Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
machte ich einen zurück.
Er lächelte amüsiert. „Du hast so viel mit ihr gemein“, sagte er und strich mir meine Haare zurück.
Dann fuhr er mir mit der Hand über den Hals. Seine Berührungen widerten mich an, genauso wie der Blick, mit dem er mich ansah. Also tat ich etwas Unüberlegtes, hob meine Hand und gab ihm so fest ich nur konnte, eine Ohrfeige. Wütend blickte ich in sein bleiches Gesicht. Er drehte den Kopf wieder zu mir. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
„So störrisch. Du kannst nur Serenas Tochter sein“, sagte er und wandte sich um. Er ging zurück zu seinem Thron.
„Meine Mutter hieß Emily.“
„Als Mensch sicherlich, doch als Thronerbin von Atlantis war sie Serena Drago, meine Liebe.“
Das konnte nicht sein. Meine Mutter war sterblich. Sie starb vor drei Jahren, in meinen Armen.
„Meine Mutter war ein Mensch, sie ist gestorben.“
„Ja, ich staune auch. Dein Großvater hat seine ganze Macht abgegeben, damit sie eine Sterbliche werden konnte, um unter den Menschen zu leben. Sogar ihr Aussehen ließ er verändern, damit sie von mir nicht gefunden wird … Ich muss zugeben, das bewundere ich. Er hätte alles getan, um sie von mir fernzuhalten.“
Meine Mutter eine Prinzessin, mein Großvater der König von Atlantis, ich die Thronerbin? Oh mein Gott, das war so verrückt. Er log. Ganz eindeutig. Warum auch immer er das tat, irgendeinen Grund würde er haben, schließlich war er ein Dämon. Die logen, betrogen und töteten. Kreaturen ohne Seele, Moral oder sonst einer guten Eigenschaft.
„Sie lügen.“
„Warum sollte ich das?“
„Sie sind ein Dämon. Obwohl Sie nicht immer einer waren, aber jetzt sind Sie einer, deshalb glaube ich Ihnen kein Wort.“
Er wartete und beobachtete mich.
„Lassen Sie mich gehen, ich bin Ihnen nicht von Nutzen.“
Er hob seine Hand und sah über mich hinweg. „Lorena, bring unserem Gast etwas zum Anziehen“, sagte er zu der Frau, die mir das Essen gebracht hatte.
Sie nickte und verließ den Raum, um kurze Zeit später mit einem Pullover und Hosen wiederzukommen. Sie reichte mir die Sachen.
„Lorena bringt dich in dein Zimmer“, sagte er.
„Sie meinen, meine Zelle.“
„Es wurde ein angemessenerer Raum für dich hergerichtet.“
„Woher die plötzliche Gastfreundschaft?“, fragte ich giftig, obwohl ich wusste, dass es mir vielleicht Ärger bringen könnte.
Er lächelte. „Du kannst natürlich auch wieder zurück in deine Zelle.“
„Nein, bitte nicht.“
„Dachte ich es mir doch.“
Ich drehte mich um, um Lorena zu folgen. Plötzlich spürte ich einen kaum auszuhaltenden Druck, gefolgt von einem stechenden Schmerz, in meinem Kopf. Ich rieb mit den Fingern an der Schläfe. Als mein Medaillon anfing, heiß auf meiner Haut zu brennen, raste mein Herz heftig und das Atmen fiel mir schwer.
Die Dämonin sah mich verwundert an.
Ich konnte die Kleider in meinen Händen nicht mehr halten, sie fielen herunter.
Sara!, rief eine Stimme in meinem Kopf.
Mit geschlossenen Augen versuchte ich, die Kontrolle über mich wiederzubekommen.
Sara! , rief die Stimme erneut.
Mutter? Mom? Ich spürte, wie sich die Ohnmacht ankündigte. Meine Beine zogen mich nach unten. Ich sank auf den Boden. Es durchfuhr mich wie ein elektrischer Schlag.
„Was ist los mit ihr?“, hörte ich Edion aus der Ferne fragen, obwohl er aufgestanden war und jetzt vor mir stand.
Ich sah ihn gequält an und dann wurde alles schwarz. Ich verlor das Bewusstsein. Als ich die Augen wieder öffnete, stand ich neben meinem Körper, der auf dem Boden lag. Edion hielt meinen Kopf. Er rief einen seiner Krieger. Ich hörte nicht, was er sagte, aber fünf Sekunden später hob er mich hoch. Mein Körper lag schlaff in seinen Armen. Sie verließen den Saal und ich folgte ihnen. Sie brachten mich in ein Zimmer und legte mich dort auf das mit rotem Satin bezogene Bett. Sie sprachen, doch ich hörte nichts. War ich etwa tot? Ich ging ganz nah ans Bett. Meine Brust hob und senkte sich, also atmete ich noch.
„Sara“, sagte die Stimme meiner Mutter, aber jetzt war sie nicht mehr nur in meinem Kopf.
Ich drehte mich um. „Mom!“, rief ich verwirrt und lief auf sie zu, wollte sie umarmen. Die Tränen liefen mir die Wangen herunter. Doch ich griff ins Leere, ging durch meine Mutter einfach hindurch.
„Du kannst mich nicht berühren, mein Engel. Ich bin nicht real. Es tut mir so leid, dass ich dir so viel zugemutet habe. Ich hätte mit dir reden sollen, als ich noch lebte,
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