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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Sonnensystem. Auf dem dritten Planeten, auf unserer Erde, fanden sie mehrere Atomkraftwerke. Damals gab es noch keine freien Atomwirbel.
    »Moment! Warte!« rief Litosa, und das seltsame Paar verharrte unmittelbar vor dem glühenden Funken Wärme – dem tobenden, wild strahlenden Reaktor im Herzen eines der größten Atomkraftwerkes der Erde. »Hier stimmt etwas nicht. Kann es überhaupt einen solchen Funken auf einem ansonsten kalten Planeten geben, wenn er nicht von einem intelligenten Wesen in Gang gebracht und aus irgendeinem Grunde genährt wird? Es muß intelligente Wesen auf diesem Planeten geben, in deren Lebensbereich wir uns drängen. Hast du dich vorsichtig umgesehen?«
    »Ich habe mich umgesehen – nicht nur auf der Oberfläche des Planeten, sondern auch in seinen Tiefen. Ich habe die Sonne und jeden Planeten abgetastet, jeden Mond und Asteroiden. Es gibt hier keine intelligenten Wesen. Es finden sich überhaupt keine Anzeichen für Leben irgendwelcher Art, so niedrig es auch sein mag. Ich habe nicht den geringsten Hinweis darauf gefunden, daß wir unsere überlieferte Schlußfolgerung revidieren müßten – daß wir nämlich die einzige Lebensform im Weltraum sind. Schau dich doch selbst um!«
    Und das tat Litosa. Sie suchte die Sonne, die Planeten, die Monde und Asteroiden ab. Immer noch unzufrieden, sah sie sich auch in den benachbarten Sonnensystemen um, von Centralia bis Salvador.
    Erst dann nahm sie Medurys geradezu unglaubliche Schlußfolgerung hin, daß diese segensreichen Funken rein zufällig waren und sich aufgrund eines noch unbekannten Einflusses selbst in Gang hielten.
    Medury und Litosa, verquickt in eine phantastisch komplizierte Sphäre aus ultramikroskopischen Filamenten, tasteten sich in das Herz des Reaktors, der daraufhin sofort außer Kontrolle geriet.
    Der angenehmen Wärme dieser Brutstätte – für die Erdbewohner handelte es sich um das unkontrollierbare Tosen des ersten freien Atomwirbels – entstieg die Erfüllung Medosalitury. Dieses Wesen, ernst und vollkommen und erfahren, wie es von einem erwachsenen Cahuiter erwartet wurde, bewegte sich gemächlich zum Heimatplaneten zurück.
    Und in der angenehmen Wärme derselben Brutstätte reiften die beiden Produkte heran, Midora und Letusy.
     
    Joan und Sturm machten sich im Geistesverbund daran, ein Reich zu betreten, das kein Mensch vor ihnen je erforscht hatte. Zuerst nach unten, ein Zyklus in der Sekunde, einer in der Minute, einer in der Stunde, am Tag, im Jahr, im Jahrhundert ...
    »Halt, Sturm! Du entgleitest mir! Was soll das? Was willst du damit bezwecken?«
    »Vielleicht nichts; jedenfalls geht es hier um neue Erkenntnisse. Bisher hat niemand davon geträumt – nein, das muß ich berichtigen: darüber etwas veröffentlicht; sonst hätte ich davon gehört. Vielleicht kennen sich die Fünfer damit aus; ich werde mich bei der ersten Gelegenheit danach erkundigen. QX, jetzt wechseln wir zu den Funkfrequenzen über.«
    »Hier draußen gibt es bestimmt keine Radiowellen – und selbst wenn, könntest du doch nichts verstehen.«
    »Woher willst du das wissen? Wir suchen eine Gegend auf wo es welche gibt und probieren es aus – vielleicht ist das eine der naturgegebenen Fähigkeiten einer Drei-Sechs-Verschmelzung. Wer kann das wissen?«
    Sekundenbruchteile später empfingen sie die Kurzwellensendung eines fernen Planeten.
    Sie konnten die Nachricht empfangen und entstören, konnten das Signal von der Trägerwelle trennen und die Informationen entziffern; doch sie vermochten sie nicht zu verstehen.
    »Also, da bin ich nun doch erleichtert«, sagte Joan seufzend. »Ich begann schon zu fürchten, ein Gehirn des Typs Sechs wäre allmächtig.«
    »Wenn ich ein Sechser bin, brauchst du dir keine Sorgen zu machen; man hört nie auf zu lernen. Wohin jetzt?«
    »Werfen wir doch einen Blick ins Infrarote und Ultraviolette. Ich habe mich oft gefragt, welche Farben in diesen beiden Bereichen vorherrschen.«
    Der Geistesverbund hielt Ausschau und sah Dinge, die beiden den Atem raubten. In Wirklichkeit sahen sie nichts. Keiner der sechs normalen Sinne – Wahrnehmungssinn, Augenlicht, Gehör, Geschmack, Geruchs- oder Tastsinn – hatte mit diesem Vorgang zu tun. Oder alle waren gleichmäßig beteiligt oder verschmolzen miteinander zu einem brandneuen Sinn, wie ihn nur ein hochklassiger Verstand in voller Aktion zu entwickeln vermag.
    »Joan, könntest du als Semantikerin eine Abhandlung darüber schreiben? Ich meine, würde das irgendwie

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