Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)
setzte, verpasste ihr einen heftigen Schlag, der sie nach hinten taumeln ließ. Sie schlug so hart auf dem Boden auf, dass sämtliche Luft aus der Lunge gepresst wurde. Sie rollte sich auf die Seite und landete geradewegs vor den Füßen eines anderen Daimons, der lachend sein Schwert zückte, um sie zu enthaupten.
Gerade als sie sicher war, dem Tod nicht entrinnen zu können, wurde der Daimon nach hinten gerissen. Sie hob den Kopf in der Erwartung, Alexion über sich zu sehen.
Doch stattdessen blickte sie in Kyros’ Gesicht.
Er hatte den Daimon getötet und hielt ihr die Hand hin. »Ich war ein Narr«, sagte er und zog sie auf die Füße. »Es tut mir leid.«
»Ich bin nicht diejenige, bei der du dich entschuldigen musst.«
Er sah zu Alexion hinüber, der in einen erbitterten Kampf mit Stryker verwickelt war. »Ich weiß.« Er schob sie zur Tür. »Los, wir müssen die anderen Dark Hunter hier rausschaffen, bevor es zu spät ist.«
Ehe sie etwas erwidern konnte, beugte er sich vor und hob Xirena hoch.
Alexion hielt inne, als er Kyros und Danger sah, die die anderen in Sicherheit brachten. Sie hatte also recht gehabt – am Ende hatte er sich auf die richtige Seite geschlagen. Gott, er schuldete dieser Frau mehr, als er ihr jemals würde zurückgeben können.
Er ließ den Blick über die Dark Hunter schweifen und stellte fest, dass bislang nur drei von ihnen den Daimons zum Opfer gefallen waren – all jene, die nicht auf die rechte Seite getreten waren und sich damit von Stryker distanziert hatten.
Kyros und Danger hielten die Daimons in Schach, während die anderen so schnell wie möglich den Raum verließen.
Um Zeit zu gewinnen, stürzte er sich erneut auf Stryker. Der Daimon fuhr herum. »Du kannst mich nicht aufhalten«, verkündete er drohend.
Und damit schleuderte er den Dolch in Dangers Richtung.
Alexion hob die Hand, um ihn von seiner Flugbahn abzulenken, doch statt wie erwartet in seine Hand zu fliegen, schoss die Waffe ungehindert weiter.
Gerade als er den Dolch packen wollte, versetzte ihm einer der Daimons einen Hieb gegen die Brust, der ihn taumeln ließ. Er fing sich sofort wieder, doch bevor er danach greifen konnte, flog der Dolch zu Stryker zurück, der ihn ohne zu zögern wieder fortschleuderte.
Er traf Danger mitten in die Brust.
Alexion stockte der Atem, als er sah, wie die Wucht des Aufpralls sie von den Füßen riss und zu Boden schleuderte.
Kyros stieß einen Fluch aus und lief zu ihr.
Nein!, schrie Alexion lautlos.
Das durfte nicht sein …
»Du hättest zur Seite gehen sollen«, stieß Stryker zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während der Dolch in seine ausgestreckte Hand zurückgeflogen kam. »Aber das ist schon in Ordnung. Immer schön aufs Herz zielen – das ist ja bekanntermaßen die beste Methode, jemanden zu töten. Sie stirbt deinetwegen, und du stirbst wegen Acheron.«
Der Daimon schleuderte den Dolch in seine Richtung.
Ins Herz …
Bruchteile von Sekunden, ehe sich der Dolch in seine Brust bohrte, fing Alexion ihn mit der Hand auf. Und in diesem Moment begriff er, was ihm die fremde Frauenstimme die ganze Zeit über zu sagen versucht hatte. Er spürte, wie seine Kräfte zurückkehrten.
Er wirbelte zu Stryker herum. »Du willst ein Herz, Stryker? Dann werde ich dir deines geben …« Er hielt einen Moment inne. »Urian!«, rief er in der Gewissheit, dass seine Augen leuchtend grün strahlten.
»Wage es nicht, den Namen meines Sohnes in den Mund …« Stryker brach ab, als die Luft um sie herum in Bewegung geriet.
Sekunden später stand Urian vor ihnen – hochgewachsen und blond und seinem Vater frappierend ähnlich, bis auf die Tatsache, dass Stryker sein Haar schwarz färbte, während Urians weißblond war. Wie gewohnt trug er es lang und zu einem Zopf, der im Nacken von einem schwarzen Lederband gehalten wurde.
Urian schien alles andere als begeistert zu sein, dass man ihn gerufen hatte, doch als er den Blick durch den Raum und über die Daimons schweifen ließ, die ihn ungläubig anstarrten, fiel ihm die Kinnlade herunter.
»Tolle Methode, mich inkognito zu halten, Lex«, bemerkte Urian. In diesem Moment fiel sein Blick auf seinen Vater.
Seine Augen wurden schmal vor Hass.
»Urian?« Stryker hauchte den Namen wie ein heiliges Gebet.
»Du elender Dreckskerl!«, stieß Urian hervor.
»Töte ihn«, rief einer der Daimons.
»Nein«, erklärte Stryker. »Er ist mein Sohn.«
Urian schüttelte den Kopf. »Nein, alter Mann. Ich bin dein
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