Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)
die Anwesenden ihre Zustimmung kundtaten.
Alexion zog sie zurück. »Ab jetzt übernehme ich.« Er küsste sie flüchtig auf den Mund, ehe er die Hand ausstreckte und mit einer raschen, abrupten Bewegung die Stahltür aus den Angeln hob.
Selbstbewusst betrat Alexion den Raum, obwohl er wusste, dass Stryker durchaus über die Macht verfügte, ihn zu töten. Sollte es der elende Dreckskerl doch versuchen. Falls ja, war er auf einen erbitterten Kampf vorbereitet.
Es war höchste Zeit, endlich seine Mission zu erfüllen.
Zwanzig Dark Hunter hatten sich im Raum eingefunden – achtzehn Männer und zwei Frauen, gemeinsam mit einem runden Dutzend Daimons. Es war gut, dass das Blut der Dark Hunter für die Daimons giftig war, sonst hätten sie sich garantiert sofort auf die Dummköpfe gestürzt, die sich hier eingefunden hatten wie blinde Schafe, die sich zur Schlachtbank führen ließen.
Doch Alexions Blick richtete sich zuerst auf Kyros, der mit einem Ausdruck blanken Hasses in den Augen vor die Gruppe getreten war.
Seufzend schüttelte Alexion den Kopf. »Was für Dummköpfe Unsterbliche doch sein können«, meinte er. »Auf einen Daimon zu hören und Opfer seiner Lügen zu werden.«
»Zu Opfern sind wir bereits vor Jahrhunderten geworden«, knurrte Squid. »Kein Einziger hier kann von sich sagen, er sei nicht von Acheron benutzt worden.«
Alexion hatte nur Mitleid für ihn übrig. »Ich bin nicht hergekommen, um mich noch länger mit euch herumzustreiten, sondern um euch eine letzte Chance zu geben, euch selbst zu retten. Diejenigen, die die morgige Nacht noch erleben wollen, treten jetzt auf die rechte Seite. Die anderen, die Stryker diesen Unsinn abkaufen und heute sterben wollen, bleiben, wo sie sind.«
»Habt keine Angst vor ihm«, schaltete sich Stryker ein. »Was soll ein einzelner Mann euch schon anhaben können?«
Alexion verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. »Wenn ich so harmlos bin, Stryker, wieso hast du mich dann nicht längst getötet?«
Er ließ den Blick über die Dark Hunter schweifen. »Werft euer Leben nicht so sinnlos weg. Ihr alle habt viel zu viel hinter euch, um so verdammt dämlich zu sein.«
Er hielt inne und sah Kyros an. »Und dich, adelfos , habe ich auf meinem Rücken getragen, als du verwundet warst. Ich habe mein Brot mit dir geteilt, als ich den letzten Bissen in der Hand hielt. Sieh mich an und sag mir ins Gesicht, dass du das Wort eines Daimons über meines stellst.«
Kyros sah Stryker an, der höhnisch applaudierte. »Tolle Ansprache. Musstest du lange dafür üben?«
Alexion hob die Hand und schleuderte Stryker rückwärts an die Wand. »Entscheidet euch, Dark Hunter! Jetzt!«
Die Daimons stürzten sich auf ihn und wurden von der unsichtbaren Wand, die er um sich errichtet hatte, zurückgeworfen. Dennoch versuchten sie es weiter, als versuchten sie, eine Lücke in seiner Verteidigung zu finden.
Er sah zu, wie die Dark Hunter nervöse Blicke tauschten, ehe zu seiner Erleichterung sechzehn von ihnen auf die rechte Seite des Raums traten.
Sekunden später registrierte er tiefe Verwirrung auf ihren Gesichtern.
»Was zum Teufel ist hier los?«, rief Eleanore, eine der beiden weiblichen Dark Hunter. »Ich fühle mich auf einmal so schwach.«
Zweifellos spürten sie erst jetzt, da sie sich nicht länger unter Strykers Einfluss befanden, wie ihre Kräfte von Sekunde zu Sekunde schwanden.
Kyros trat einen Schritt vor, blieb jedoch stehen, als Stryker Alexions Schutzwall durchbrach und zu einem Schlag ausholte, dessen Wucht ihn nach hinten warf.
Alexion sog scharf den Atem ein, als ihn der Schmerz durchfuhr. Wieder und wieder schlug Stryker auf ihn ein. Der Schmerz war unerträglich. Er versuchte sich hochzustemmen, als Danger ihm zu Hilfe eilte.
Eine düstere Vorahnung beschlich ihn. »Los, ihr müsst verschwinden, du und die anderen Dark Hunter«, stieß er hervor.
Ehe sie etwas erwidern konnte, griff Stryker auch sie an.
Mit einem Fluch wandte sich Alexion dem Halbgott zu und schoss erbittert zurück.
»Spathis!«, rief Stryker und tauchte unter Alexions Schlag hindurch. »Tötet die Dark Hunter! Alle!«
Die Daimons griffen alle gleichzeitig an. Danger zog das Messer aus ihrem Stiefel und stürzte sich ins Gefecht.
»Zurück, Danger!«, rief Alexion und versuchte, die Daimons mithilfe seiner Kräfte zu zerschmettern, doch es gelang ihm nicht.
Stryker lachte. »Sie sind stärker als du, Alexion. Wir sind nicht die jämmerlichen Schwächlinge, mit denen du es
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