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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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auf dem Weg nach Hause sei.
    Langsam ging ich auf ihn zu. „Du hättest nicht warten müssen, es wäre kein Problem gewesen, meinen Vater anzurufen“, sagte ich leise mit rotem Gesicht.
    „Gern geschehen. Na ja, als Verrückte, die behauptet ich könnte heilen, warst du schon gefährlich, aber jetzt bist du auch noch invalid. Das wäre nicht gut ausgegangen“, zog er mich mit einem breiten Grinsen auf.
    „Sehr charmant, Dante“, sagte ich bissig.
    Seite an Seite verließen wir das Krankenhaus. Er öffnete die Beifahrertür und half mir einzusteigen.
    „Warum hast du mich ins Krankenhaus gefahren?“
    Er lachte, während er den Motor anließ. „Du stellst ganz schön dumme Fragen“, antwortete er, als wir vom Parkplatz des Krankenhauses fuhren.
    „Oh, danke, Dante, du überschlägst dich heute mit Komplimenten. Reicht es nicht, dass ich die Treppe runtergefallen bin?“, fragte ich kratzbürstig.
    „Tut mir leid.“ In seiner Stimme lag ein unterdrücktes Lachen.
    „Auf dein geheucheltes ‚Tut mir leid’ kann ich verzichten.“ Meine Antwort klang bissig und das sollte sie auch. Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Idiot!
    Anscheinend amüsierte ich ihn prächtig. Am liebsten hätte ich ihm eine gescheuert, für sein dummes Grinsen. Allerdings hätte ich das nie übers Herz gebracht. Warum zum Teufel musste ich mich ausgerechnet in jemanden wie ihn verlieben?
    Ich sprach den ganzen restlichen Weg nach Hause kein Wort mit ihm, weil ich wütend und im Recht war. Das wusste er nur zu genau. Ich biss mir auf die Zähne, innerlich kochte ich. Sein unterdrücktes Lachen war ihm deutlich anzusehen. Dass ich jetzt mit diesen verdammten Krücken herumlaufen musste, war irgendwie seine Schuld, da sollte er lieber nicht lachen.
    Er fuhr vor den Hauseingang und half mir beim Aussteigen.
    „Danke“, sagte ich nur widerwillig.
    „Gern geschehen“, antwortete er mit einem Grinsen.
    „Findest du das etwa lustig?“, platzte es aus mir heraus.
    „Ein wenig.“
    Zornesröte stieg in mir auf und ich war sicher, auszusehen wie eine Tomate — da half auch die Kälte, die draußen herrschte, nicht viel.
    „Du bist so … du bist so … ach, vergiss es.“
    Ich drehte mich um. Unsicher hopste ich in Richtung der Eingangstür.
    „Ohhhh … Scheiße.“ Ich spürte, wie der Boden unter meinen Füßen wegglitt. „Aua.“ Na toll, noch peinlicher ging es wohl nicht. Jetzt war ich auch noch vor seinen Augen ausgerutscht und auf dem Hintern gelandet.
    „Sara, alles in Ordnung?“ Er half mir hoch. Sein besorgter Blick verunsicherte mich. Ich war drauf und dran, ihm zu vergeben. Nein, Sara, du musst hart bleiben .
    „Hast du nichts mehr zu lachen?“
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Ist es für dich so schwer, einfach ‚Danke’ zu sagen und es dabei zu belassen?“, fragte er ernsthaft. „Wie kann man nur so stur sein.“ Das war eine Feststellung, keine Frage.
    „Ich bin stur? Dass ich nicht lache! Und du bist der verschlossenste, unhöflichste und verwirrendste Mensch, dem ich in meinen wenigen Lebensjahren begegnet bin. Wie soll eine Freundschaft ohne Ehrlichkeit funktionieren?“
    „Dann bist du nicht gerade vielen begegnet, und ich bin ehrlich“, antwortete er trocken.
    „Das bist du eben nicht, das weißt du. Vor allem hast du mit deinen 17 wohl kaum viel mehr gesehen als ich.“
    „Du würdest staunen, Sara, was ich alles gesehen habe. Mehr als du dir vorstellen kannst.“ Ein Lächeln lag auf seinen Lippen.
    Wenn ich mit meinen verdammten Krücken hätte umgehen können, hätte ich ihm einen deftigen Stoß verpasst.
    „Fein, dass ich dich amüsiere. Wie kann man nur so ein arroganter Scheißkerl sein?“, fragte ich kochend vor Wut.
    Seine Augen blitzten auf. Sein Blick ließ nicht erahnen, was er dachte.
    „Vergiss es, Sara. Ich geh jetzt besser.“
    „Ja, geh nur, weich der Situation aus. Das ist wohl eine deiner Stärken“, schimpfte ich.
    Mit zornigem Gesichtsausdruck drehte er sich zu mir um und kam auf mich zu. Er sah aus, als würde er mich am liebsten über eine Brücke werfen. Nur Zentimeter von mir blieb er stehen. „Du weißt nichts von mir, Sara“, knurrte er.
    „Wir haben uns gut verstanden. Was habe ich dir getan? Du bringst gerade so ein ‚Hallo’ heraus, wenn wir uns sehen.“
    „Ist dir je in den Sinn gekommen, dass es vielleicht so besser ist?“
    Wusste er, was er da sagte? Nein natürlich nicht, woher sollte er auch wissen, dass ich mich dermaßen in ihn

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