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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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nicht jahrhundertelang mit meinen Schuldgefühlen weiterleben lassen.«
    Damit wandte Kyros sich um und stapfte mit zornigen Schritten weiter in Richtung Parkplatz.
    »Kyros …«
    » Dialegomaiana o echeri «, sagte Kyros, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    »Was für eine Sprache ist das?«, fragte Danger.
    »Unsere Muttersprache.«
    »Und was hat er gesagt?«
    Alexion stieß entnervt den Atem aus. »Er hat mich wissen lassen, dass es ihn nicht interessiert.«
    Sie sah ebenso niedergeschlagen drein wie er. »Sollen wir ihm nachgehen?«
    »Weshalb? Ich kann ihm die Vernunft nicht einprügeln, auch wenn ich es noch so gern tun würde. Es ist seine Entscheidung.«
    Verdammt. Manchmal hasste er das Recht auf einen freien Willen aus tiefster Seele. Kein Wunder, dass Acheron ihn immer verfluchte. Sein Boss hatte völlig recht – freier Wille war Mist.
    Sein Blick fiel auf Marco. Der arme, unselige Dark Hunter, in dessen Brust noch ein Messer steckte, das ihm jemand, aller Wahrscheinlichkeit nach ein Daimon, hineingerammt hatte. Alexion trat vor ihn und zog das Messer heraus. Natürlich hatte ihn nicht der Messerstich getötet. Sein Kopf lag wenige Meter neben ihm.
    Danger trat hinter ihn und blickte auf den enthaupteten Leib hinunter. Er spürte ihren Ekel, doch sie riss sich zusammen und bemühte sich, kühl und professionell zu bleiben. »Sie glauben doch nicht, dass Kyros das getan hat, oder?«
    »Er kann es nicht gewesen sein.«
    »Wer dann?«
    Die Stimme, die antwortete, drang aus den Schatten herüber. »Dein freundlicher Daimon von nebenan.«
    Alexion lehnte sich ein Stück zurück, um hinter Danger blicken zu können.
    Dort, in den Schatten, wartete eine Gruppe von sechs Daimons …

12
    Beim Klang des sarkastischen Tonfalls kniff Danger zornig die Augen zusammen. Es kam höchst selten vor, dass Daimons nicht sofort die Flucht ergriffen. Konnte es sich um die Spathis handeln, die Alexion erwähnt hatte?
    Andererseits wären sie, wenn sie tatsächlich einen Dark Hunter getötet hatten, regelrecht berauscht von ihrer Macht und würden versuchen, ihren Raubzug fortzusetzen.
    »Ich kann euch Typen auf den Tod nicht ausstehen«, knurrte sie.
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, erwiderte der Anführer der Daimons und ließ den Blick zu Marco schweifen. »Saubere Arbeit, was?«
    Sie zuckte nur die Achseln. Sie war nicht bereit, ihnen auch nur den Hauch von Anerkennung für ihre Barbarei zu zollen, die allzu bittere Erinnerungen an ihr Leben als Mensch heraufbeschworen. »Für mich sieht es nach Selbstmord aus. Wahrscheinlich hat er eure Gesichter gesehen, ist augenblicklich blind geworden und zu dem Entschluss gelangt, dass er lieber tot sein will, als zu wissen, dass eure hässlichen Fratzen das Letzte sind, was er sieht.«
    Alexion brach in schallendes Gelächter aus.
    Der Daimon starrte sie nur finster an. »Ich kann dir versichern, er hat geheult wie ein Mädchen, als er starb.«
    Sie sah zu Alexion hinüber und schüttelte angewidert den Kopf. »Oh, das kränkt mich jetzt aber wirklich. Was sollen diese ewigen sexistischen Bemerkungen? Ich bin eine Frau, und ich heule trotzdem nicht. Aber ich habe schon eine ganze Menge Daimons getötet, von denen ich das nicht behaupten kann.«
    Alexion sagte nichts dazu.
    Danger wandte sich wieder den Daimons zu, die sie noch immer anstarrten, als ob sie sie gleich verschlingen wollten. Sie war fest entschlossen, ihnen die Seele aus dem Leib zu prügeln, aber zuvor hatte sie noch eine Frage. »Wieso habt ihr ihn getötet?«
    Der Daimon zuckte nur die Achseln. »Er hatte ein Opfer, das er nicht mit uns teilen wollte. Scheinbar hat er geglaubt, er könnte die Seele genauso in sich aufnehmen, wie wir es tun. Wir fanden es nur fair, den Spieß umzudrehen, also haben wir ihn abgestochen, um sie zu befreien. Dark Hunter verpuffen nicht, wenn eine Seele befreit wird. Wieso eigentlich?«
    »Weil wir nicht derselbe Abschaum sind wie ihr.«
    Wieder brach Alexion in Gelächter aus.
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Sie amüsieren sich eindeutig zu gut hier.« Sie deutete auf die Daimons. »Keller hat gemeint, Sie könnten dafür sorgen, dass es Puff macht und sie in Rauch aufgehen.«
    »Bei normalen Daimons kann ich das, ja.«
    »Lassen Sie mich mal raten – das hier sind stinknormale Daimons, oder?«
    »So normal, dass es bis zum Himmel stinkt.«
    »Ah, sehr gut.« Angewidert zog sie die Nase kraus. »Leider habe ich heute meinen Lieblingspfahl nicht dabei, und wieso?

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