Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
verliebt hatte, dass ich kaum noch schlief, und wenn ich es tat, träumte ich von ihm.
„Du kapierst echt nichts“, sagte ich verletzt.
Sein Blick durchbohrte mich. Es war schwer, standhaft zu bleiben.
„Was meinst du damit?“
„Vergiss es.“ Ich drehte mich um.
„Sara.“
„Was ist?“
Ich sah nach hinten. Dante hob seine rechte Hand, ließ sie aber wieder sinken und ballte sie zu einer Faust. „Nichts“, antwortete er.
„Vielleicht hast du recht. Wir sollten keine Freunde sein“, meine Stimme brach fast. Die Tränen der Verletzung und der Wut ließen meine Sicht verschwimmen, aber ich sagte es, ohne mich umzudrehen, so konnte ich vermeiden, dass er mein Gesicht sah.
Mr. Garner öffnete mir die Eingangstür. Er fragte, was geschehen sei und ob es mir gut ginge. Fast hätte er mich nach oben begleitet, aber das konnte ich ihm ausreden. Im Aufzug ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Wieso musste Liebe so verdammt wehtun? Meine Brust zog sich zusammen, ich fühlte mich einfach nur elend.
Ich stieg aus, aber stand noch eine Weile vor der Wohnungstür. Mit so verheulten Augen konnte ich meinem Vater nicht unter die Augen treten. Also wischte ich mir die Tränen weg, atmete durch und beschloss, Dante Craven aus meinen Gedanken sowie meinem Herzen zu streichen. Es würde das Beste sein, ihn einfach zu vergessen — was leichter gesagt war, als getan.
Als ich die Tür der Wohnung aufstieß, rannte mein Vater mich fast um.
„Geht es dir gut, Sara? Warum hast du nicht auf mich gewartet? Ich bin fast umgekommen vor Sorge. Wer hat dich gefahren?“
Eine Frage nach der anderen schoss aus seinem Mund, während er mich fast erdrückte, mit seiner Umarmung.
„Mir geht`s gut, Dad, aber hör auf mich zu ersticken.“
„Oh ja, natürlich, setz dich erst mal und erzähl, was passiert ist“, sagte Dad fürsorglich.
Ich erzählte ihm alles, fast alles — den Teil mit der Halluzination, die mich die Treppe herunterfallen ließ, und den seltsamen Zeitsprung auf der Fahrt ins Krankenhaus ließ ich vorsorglich aus.
Dirty Dancing
Sara
„Na du, wie geht es dir? Sind noch beide Beine dran?“, fragte Sam, als ich ihm am nächsten Tag die Tür öffnete.
„Sieht so aus.“
Ich trat von der Tür weg und er kam rein. Unbeholfen humpelte ich ins Wohnzimmer und er folgte mir wortlos.
„Willst du was trinken?“, fragte ich.
Er lächelte. „Ich weiß, wo die Küche ist. Setz dich, ich hole mir selbst was.“
Ich war erleichtert, denn jeder Schritt, den ich nicht machen musste, war eine Erleichterung.
„Hallo, Mr. Davis“, hörte ich Sam meinen Vater begrüßen.
„Hallo, Samuel. Kommst du Sara besuchen?“
„Ja, ich wollte sehen, wie es ihr geht.“
„Das ist sehr nett von dir.“
Sam kam zurück ins Wohnzimmer und setzte sich zu mir aufs Sofa.
„Und? Was hat der Arzt gesagt? Wie es aussieht, ist es nicht gebrochen, oder? Jedenfalls trägst du keinen Gips.“
„Nein, nichts gebrochen. Aber überdehnt oder so was. Auf jeden Fall heißt das: Krücken für mindestens eine Woche, danach eine Schiene.“
„Ich hab mir Sorgen gemacht, du hättest wenigstens schreiben können“, sagte er vorwurfsvoll.
„Tut mir leid, ich war ganz schön müde und es ist ja nichts Schlimmes passiert. Dante hat mich ins Krankenhaus gefahren und mich dann auch wieder heil nach Hause gebracht.“
„Ich finde es nicht gut, dass du so viel Zeit mit ihm verbringst.“
„Das tue ich doch gar nicht.“ Obwohl ich es gerne täte. „Und warum stört es dich so sehr?“
„Das tut es nicht.“ Sein Blick war abgewandt. „Ich finde ihn einfach nur merkwürdig.“
„Bist du gekommen, um mit mir über Dante Craven zu diskutieren, oder mich zu besuchen?“ Nachdem ich die halbe Nacht geweint hatte, weil der Junge, in den ich mich verliebt hatte, nichts mit mir zu tun haben wollte, war mir nicht nach Reden über ihn zumute.
„Um dich zu besuchen natürlich. Ich dachte mir, wir machen wieder einmal einen Filmnachmittag. Du darfst dir natürlich aussuchen, was wir schauen. Weil du verletzt bist, würde ich sogar Dirty Dancing ertragen.“
„Oh, du bist ein wahrer Freund“, sagte ich lachend.
„Ich hol uns was zu Knabbern“, sagte er und ging in die Küche. Mit einer Tüte Chips und Popcorn kam er zurück.
„Na, komm!“ Er half mir, aufzustehen und lief neben mir her, bis zu meinem Zimmer. Während ich es mir auf dem Bett gemütlich machte, brachte er den Fernseher in die richtige Position.
„Also,
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