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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Stryker nicht trauen. Glaub mir, Kyros. Wir waren einst Brüder. Damals hast du mir vertraut.«
    Kyros’ Augen begannen zu glühen. »Das ist neuntausend Jahre her. Damals waren wir noch Menschen.«
    Alexion suchte nach den richtigen Worten, die seinen Freund bewegen könnten, ihm zu glauben. Doch er sah, dass es unmöglich war. Zu viel Zorn und Misstrauen herrschte zwischen ihnen. Es war, als suche Kyros förmlich nach einem Grund, ihn zu hassen.
    »Kyros, ich bitte dich, vertrau mir.«
    »Vergiss es.«
    »Dann vertrau mir«, warf Danger ein und trat einen Schritt näher. »Du kennst mich seit fünf Jahren. Du hast mir ausreichend vertraut, um mir Stryker vorzustellen und ihn diesen Unsinn über Acheron verbreiten zu lassen.« Sie sah zu Alexion, der beklommen neben ihr stand. Er wollte seinen Freund retten, und sie wollte ihm unbedingt dabei helfen. »Ich glaube Alexion, Kyros. Voll und ganz. Stryker belügt uns. Er will dich tot sehen.«
    Kyros starrte Alexion an. »Ich habe vor Kummer über deinen Tod beinahe den Verstand verloren. Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du lebst und dass es dir gut geht? Wieso hat Acheron es nicht getan?«
    »Weil ich nicht in dieser Welt leben kann«, antwortete Alexion im selben sachlichen Tonfall. »Was hätte es gebracht, es dir zu sagen?«
    Seine Worte schienen Kyros’ Wut noch zu schüren. »Wir waren Brüder. Darum geht es hier. Deshalb warst du es mir schuldig, mir zu sagen, dass es dir gut geht.«
    »Vielleicht war es ein Fehler, aber jetzt bin ich hier, um dich zu retten.«
    »Blödsinn. Das ist nur ein Spielchen. Oder?« Kyros blickte gen Himmel, als halte er nach etwas Ausschau. »Siehst du das, Acheron? Ich scheiß auf dich, du verlogener Dreckskerl! Wie konntest du mir das verschweigen?«
    Kyros wandte sich ab.
    Alexion packte seinen Arm. »Was ist mit Marco geschehen?«
    Kyros schob Alexion beiseite. »Was kümmert dich das? Du bist doch sowieso nur geschickt worden, um ihn zu töten.«
    Das stimmte. Marco war dem Tode geweiht gewesen, weil er in der Nacht zuvor die College-Studentin getötet hatte. »Er hatte sich so weit von uns entfernt, dass es keine Rettung mehr für ihn gab. Aber du … Für dich ist immer noch Zeit. Ich kann dich retten, Kyros. Wenn du mich lässt. Sei kein Narr, adelfos .«
    Kyros blickte ihn verächtlich an. »Ich will deine verdammte Hilfe nicht. Ich will überhaupt nichts von dir.«
    Alexion hatte Mühe, seine Wut zu zügeln. Er musste kühlen Kopf bewahren, obwohl er Kyros am liebsten geschüttelt hätte, weil er so blind und dumm war. »Acheron ist kein Daimon.«
    »Was dann?«
    Alexion wandte den Blick ab. Er konnte diese Frage nicht beantworten. Trotzdem war er hin und her gerissen – ein Teil von ihm wollte Acheron verraten und seinem Freund die Wahrheit sagen, die er hören musste, wenn er sein Leben retten wollte.
    Doch wenn er das tat …
    Nein, er stand zu tief in Acherons Schuld, um sein Vertrauen zu missbrauchen.
    »Er ist einer von euch«, sagte er stattdessen mit einer Ruhe, die er innerlich nicht empfand.
    »Ja, ja«, ätzte Kyros. »Wieso kann ich dann nicht tagsüber rausgehen?«
    Das war ein Argument. »Okay, du hast recht. Acheron ist ein klein wenig anders als ihr.«
    »Ein klein wenig? Und was bist du?«
    »Völlig anders.«
    »Und ich bin völlig außer mir vor Wut.« Kyros schob sich an ihm vorbei und schlug den Weg zum Parkplatz ein.
    Alexion schloss die Augen und überlegte fieberhaft, was er jetzt tun sollte. Was er sagen sollte.
    Wie konnte er Kyros dazu bringen, ihm zu glauben?
    In diesem Moment fiel ihm etwas ein. »Es war nicht deine Schuld, dass Liora mich getötet hat.«
    Kyros blieb abrupt stehen. »Ich hätte dir sagen müssen, dass sie eine Hure ist«, sagte er, ohne sich umzudrehen.
    Alexion registrierte dankbar, dass sein Tonfall mittlerweile fast normal war. »Ich hätte dir nicht geglaubt. Niemals. Ich hätte dich sogar dafür gehasst, wenn du versucht hättest, mich zu retten. Bitte, mach nicht denselben Fehler wie ich, Kyros.«
    Er wandte sich um. »Keine Sorge«, sagte er und durchbohrte Alexion förmlich mit einem Blick aus seinen schwarzen Augen. »Das werde ich nicht tun. Dein Fehler war, dass du deinem Freund nicht geglaubt hättest, wenn er dir die Wahrheit gesagt hätte. Mein Fehler wäre, wenn ich jetzt auf meinen Freund hören würde … Andererseits bist du nicht mein Freund, oder? Mein Freund ist vor neuntausend Jahren gestorben, und wäre er am Leben, hätte er es mir gesagt und mich

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