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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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sein.
    „Ich weiß nicht, wovon Sie reden“, beteuerte ich.
    Er lächelte mich kühl an. „Du hast keine Ahnung, wer du bist und was für eine Bedeutung du hast, nicht wahr?“ Seine Stimme klang aus irgendeinem Grund viel weicher als zuvor. Irgendwie erfreut.
    „Ich bin Sara Davis“, antwortete ich.
    „Oh, Ihr seid so viel mehr, als ein gewöhnlicher Mensch, Hoheit. Noar war ein sehr kluger Mann. Doch das hier hätte ich nicht erwartet. Die Erbin von Atlantis — ein Mensch.“ Er lachte zufrieden und drehte sich zur Tür. „Sie wussten nicht einmal, dass sie den Schlüssel vor der Nase hatten“, sagte er zu sich selbst.
    Ich sollte die Thronerbin sein? Nein, das konnte nicht sein. „Was haben Sie mit mir vor?“, fragte ich, bevor der Dämon die Tür schloss und mich wieder in der Dunkelheit zurückließ.
    „Keine Angst … für den Moment bist du sicher“, antwortete er.
    Mit immer noch rasendem Herzen rutschte ich an der Wand entlang zu Boden. Mein Atem ging in flachen, kurzen Stößen. Sie mussten mich verwechseln. Ich trug das Medaillon der Prinzessin, vielleicht dachten sie deswegen, ich sei sie. Aber sollten sie sie nicht erkennen? Die Tränen schossen mir in die Augen.
    Während ich in der Dunkelheit saß, wurde mir klar, dass sich Liz' Vision auf irgendeine Art und Weise zu erfüllen schien. Der Tod hatte vorsichtig an meine Tür geklopft und ich war noch nicht bereit, sie zu öffnen.
    Ich zog die Beine an meine Brust und schloss die Arme um sie. Irgendwann war ich so müde, dass ich sogar einschlief. Doch es war kein tiefer Schlaf, bloß eine kleine Ruhepause.
     
    Es quietschte und wieder öffnete sich die Tür. Zwei muskelbepackte Männer standen da. Ich konnte ihre Augen nicht sehen, daher auch nicht sagen, ob es Dämonen waren, aber ich nahm es an.
    „Prinzessin, es wird Zeit. Kommt mit!“
    Langsam stand ich, mich an der Wand festhaltend, auf. „Wohin bringt ihr mich?“
    „Ihr werdet erwartet.“
    Ich wagte nicht zu fragen, von wem. Ich ging einfach mit. Meine Augen brannten nach der langen Zeit in der Dunkelheit. Ich wusste immer noch nicht, was diese Einkerkerung in einer lichtlosen Zelle bezwecken sollte, aber sie musste einen Sinn haben. Fürchteten sie, ich könnte entkommen, wenn ich etwas sah?
     

Mein Erbe
    Sara
     
    Die beiden führten mich einen langen Korridor entlang. Hier sah es aus wie in einem Keller: Beton und Eisen. Ich versuchte irgendetwas zu erkennen, das mir verraten konnte, wo ich war — als ob mir das etwas nutzen würde. Sie führten mich an endlosen Rohren und Stahltüren vorbei. Mein Herz klopfte immer heftiger. Mit einer Hand hielt ich das Medaillon fest umschlossen.
    Wir kamen an ein großes Tor, das der Dämon vor mir aufmachte. Ich staunte, als ich den Saal dahinter erblickte: Marmorboden, Säulen entlang der weißen Wände … es war sehr hell, obwohl kein Tageslicht in den Raum fiel. Ich hatte das Gefühl, dass meine Beine zitterten, als ich in die Mitte des Saales geführt wurde. Ich war müde, erschöpft und hatte eine Höllenangst.
    Vor mir saß auf einem erhöhten Sitz, wie auf einem Thron, der Dämon mit den weißen, schulterlangen Haaren.
    „Du zitterst ja“, bemerkte er.
    Ich starrte ihn nur an.
    Er stand auf und kam zu mir. „Es war sehr unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen“, sagte er kühl lächelnd.
    Ich wollte wegrennen, doch wohin?
    „Das möchte ich gerne nachholen … Ich bin Edion.“
    Das war Edion? Überrascht sah ich ihn an. Er hatte die Augen eines Dämons. Doch dann erinnerte ich mich an Dantes Geschichte: Edion hatte sie verraten und wurde dadurch zum Dämon … wie es aussah, sogar ihr Anführer.
    „Es ist schon unglaublich, dass sie dich nicht erkannt haben. Du hast ihre Augen … Aaron hätte das auffallen müssen.“ Er ging um mich herum und musterte mich.
    Ich wagte es kaum zu atmen, geschweige denn, ihm in die Augen zu sehen.
    „Wessen Augen?“, murmelte ich.
    Er lachte leise. „Die deiner Mutter“, antwortete er, als er wieder vor mir stand.
    „Meine Mutter?“ Ich war verblüfft.
    Er legte den Kopf schief und sah mir direkt in die Augen. Ich versuchte, ruhig zu atmen. Edion näherte sich mir und plötzlich hob er die Hand an mein Gesicht. Seine kalten Finger strichen über meine Wange. Mir blieb fast das Herz stehen. Die Hände zu Fäusten geballt, stand ich vor meinem Geiselnehmer und versuchte seinem Blick standzuhalten.
    „Wunderschön.“
    Er machte noch einen Schritt auf mich zu und dieses Mal

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