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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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dazugehörige Karte.
    Sie öffnete den Umschlag und lächelte. „Er liebt mich“, sagte sie glücklich.
    Sie drehte die Karte um, damit ich sie sehen konnte: Ich liebe dich, mein Herz kann es nicht mehr erwarten, dass du zu mir zurückkommst.
    Mit nervös flatternden Fingern zog sie die Schleife auf und riss das Papier ihres Geschenkes auf. Ihr Gesicht strahlte, als sie die kleine Schachtel öffnete und die Kette herausnahm. Der Anhänger war eine Ballerina.
    „Mach sie mir um“, bat sie. „Weißt du, ich war mir nicht sicher, ob er immer noch so fühlt, weil wir so lange getrennt waren. Wir haben telefoniert und E-Mails geschrieben, aber das ist halt nicht das Gleiche. Es fühlt sich so gut an, zu wissen, dass er auf mich warten wird, wenn ich in New York aus dem Flugzeug steige.“ Sie strich über den Anhänger. „Er liebt mich“, jubelte sie.
    Ich warf mich zurück aufs Bett und lachte. „Ja, ganz offensichtlich tut er das.“ Es war so süß, wie sie sich freute.
     
    Der nächste Tag begann früh. Wie immer war Keira schon viel zu früh auf und bestens gelaunt. Wir frühstückten und los ging es mit der Stadtführung. Wir brauchten keine Karte, denn wie es aussah, hatte sich Keira nicht nur mit den Proben für ihre Auftritte beschäftigt, sondern auch mit der ganzen Stadt. Sie war mein wandelndes Navigationssystem.
    Das Erste, was wir uns ansahen, war die Fontana di Trevi , an der man sich etwas wünscht und eine Münze ins Wasser wirft. Obwohl es von meinem Hotel bis zu dem Brunnen weit war, kam es mir viel zu kurz vor. Wir liefen die halbe Strecke an der Hauptstraße entlang, bis Keira die Straßenseite wechselte und ich ihr eilig folgte. Wir durchquerten ein Tor und kamen in eine schmale Seitenstraße, die bei dem schönen Wetter überfüllt war. Kleine Läden, Souvenirshops und gemütliche Restaurants gab es im Überfluss.
    „Oh sieh mal“, sagte ich erfreut. „Seidenschals. Ich will mir unbedingt einen kaufen.“
    Wir schauten uns zuerst die an, die draußen an einem Ständer hingen, bevor wir den winzigen Laden betraten.
    Drinnen saß eine ältere Dame, die uns freundlich anlächelte. „Guten Tag, die Damen“, sagte sie auf Englisch.
    „Guten Tag“, begrüßten wir sie.
    Schnell war etwas Passendes für mich gefunden. Ein schöner rot-schwarzer Seidenschal, der perfekt zu dem weißen Kleid passte, das ich dabei hatte.
    Die Verkäuferin lächelte und nahm ihn vom Haken. „Zehn Euro, bitte.“
    Ich machte große Augen, als ich den Preis hörte. „Zehn Euro?“
    Sie nickte.
    Ich sah zu Keira, die breit grinste.
    „Ich glaub`s nicht“, murmelte ich, bezahlte und nahm die weiße Tüte entgegen. In New York hätte ich locker 70 Dollar hinblättern müssen.
    An der Fontana di Trevi angekommen, kämpften wir uns durch die Menschentrauben. Der Platz vor dem Brunnen war überfüllt, obwohl es noch nicht einmal Mittag war. Und es war heiß. Die Sonne brannte auf uns herunter. Ich schwitze jetzt schon, zum Glück trug ich kurze Hosen. Als wir es endlich geschafft hatten, die Treppen runter zum Wasser zu kommen, kramte ich einen Euro aus meinem Geldbeutel, bevor ich meine Wünsche zusammenstellte. Es war nichts Besonderes, was ich wollte, nur Frieden und keine Dämonen, die mich oder Dante töten wollen. Dann warf ich die Münze hinein.
    Ich machte unzählige Fotos und wir verbrachten sicher zwei Stunden auf den Stufen vor dem Brunnen. Natürlich so weit im Schatten, wie es nur möglich war.
    Um uns herum herrschte reges Treiben. Frauen, Männer, Kinder — alle scharten sich um den Brunnen mit dem kühlen Wasser. Ein Blitzlichtgewitter entbrannte, als eine Gruppe Japaner sich zu den anderen Touristen gesellte. Die meisten trugen Hüte gegen die Sonne und sahen gespannt zu ihrem Stadtführer, der ihnen auf Englisch, mit einem leichten italienischen Akzent, den Ort erklärte, an dem sie sich befanden.
     
    Die folgenden Tage vergingen wie im Flug. Keira schleppte mich von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten, sodass ich kaum dazu kam, trüben Gedanken nachzuhängen.
     

Ich weiß, was ich will
    Sara
     
    Wir verbrachten den Abend in einer Bar, an der Piazza Navona , wo wir uns am Nachmittag hatten zeichnen lassen. Ich wollte das Bild meinem Vater schenken, wenn ich wieder in New York war.
    An diesem Abend lernte ich Fabio kennen und ein paar von Keiras Kollegen, mit denen sie aufgetreten war. Fabio hatte einen lustigen Akzent, wenn er Englisch sprach. Irgendwie süß. Man konnte nicht anders, als

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