hören?“, fragte er, während er die Musikauswahl durchging. „Oder willst du lieber einen Film sehen?“
    Er hatte keine Ahnung, wonach mir jetzt war. „Wie wäre es, wenn du mit mir tanzen würdest?“ Barfuß ging ich langsam auf ihn zu. Es brannte nur noch eine der Nachttischlampen.
    „Ich sage nie ‚Nein’ zu einer Chance, dich im Arm zu halten.“
    Ich legte die Arme um seinen Hals und er drückte mich an sich, die Hände an meiner Taille. Wir bewegten uns kaum merkbar. Dante sah bedrückt aus.
    „Was ist los?“, fragte ich.
    Er strich mir die Haare von der Schulter nach hinten. „Ich frage mich nur, wie lange ich das hier haben kann.“
    „Was meinst du?“ Ich war verwirrt.
    Er wartete. „Wie lange wirst du mich lieben können?“, kam fast flüsternd aus seinem Mund. „Wie lange wird es gehen, bis du siehst, dass ich dir nichts von all dem geben kann, was ein normaler Mensch will: Eine normale Zukunft, Kinder, Familie, Freunde, die wissen, dass ich zu dir gehöre und du zu mir. Ich kann nicht einmal mit dir alt werden.“
    Entsetzt sah ich in an. „Ich dachte, das sei nicht wichtig? Hast du das nicht selbst gesagt?“
    „Ja … doch dir ist es nicht egal. Ich will nicht, dass du unglücklich bist.“
    „Du machst mich nur unglücklich mit dem, was du sagst. Ich will nur dich. Das reicht mir. Dann bin ich glücklich.“
    Er schüttelte den Kopf und ließ mich los. „Das sagst du jetzt, du bist erst 17.“
    „Was ist eigentlich los mit dir, Dante? Du schenkst mir eine Kette, die dir viel bedeutet, sagst mir, ich sei für dich bestimmt und dann … versuchst du mich dazu zu bringen, dich zu verlassen?“, fragte ich gekränkt. „Hast du in den paar Minuten, in denen ich im Bad war, eine Gehirnwäsche bekommen?“
    Er schwieg. Die Stille schien sich wie eine dunkle Wolke auszubreiten, die schwer über uns hing.
    „Ich weiß nicht, es ist nur … ich habe nur nachgedacht und … “
    „Was und?“, fragte ich aufgebracht.
    Er fuhr sich durch die Haare und drehte sich von mir weg. „Du weißt, Liz hat diese Träume.“
    „Ja und?“
    „Sie sah dich sterben, Sara. Aber nicht als alte Frau in meinen Armen“, sagte er. „Ich habe Angst, dich zu verlieren, wenn du bei mir bleibst.“
    Jetzt verstand ich. Es war nicht die Angst, ich könnte ihn nicht wollen, sondern die Furcht, dass er so sehr bei mir sein wollte, dass ich deswegen sterben könnte.
    Ich legte meine Hand auf seine Schulter. „Das wird nicht passieren, okay? Mir wird gar nichts geschehen. Egal, was Liz gesehen hat. Du weißt, dass ihre Träume nicht immer zutreffen.“
    Er stand immer noch mit dem Rücken zu mir. „Sie hat sich bisher nur einmal geirrt. Was für eine tolle Quote, um dein Leben aufs Spiel zu setzen“, sagte er.
    Ich nahm die Hand wieder herunter. Jedes Mal tat er das. Seit wir vor zwei Wochen miteinander schlafen wollten und seine Kräfte überhandnahmen, verhielt er sich merkwürdig. Zuerst war er liebevoll, sagte mir, dass wir zusammengehören und keine Minute später wandte er sich ab. Und das regte mich ziemlich auf — es machte mich wütend. „Hör auf damit! Und zwar sofort!“
    Verwirrt drehte er den Kopf.
    „Hör auf damit, mich wegzustoßen. Das machst du ständig. Warum tust du das?“
    „Weil ich dich liebe!“, sagte er dermaßen leidenschaftlich, dass ich fast zurückschrak. „Verdammt noch mal, Sara, du bist mein Leben.“
    Ich musste schlucken. Aber dann fasste ich mich wieder. „Dann hör auf, mich vertreiben zu wollen. Ich werde dich nicht verlassen, das kannst du vergessen. Nicht heute, nicht morgen und auch nicht in zehn Jahren. Das musst du schon selbst tun. Ich will lieber ein paar Jahre mit dir glücklich sein, als mein Leben ohne dich zu verbringen.“ Ich versuchte, die Tränen zurückzuhalten. „Ich bin erst 17, aber ich weiß, was ich will, vielleicht besser als manch anderer. Und was

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