Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
umarmte mich und küsste mich auf die Wange. „Danke.“ Sie lächelte etwas gezwungen.
Ich wusste, sie wollte jetzt nicht mehr weiter darüber reden.
Eine Stunde verbrachten wir noch auf der Kuppel, bis wir uns auf den Weg nach unten machten. Ich wollte unbedingt ins Hotel, um zu duschen. Ich hatte heute geschwitzt wie ein Wasserfall. Ich brauchte dringend frische Sachen.
„Sara Davis?“, fragte mich ein Mann, der plötzlich vor Keira und mir stand.
Die pechschwarzen Haare mit zu viel Gel zurückgekämmt, der Blick kühl und ausdruckslos. Ich kannte diesen Ausdruck, es war derselbe wie der von Barabas. Mein Herz fing vor Panik, an zu rasen.
„Ja“, antwortete ich vorsichtig.
Auf seinen schmalen Lippen, die zuvor eine harte Linie waren, bildete sich ein Lächeln, das mich dazu verleitete, einen Schritt zurückzuweichen. Ich griff nach Keiras Hand.
Sie sah mich verwirrt an. „Sara, was ist los? Kennst du ihn?“
„Komm her“, flüsterte ich, ohne den Dämon aus den Augen zu lassen. Angst durchzuckte meinen Körper.
„So lange haben wir gesucht, Hoheit“, sagte er mit gespielter Höflichkeit.
Keiras Hand fing an zu zittern und ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach.
„Was willst du?“, fragte ich, während ich rückwärtsging, obwohl ich wusste, dass wir nicht entkommen konnten.
„Euch abholen“, antwortete er, immer näher kommend.
„Verschwinden Sie!“, rief Keira. „Wir schreien sonst.“
Er lachte. „Das wird euch nicht helfen … Doch wenn du mitkommst, Sara, wird deiner kleinen Freundin nichts passieren.“
„Du lügst“, sagte ich.
„Warum sollte ich?“
Ich wollte nicht sagen: Weil du ein Dämon bist . Das hätte Keira vermutlich an meinem Verstand zweifeln lassen. „Seit wann sagen Verbrecher die Wahrheit?“, fragte ich stattdessen.
„Ich gebe dir mein Wort. Ihr wird nichts geschehen, wenn du einfach mitkommst. Aber wenn du dich querstellst … “
Keira drückte meine Hand noch fester.
Ich drehte mich zu ihr. „Sobald ich weg bin, rufst du Dante an und sagst ihm, die schwarzen Augen haben mich geholt“, flüsterte ich. „Er wird wissen, was ich meine.“
Völlig entsetzt sah sie mich an. „Bist du verrückt? Du gehst nicht mit dem Typ mit.“
„Doch, ich muss, Keira.“ Nicht, dass ich dem Dämon vertraute oder seinem Wort Glauben schenkte, aber im Augenblick blieb mir nichts anderes übrig. „Also, du tust, was ich dir gesagt habe.“
„Was geht hier eigentlich ab? Was ist das für ein Typ?“
„Einer, der uns töten wird, wenn du jetzt nicht verschwindest und ich mit ihm gehe.“
Ich ließ ihre Hand los, um sie zu umarmen. „Ich hab dich lieb“, sagte ich.
„Ich dich auch, Sara, aber du kannst nicht mit dem Irren gehen.“
„Bitte, Keira, ich bitte dich wie eine Schwester. Vertrau mir“, flehte ich sie an.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie war wie erstarrt. „Keira!“
„Ja“, sagte sie schluchzend. „Bitte … bitte … sei vorsichtig.“
„Vergiss nicht, was du tun sollst.“
Der Dämon sah mich mit leblosen Augen erwartungsvoll an. Angst pochte in jedem Zentimeter meines Körpers.
„Wollen wir?“, fragte er und streckte seine Hand nach mir aus.
Ich schluckte und versuchte meine Beine dazu zu bringen, sich zu bewegen.
„Meine Geduld währt nicht ewig“, warnte er mich.
Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand in seine. Bei der Berührung durchfuhr mich eine Kälte, die mein Blut gefrieren ließ.
Er lächelte kühl. Und schon drehte sich alles. Als wir ankamen, war mir so schlecht, dass ich zu Boden sank und mich beinahe übergab. Ich würgte.
Er lachte verächtlich. „Du verträgst keine Teleportation, wie interessant.“
Ich hielt die Augen immer noch geschlossen. Der Boden fühlte sich kalt an. Als sich endlich nichts mehr drehte, öffnete ich die Augen, nur um zu sehen, dass es stockdunkel war. Ich saß in vollkommener Finsternis. Ein Knarren am anderen Ende des Raumes erregte meine Aufmerksamkeit. Eine Tür öffnete sich und Licht zeigte mir, wo ich mich befand. Eine Art Zelle ohne Fenster, nur Mauern um mich herum.
„Fühl’ dich wie zu Hause“, sagte der dunkelhaarige Dämon, der im Begriff war, zu gehen.
„Was wollt ihr von mir?“, fragte ich und stand auf.
„Das weißt du.“
„Ich weiß gar nichts.“
Er ging wortlos und schloss die Tür hinter sich.
Einen Augenblick stand ich da und starrte in die Dunkelheit. So musste sich ein Blinder fühlen. Ich setzte mich wieder, schloss die Augen
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