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Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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suchen. Deshalb bestand seine wichtigste Aufgabe darin, Zeit und Raum zu gewinnen. «Mach das Schiff startklar», befahl er Rafiel. «Nimm alles mit, was ich brauche, um unsere Familiengeschäfte weiterzuführen, dann fahr raus in internationale Gewässer.»
    «Ja, Sir. Und dann?»
    «Halt dich bereit. Ich melde mich wieder und nenne dir einen Treffpunkt.»
    Er lief die Baumreihe entlang, bis er die Rückseite des Parkplatzes einer Autovermietung erreicht hatte. Vor ihm lag immer noch der Sicherheitszaun, aber hier boten die Bäume wenigstens teilweise etwas Schutz. Er zog das Messer aus seinem Gürtel und schob es durch den Maschendraht, bis es auf der anderen Seite hinunterfiel. Dann vergewisserte er sich, dass der Koffer verschlossen war, und warf ihn über den Zaun. Mit einem lauten Knall landete er auf der anderen Seite, aber es war niemand in der Nähe, der das hätte hören können. Michail zog seinen Trenchcoat aus, hängte ihn sich über die Schulter und begann zu klettern. Der Draht schnitt ihm in die Finger und hinterließ rote Striemen. Mit den Füßen bekam er nur schwer Halt und rutschte immer wieder ab. Aber schließlich hatte er es bis oben geschafft.
    Der Stacheldraht war von ihm weggeneigt, er war nicht dazu da, den Parkplatz zu schützen, sondern sollte ungebetene Besucher von der Sicherheitszone des Flughafens fernhalten. Michail zog sich den Mantel von der Schulter, breitete ihn über den Stacheldraht aus und kletterte dann hinüber. Als Nächstes griff er fest in den Mantel, ließ sich auf der anderen Seite hinab und zog ihn hinter sich her, wobei die Stacheln unter dem Leder wie eine Bremse wirkten. Einen Moment blieb er gebückt stehen, hockte sich dann hin, um sein Messer und den Koffer aufzusammeln, und ging zum ersten Wagen. Die Türen waren nicht verschlossen, aber in der Zündung steckte kein Schlüssel. Er überlegte, ob er ihn kurzschließen sollte, doch diese neuen Modelle waren tückisch. Man musste sie nur falsch anfassen, und schon ging der Alarm los.
    Scheinwerfer schwenkten in seine Richtung. Aus Angst, es könnte die Polizei sein, duckte er sich schnell. Aber es war nur ein Minibus, der Kunden herausließ. Eine vierköpfige Familie stieg als Erstes aus. Vater, Mutter und zwei süße Mädchen. Sofort kam ihm eine Idee: Steck die zwei Mädchen als Geiseln in den Kofferraum und lass dich von ihren Eltern an einen sicheren Ort fahren. Es entsprach zwar nicht seinem Charakter, sein Schicksal anderen Menschen anzuvertrauen, aber er konnte sich keine bessere Alternative vorstellen.
    Er beobachtete, wie sie zu ihrem Wagen gingen und sich mit einem anderen Kunden unterhielten, einem Geschäftsmann in einem perlmuttgrauen Anzug, der versuchte, mit seinen zurückgekämmten, schulterlangen Haaren jünger auszusehen als seine mindestens vierzig Jahre. Michail wünschte sich im Stillen, dass er die Familie endlich allein lassen würde, aber sie unterhielten sich weiter, während der Vater das Gepäck im Kofferraum eines Mazdas verstaute und die Frau die Kinder anschnallte. Dann fuhren sie los und winkten noch einmal fröhlich dem Geschäftsmann zu, der an der Autoreihe entlangging und seinen Wagen suchte. Als er auf seinen Schlüssel drückte, blinkten die Seitenlichter eines schnittigen Citroën-Cabrios auf.
    Der neue Plan kam Michail genauso plötzlich und vollständig in den Sinn wie der erste. Doch dieser passte wesentlich besser zu ihm, da er sich nur auf sich selbst verlassen musste. Im Geiste stellte er sich vor, wie es ablaufen würde. Natürlich war es eine äußerst riskante Strategie, aber in solchen Situationen war alles riskant. Und wenn es funktionierte, wäre er aus dem Schneider. Er senkte den Kopf und ging auf den Geschäftsmann zu, der sich bereits hinters Steuer setzte. «Entschuldigen Sie», sagte er und blieb in einiger Entfernung stehen, damit der Mann sich nicht bedroht fühlte. «Wissen Sie vielleicht, wie spät es ist?»
    «Natürlich», brummte der Mann. Seinem Akzent nach zu urteilen, war er Belgier oder Niederländer, mit Sicherheit aber jemand, der einen EU-Pass besaß. Und das war die Hauptsache. «Fünf vor halb acht.»
    «Vielen Dank», meinte Michail lächelnd. Er deutete mit einer Kopfbewegung auf den Wagen. «Sie haben einen guten Geschmack. Nichts geht über ein schönes Cabrio.»
    Der Mann grinste. «Ich habe fünf Kinder. Zu Hause muss ich immer die verfluchte Familienkutsche meiner Frau fahren. Eine schöne Abwechslung, ab und zu mal in so einem zu

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