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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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Situation war mir dermaßen peinlich, dass ich kein Wort mit ihm sprach. Es war nicht einmal eine Woche vergangen, seit er mir das Leben gerettet hatte. Und jetzt war mein Retter in der Not schon wieder im Einsatz.
    „Sara, alles klar?“, fragte er besorgt.
    „Mir ist nur ein bisschen schlecht“, sagte ich, während ich ihn ansah.
    „Wir sind gleich da“, versicherte er mir.
    Dante verlangsamte das Tempo. Vor uns war ein Massenstau, keine Chance durchzukommen. Ein Auto reihte sich an das andere.
    „Kannst du das Fenster öffnen, bitte?“, fragte ich.
    „Ja, sicher.“
    Die Fahrer hupten um die Wette und fluchten aus den Fenstern ihrer Autos heraus, was das Zeug hielt.
    „Verdammt“, sagte Dante.
    „Was ist?“, fragte ich.
    „So kommen wir nie an.“
    Er umklammerte das Steuer so fest, dass seine Fingerknöchel ganz weiß wurden. Starr sah er geradeaus, die Lippen aufeinander gepresst.
    „Geht`s dir gut?“, fragte ich.
    „Du bist die mit dem gebrochenen Bein“, antwortete er mit einem gezwungenen Lächeln. „Schließ bitte die Augen“, bat er mich.
    „Warum?“, fragte ich verwundert.
    „Tu mir den Gefallen.“
    Ich tat, worum er mich bat.
    Dante stellte den Motor ab. Plötzlich öffnete er die Tür, stieg aus und kam zu mir auf die Beifahrerseite.
    Fragend sah ich ihn an. Was tat er? Erst als ich mich umsah, bemerkte ich, wo wir waren. Wir standen auf dem Krankenhausparkplatz. Wie zum Teufel waren wir da hingekommen?
    Er öffnete die Tür und hob mich heraus.
    „Wie … wie sind wir hergekommen, Dante?“, fragte ich stirnrunzelnd.
    „Ich hab uns hergefahren, wie sonst?“
    „Aber vor zwei Minuten standen wir noch im Stau.“
    „Du hast das Bewusstsein verloren“, log er ohne rot zu werden.
    „Das habe ich nicht“, protestierte ich.
    Ich war mir absolut sicher, dass ich nicht für eine Sekunde weggetreten war. Dante hatte was damit zu tun. Noch eines seiner Geheimnisse.
    Die Glastür der Notaufnahme öffnete sich automatisch.
    „Kann mir mal jemand helfen?“, fragte er. „Sie ist die Treppe runtergefallen und hat sich höchstwahrscheinlich das Bein gebrochen.“
    „Hol einen Rollstuhl, Nadine“, rief eine der Krankenschwestern.
    Er setzte mich in dem Rollstuhl ab, den die andere Schwester gebracht hatte.
    „Wir kümmern uns jetzt um sie“, sagte die Schwester lächelnd.
    Während die Schwester mich den Gang hinunter schob, drehte ich mich zu Dante um: Er sah mir hinterher, während er sich nervös durchs Haar fuhr.
    „Ist das Ihr Freund?“, fragte mich die Schwester. Die Gläser der Brille, die sie trug, sahen aus wie Glasbausteine. Die Haare trug sie zu einem strengen Dutt zusammengebunden, was ihrer enormen Nase und den missmutig nach unten gezogenen Mundwinkeln nicht unbedingt gut tat. Ganz schön gruselig.
    „Keine Sorge, Sie sehen ihn bald wieder.“
    Da war ich mir nicht so sicher. Vielleicht hätte ich mir nichts anmerken lassen sollen. Was, wenn er mich gar nicht mehr sehen wollte, weil ich zu viele Fragen stellte? Was, wenn ich ihn nie wiedersah? Das könnte ich nicht ertragen. Das könnte mein Herz nicht ertragen.
    Sie fuhr mich in einen der Behandlungsräume. Eine andere Schwester kam und machte Röntgenaufnahmen von meinem Bein. Und dann stand auch schon der Arzt im Zimmer.
    „So, Miss Davis, also?“, fragte er Arzt lächelnd.
    Mit seinem Lächeln wollte er mich wahrscheinlich beruhigen. Doch ich war nicht wegen meines Beines besorgt, was ich eigentlich sein sollte, sondern wegen Dante.
    Der Arzt betrachtete die Röntgenaufnahmen. „Sie hatten Glück, es ist nichts gebrochen. Ich werde Ihnen ein paar Schmerzmittel mitgeben und Sie an Ihren Hausarzt verweisen, für die Nachkontrolle. Aber für die erste Woche werden Sie um die Krücken nicht herumkommen.“
    „Na toll“, sagte ich.
    Er holte eine kleine Lampe aus seinem Kittel und leuchtete mir in die Augen. „Sehen Sie mal nach links … gut, und jetzt nach rechts … nach oben … und nach unten.“ Er steckte die Lampe wieder zurück und setzte sich auf einen Stuhl vor mir. „So, das wär's, Sie können nach Hause. Kein Hinweis auf eine Gehirnerschütterung und Ihrem Bein wird es bald wieder besser gehen. Machen Sie einen Termin bei Ihrem Arzt.“
    „Danke vielmals.“
    Auf Krücken und mit einem etwas wackligen rechten Bein verließ ich den Raum mit der unheimlichen Schwester an meiner Seite. Mein Herz machte einen Hüpfer, als ich sah, dass Dante gewartet hatte. Ich schickte Dad eine SMS, dass ich bereits

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